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Die Strudlhofstiege

Roman

oder Melzer und die Tiefe der Jahre - Roman

von Doderer, Heimito von   (Autor)

Wien in den Jahren 1910/11 und 1923-25. Im MIttelpunkt des Geschehens steht der Amtsrat und Major a. D. Melzer, dessen Leben irgendwie immer an ihm vorbeiläuft, bis er endlich doch zu sich selbst findet. Ein Großstadtroman mit der Aura des Lebens, ¯so, wie es ist®.

Buch (Kartoniert)

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Produktbeschreibung

Die Strudlhofstiege, eine Treppenanlage im 9. Gemeindebezirk (Alsergrund),
ist mit ihrer Aura >>der eigentliche Hauptacteur<<. Sie ist Zentrum eines
breit angelegten Zeitromans mit vielen gleichberechtigen Figuren, unter
denen der im Grunde unbedeutende Melzer, verabschiedeter Major, Beamter
der staatlichen Tabakregie, eher formal hervorragt. Den Hintergrund des
Geschehens bildet seine gescheiterte Beziehung zu Mary K., die 1925 bei
einem Trambahnunfall, auf den die Gesamthandlung perspektivisch zuläuft,
ein Bein verliert, während Melzer seine Liebe zu der schlichten, aber warmherzigen
und sehr attraktiven Thea Rokitzer als richtig erkennt. Ein weiterer Brennpunkt
ist die Familie Stangeler mit Ren¿ und dessen beiden Schwestern Asta und
Etelka, die Selbstmord begeht. Die Stiege symbolisiert das Hin- und Hersteigen
zwischen den beiden Haupthandlungszeiträumen 1911 und 1925. Die Art, unmittelbare
Erinnerung zu simulieren, entspricht dabei weitgehend der von Marcel R
Proust, wenn im >>kurzen Kontakt-Schluss zwischen Vergangenheit und Gegenwart<<
die beiden Punkte >>identisch<< sind wie bei Melzers assoziativem >>Vorbeisturz<<
an sich selbst durch die >>Tiefe der Jahre<< am 22. August 1925. Die Erforschung
der Strukturen menschlichen Schicksals nannte Doderer >>Fatologie<< (von
latein. fatum), die unvoreingenommene Erkenntnis >>Apperzeption<<. Und
>>Menschwerdung<<, eine meist positive Entwicklung, ist das grundlegende
Konzept seiner Romanpoetik: mit dem eigenen Leben eins werden, Erwachsenwerden,
die Welt erkennen. Eine absichtlich banale Intrige - Melzer soll mit Hilfe
der Zwillinge Editha und Mimi Pastr¿ für einen Tabakschmuggel missbraucht
werden - und eine glückliche Liebeshandlung verdeutlichen, dass Doderer
den Inhalt geringer schätzte als die Form des Erzählens. Generell fallen
die reiche, ironische Metaphernsprache sowie das österreichische Beamtendeutsch
(>>Zihalismus>>) und auch eine Neigung zu Latinismen auf. 

Kritik

In dem ironiegetränkten Gesellschaftsporträt entsteht ein Spiegelbild gebrochener k.u.k.-Herrlichkeit. Christian Strehk Kieler Nachrichten 20171215 

Autoreninfo

Als Heimito von Doderer am 5. September 1896 in Weidlingau bei Wien als Sproß einer wohlhabenden Architekten- und Ingenieursfamilie geboren wird, ist noch alles in Ordnung. Der doppelköpfige Adler hat noch viel Platz, seine Schwingen auszubreiten und der alte Kaiser Franz ist Herr über 46 Millionen Untertanen. Als der Fähnrich Ritter von Doderer 1920 jedoch aus sibirischer Gefangenschaft zurückkommt, ist die k.u.k. Herrlichkeit dahin, die Familie hat einen großen Teil ihres Vermögens eingebüßt. Entgegen den Wünschen des Vaters beschließt der Vierundzwanzigjährige Schriftsteller zu werden, nimmt jedoch in Wien ein Geschichts- und Psychologiestudium auf, das er mit der Promotion abschließt. 1938 erscheint der erste Roman: ¿Ein Mord den jeder begeht¿. Die Anerkennung als Schriftsteller bleibt ihm versagt - bis 1951, dem Erscheinungsjahr der ¿Strudlhofstiege¿. Um sich dem Mammutwerk zu nähern, empfahl Helmut Qualtinger einst folgenden Weg: den 'spannenden Krimi' ¿Ein Mord den jeder begeht¿(1938) zu Anfang, dann die ¿Kurz- und Kürzestgeschichten¿, des weiteren die ¿Dämonen¿ und schließlich die ¿Strudlhofstiege¿. In der Tat ist die Lebensgeschichte des Conrad Castiletz eine aufregende Erzählung, die in manchem auf das spätere Werk vorausweist: skurriles Personal, geschliffene Sprache, Zufälle und Unwahrscheinlichkeiten, die mit einer solchen Selbstverständlichkeit erzählt werden, daß selbst das Ungeheuerlichste plausibel erscheint. Auch wenn Doderer erst mit den nach 1951 erschienenen Büchern bekannt wurde, ist das Vorkriegswerk nicht weniger bedeutend. Unter anderem entstanden bis zum zweiten Weltkrieg die beiden Romane ¿Ein Umweg¿ (veröffentlicht 1940) und ¿Die erleuchteten Fenster oder Die Menschwerdung des Amtsrates Julius Zihal¿. Der Roman ¿Die Strudlhofstiege¿, das bedeutendste Werk Doderers, ist für den mittlerweile 55-jährigen der schriftstellerische (und somit finanzielle) Durchbruch, dem offizielle Ehrungen folgen. Die Jugendstiltreppe im IX. Bezirk ist geographischer Mittelpunkt einer Beschreibung der Wiener Gesellschaft zwischen 1910 und 1925. Der souverän gearbeitete Erzählteppich faßt die unterschiedlichsten Lebensstränge in pralle Bilder und köstliche Geschichten zusammen. Mit zum Teil denselben Figuren schrieb Doderer diese österreichische "chronique scandaleuse" in den fast 1400 Seiten umfassenden 'Dämonen' (1956) weiter. Dostojewskij frech herbeizitierend ist der in den späten zwanziger Jahren spielende Roman auch eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Ideologie. In beide Romane sind all die Turbulenzen eingegangen, die Doderer in den vergangenen Jahrzehnten erlebt hat: seine seelischen, sexuellen und politischen. Zu ihnen zählt die spannungsreiche Beziehung zu Gusti Hasterlik, der Kampf gegen den cholerischen Vater, der 'barbarische Irrtum', wie er später sagte, in der NSDAP einen gesellschaftlichen und politischen Ort finden zu können, den er 1940 mit der Konversion zum Katholizismus wettzumachen versucht. All dem wohnt der Wunsch inne, 'ein Mensch zu werden', sich von den inneren und äußeren Fesseln zu befreien, seinem literarischen Generalthema. 'Mein Leben: eine Schachtel, in die ich verpackt war, aus der ich mich herausgenommen habe.' So schrieb auch: 'Mein eigentliches Werk besteht, allen Ernstes, nicht aus Prosa oder Vers: sondern in der Erkenntnis meiner Dummheit.' Die Heirat 1952 mit Maria Thoma war Ausdruck des nächsten Schritts: sich selbst Form und Ordnung zu geben. Bei ihr im niederbayerischen Landshut lebte er jedoch nur in Abständen, um zu arbeiten, ansonsten blieb er in Wien, der Stadt, die ihm literarischer Rahmen geworden war. Grotesker Familienroman und Totalitarismuskritik in einem ist sein komischstes Werk: 'Die Merowinger' von 1962. Krönender Abschluß des Lebenswerks sollte der vierteilige 'Roman No. 7' sein. Zu Lebzeiten erschienen ist nur der erste Teil: die Vater-Sohn-Geschichte 'Die Wasserfälle von Slunj' (1963), die dem Literarischen Quartett im Doderer-Gedächtnisjahr 1996 eine Empfehlung wert war. Am 23. Dezember 1966 starb er in einem Wiener Krankenhaus an Darmkrebs, Folge seiner Alkoholexzesse - 'Der Tod steht am Rande unseres Lebens und blickt in dieses hinein. Er umrandet unsere Existenz.' (Aus dem Tagebuch vom 6. April 1964). Thomas Zirnbauer 

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Mehr vom Autor:

Doderer, Heimito von

Produktdetails

Medium: Buch
Format: Kartoniert
Seiten: 912
Sprache: Deutsch
Erschienen: August 1976
Auflage: N.-A.
Maße: 190 x 121 mm
Gewicht: 480 g
ISBN-10: 3423012544
ISBN-13: 9783423012546

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80337 München
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Gattung: Roman
KNO-SAMMLUNG: dtv Taschenbücher Bd.1254
KNOABBVERMERK: 28. Aufl. 2017. 912 S. 191.00 mm
Einband: Kartoniert
Auflage: N.-A.
Sprache: Deutsch

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