PORTO-
FREI

Die Unvernünftigen sterben aus

(Tb)

von Handke, Peter   (Autor)

Als facettenreiches Porträt zeitgenössischen Unternehmertums weist das Stück nach, wie die ganz auf Kapital und Besitz ausgerichteten Interessen die Persönlichkeitsstruktur bis in den privatesten Bereich hinein deformieren. Es zeigt zugleich das offenkundige Ende des Rollenbewußtseins, das Individualismus als wichtigstes Prinzip von Welterfahrung postuliert.

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Produktbeschreibung

Als facettenreiches Porträt zeitgenössischen Unternehmertums weist das Stück nach, wie die ganz auf Kapital und Besitz ausgerichteten Interessen die Persönlichkeitsstruktur bis in den privatesten Bereich hinein deformieren. Es zeigt zugleich das offenkundige Ende des Rollenbewußtseins, das Individualismus als wichtigstes Prinzip von Welterfahrung postuliert. 

Zusammenfassung


Als Personifikation kapitalistischer Denk- und Handlungsweisen
geraten szenische Porträts von Unternehmern nur allzuleicht
zum monströsen Klischee perfider Unterdrückungs- und
Ausbeuterpraktiken. Peter Handke entgeht dieser Gefahr, indem
er seinen Personen von vorneherein einen unwirklichen, geradezu
alptraumhaften Zug verleiht. Nichts macht das Ausmaß der
Entfremdung deutlicher als der feinsinnige Plauderton, mit dem
der Unternehmer Quitt und seine Kollegen über das Kartell
der Produkte und Preise beraten. Quitt, der sich als einziger
nicht an das Kartell hält, läuft am Schluß so
lange mit dem Kopf gegen die Felswand, bis er liegen bleibt. Er
scheint das Aussterben einer Art von Unternehmertum anzuzeigen,
dessen rücksichtsloser Wille zur Profitmaximierung auch den
ruinösesten Wettbewerb nicht scheut. Anstelle des Wettbewerbs
tritt die Absprache. Die Märkte werden aufgeteilt, die Konkurrenz
in einem vernünftigen Sinne ausgeschaltet.


Falsch wäre, Handkes Stück auf diese Botschaft zu reduzieren.
Als facettenreiches Porträt zeitgenössischen Unternehmertums
weist es nach, wie die ganz auf Kapital und Besitz ausgerichteten
Interessen die Persönlichkeitsstruktur bis in den privatesten
Bereich hinein deformieren. Es zeigt zugleich das offenkundige
Ende des Rollenbewußtseins, das Individualismus als wichtigstes
Prinzip von Welterfahrung postuliert.

 

Leseprobe


Ein großer Raum. Von der Seite scheint die Nachmittagssonne
herein. Der Hintergrund der Bühne wird durch eine Leinwand
gebildet, ähnlich einer Kinoleinwand. Durch die Leinwand
vage die Silhouette einer großen Stadt.


Quitt, im Trainingsanzug, bearbeitet mit Fäusten, Füßen
und Knien einen Sandsack. Sein Vertrauter Hans, im Frack, steht
mit einem Tablett und einer Flasche Mineralwasser daneben und
schaut ihm zu. Quitt trinkt aus der Flasche, schüttet sich
auch etwas über den Kopf und setzt sich auf einen Hocker.

QUITT Ich bin heute traurig.

HANS Ja und?

QUITT Ich sah meine Frau im Morgenmantel und ihre lackierten
Zehen und fühlte mich plötzlich einsam. Es war eine
so sachliche Einsamkeit, daß ich jetzt ganz selbstverständlich
davon reden kainn. Sie erleichterte mich, ich verkrümelte,
schmolz in ihr weg. Die Einsamkeit war objektiv, eine Eigenschaft
der Welt, keine Eigenheit von mir. Alles stand von mir abgewendet,
in einer sanften Harmonie. Beim Scheißen hörte ich
meine Geräusche dabei wie von einem Unbekannten aus einer
Nachbarkabine. Als ich mit der Straßenbahn ins Büro
fuhr -

HANS Um den Kontakt mit den Leuten nicht zu verlieren und
ihre Bedürfnisse zwecks Produktion neuer Produkte zu studieren?

 

Autoreninfo

Peter Handke wurde 1942 in Griffen/Kärnten geboren. Nach seiner Kindheit, die er im Berliner Ostsektor und in Griffen verlebte, studierte er in Graz Jura. 1965 brach er nach der Veröffentlichung seines ersten Romans sein Studium ab und arbeitet seither als freiberuflicher Schriftsteller. Er lebte zunächst in Graz, dann in Düsseldorf und Berlin, Paris, Kronberg im Taunus, in den USA und ab 1979 längere Zeit in Salzburg. Zur Zeit wohnt er in Chaville in Frankreich. 1973 wurde Peter Handke mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. 

Mehr vom Verlag:

Suhrkamp Verlag

Mehr vom Autor:

Handke, Peter

Produktdetails

Medium: Buch
Format: Kartoniert
Seiten: 100
Sprache: Deutsch
Erschienen: September 1973
Auflage: Nachdruck
Maße: 177 x 108 mm
Gewicht: 102 g
ISBN-10: 3518366688
ISBN-13: 9783518366684
Verlagsbestell-Nr.: 36668

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Torstraße 44
10119 Berlin
E-Mail: info@suhrkamp.de

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KNO-SAMMLUNG: suhrkamp taschenbuch 168
KNOABBVERMERK: 13. Aufl. 1973. 100 S. 177 mm
Einband: Kartoniert
Auflage: Nachdruck
Sprache: Deutsch
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