PORTO-
FREI

Das Fräulein von Scuderi

Erzählung aus dem Zeitalter Ludwigs des Vierzehnten

von Hoffmann, E T A   (Autor)

Auch diese Erzählung stammt aus der Sammlung "Die Serapionsbrüder". Cordillac, ein vom Dämon besessener Goldschmied, tötet alle Besitzer seiner Schmuckstücke. Dem Fräulein von Scuderi gelingt es, Licht in sein dunkles Doppelleben zu bringen und der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen. Das Nachwort enthält ausser einem Lebensbild von E. T. A. Hoffmann das Gespräch der Serapionsbrüder über "Das Fräulein von Scuderi" und Auszüge aus Wagenseils Chronik von Nürnberg, die das "Fräulein von Scuderi" betreffen. Die Anmerkungen helfen, sich im Milieu Ludwig des Vierzehnten zurechtzufinden.

Buch (Kartoniert)

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Produktbeschreibung

Auch diese Erzählung stammt aus der Sammlung "Die Serapionsbrüder". Cordillac, ein vom Dämon besessener Goldschmied, tötet alle Besitzer seiner Schmuckstücke. Dem Fräulein von Scuderi gelingt es, Licht in sein dunkles Doppelleben zu bringen und der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen. Das Nachwort enthält ausser einem Lebensbild von E. T. A. Hoffmann das Gespräch der Serapionsbrüder über "Das Fräulein von Scuderi" und Auszüge aus Wagenseils Chronik von Nürnberg, die das "Fräulein von Scuderi" betreffen. Die Anmerkungen helfen, sich im Milieu Ludwig des Vierzehnten zurechtzufinden. 

Leseprobe


In der Straße St. Honor war das kleine Haus gelegen, welches
Magdaleine von Scuderi, bekannt durch ihre anmutigen Verse, durch
die Gunst Ludwig des XIV. und der Maltitenon, bewohnte.


Spät um Mitternacht - es mochte im Herbste des Jahres 1680
sein - wurde an dieses Haus hart und heftig angeschlagen, daß
es im ganzen Flur laut widerhallte. - Baptiste, der in des Fräuleins
kleinem Haushalt Koch, Bedienten und Türsteher zugleich vorstellte,
war mit Erlaubnis seiner Herrschaft über Land gegangen zur
Hochzeit seiner Schwester, und so kam es, daß die Martinière,
des Fräuleins Kammerfrau, allein im Hause noch wachte. Sie
hörte die wiederholten Schlöge, es fiel ihr ein, daß
Baptiste fortgegangen und sie mit dein Fräulein ohne weitern
Schutz im Hause geblieben sei; aller Frevel von Einbruch, Diebstahl
und Mord, wie er jemals in Paris verübt worden, kam ihr in
den Sinn, es wurde ihr gewiß, daß irgend ein Haufen
Meuter, von der Einsamkeit des Hauses unterrichtet, da draußen
tobe und, eingelassen, ein böses Vorhaben gegen die Herrschaft
ausführen wolle, und so blieb sie in ihrem Zimmer zitternd
und zagend und den Baptiste verwünschend samt seiner Schwester
Hochzeit. Unterdessen donnerten die Schläge immerfort, und
es war ihr, als rufe eine Stimme dazwischen: "So macht doch
nur auf um Christus willen, so macht doch nur auf!" Endlich
in steigender Angst ergriff die Martinière schnell den
Leuchter mit der brennenden Kerze und rannte hinaus auf den Flur;
da vernahm sie ganz deutlich die Stimme des Anpochenden: "Um
Christus willen, so macht doch nur auf!" - "In der Tat",
dachte die Martinière, "so spricht doch wohl kein
Räuber; wer weiß, ob nicht gar ein Verfolgter Zuflucht
sucht bei meiner Herrschaft, die ja geneigt ist zu jeder Wohltat.
Aber laßt uns vorsichtig sein!" Sie öffnet ein
Fenster und rief hinab, wer denn da unten in später Nacht
so an der Haustür tobe und alles aus dein Schlafe wecke,
indem sie ihrer tiefen Stimme so viel Männliches zu geben
sich bemühte als nur möglich. In dem Schimmer der Mondesstrahlen,
die eben durch die finstern Wolken brachen, gewahrte sie eine
lange, in einen hellgrauen Mantel gewickelte Gestalt, die den
breiten Hut tief in die Augen gedrückt hatte. Sie rief nun
mit lauter Stimme, so, daß es der unten vernehmen konnte:
"Baptiste, Claude, Pierre, steht auf und seht einmal zu,
welcher Taugenichts uns das Haus einschlagen will!" Da sprach
es aber mit sanfter, beinahe klagender Stimme von unten herauf:
"Ach! la Martinière, ich weiß ja, daß
Ihr es seid, liebe Frau, so sehr Ihr Eure Stimme zu verstellen
trachtet, ich weiß ja, daß Baptiste über Land
gegangen ist und Ihr mit Eurer Herrschaft allein im Hause seid.
Macht mir nur getrost auf, befürchtet nichts. ...

 

Autoreninfo

Ernst Theodor Wilhelm, später Ernst Theodor Amadeus Hoffmann wurde am 24. Januar 1776 in Königsberg geboren und starb 1822 in Berlin. Er absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaft.
Vielfältig begabt in den Künsten, arbeitete er als Musiker, Kapellmeister in Bamberg, Musikdirektor in Dresden und Leipzig, Komponist, Zeichner - und natürlich als Literat. Einige seiner Werke: 'Fantasiestücke', 'Nachtstücke', 'Die Serapionsbrüder', 'Lebens-Ansichten des Katers Murr'. 

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Mehr vom Autor:

Hoffmann, E T A

Produktdetails

Medium: Buch
Format: Kartoniert
Seiten: 79
Sprache: Deutsch
Erschienen: Januar 2023
Sonstiges: 2067326
Maße: 200 x 126 mm
Gewicht: 72 g
ISBN-10: 3872910566
ISBN-13: 9783872910561
Verlagsbestell-Nr.: 2067326

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KNO-SAMMLUNG: Hamburger Lesehefte 57
KNOABBVERMERK: 2019. 79 S. 20 cm
KNOSONSTTEXT: 2067326
KNOMITARBEITER: Mitarbeit: Bruckner, F.; Sternelle, Kurt
Einband: Kartoniert
Sprache: Deutsch
Beilage(n): PB

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