Produktbeschreibung
Eine Mittelgewichts-Ehe
John Irving
In einer Universitätsstadt in Neuengland beschließen
zwei Paare, es einmal mit Partnertausch zu versuchen, ein mittelgewichtiger
Versuch, mit dem schwergewichtigen Problem der Ehe fertig zu werden
und wieder gefährlich zu leben. Anfangs scheint in dieser
»erotisch-Ironischen Geschichte einer Viererbeziehung«
(The New York Times) alles zu klappen, doch dann entpuppt sich
einer der Beteiligten als Spielverderber, der Paarungstanz entwickelt
sich zunehmend zu einem Kampf hinter verschlossenen Türen,
mit leidenschaftlich-schmerzlichen Folgen.
»Was Sie schon immer über Sex wußten, aber nicht
zu sagen wagten.« Vance Bourjaily
»Dieser intelligente Roman ist von ebensolcher Kunstfertigkeit
wie ein früher Nabokov.« Kirkus Review, New York
»Lust und Last beim Partnertausch, Traum und Albtraum, Irrsinn
und Irrwitz, Klamauk und Katastrophe: Irving verschweigt nichts.
« Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Eine bemerkenswerte Seite von Irvings Talent ist, wie er
uns langsam, sorgfältig und offenherzig in eine erotische
Dämmerung lotst und uns dort auf die Matte haut.« Los
Angeles Times
Kritik
¯Ein wirklich großer Geschichtenerzähler.® Thomas David / Neue Zürcher Zeitung Neue Zürcher Zeitung
Leseprobe
Der Engel namens »Das Lächeln von Reims«,
Meine Frau Utschka (deren Namen ich vor einiger Zeit zu Utsch
verkürzt habe) könnte einer Zeitbombe Geduld beibringen.
Mit etwas Glück hat sie mir ein bißchen beigebracht.
Utsch, so könnte man sagen, lernte unter Zwang Geduld.
Sie wurde 1938, im Jahr des Anschlusses, in Eichbüchl, Österreich,
geboren - einem kleinen Dorf außerhalb der proletarischen
Stadt Wiener Neustadt, die eine Autostunde von Wien entfernt liegt.
Als sie drei war, wurde ihr Vater als bolschewistischer Saboteur
umgebracht. Es ist unbewiesen, daß er Bolschewist war,
aber er war ein Saboteur. Bis zum Ende des Krieges wurde Wiener
Neustadt zur größten Landebahn in Europa und zum unfreiwilligen
Standort der deutschen Messerschmitt-Fabrik. Utschs Vater wurde
1941 umgebracht, als man ihn dabei erwischte, wie er auf der Rollbahn
von Wiener Neustadt Messerschmitts in die Luft sprengte.
Die örtliche SS-Standarte von Wiener Neustadt stattete Utschs
Mutter in Eichbüchl einen Besuch ab, nachdem Utschs Vater
erwischt und umgebracht worden war. Die SS-Männer sagten,
sie seien gekommen, um das Dorf vor der »Saat des Verrats«
zu warnen, die in Utschs Familie offenbar reichlich aufging.
Sie sagten den Dorfbewohnern, sie sollten Utschs Mutter sehr genau
im Auge behalten, um sicherzugehen, daß sie keine Bolschewistin
war wie ihr verstorbener Mann. Dann vergewaltigten sie Utschs
Mutter und stahlen aus dem Haus eine hölzerne Kuckucksuhr,
die Utschs Vater in Ungarn gekauft hatte. Eichbüchl liegt
ganz dicht an der ungarischen Grenze, und der ungarische Einfluß
ist überall erkennbar.
Autoreninfo
John Irving wurde 1942 in Exeter in New Hampshire geboren. Als Berufsziele gab er schon sehr früh an: Ringen und Romane schreiben. Irving lebt und schreibt heute abwechselnd in New England und Kanada.