Produktbeschreibung
Die bewegende Geschichte der einzigartigen
Freundschaft zwischen Owen Meany und John
Wheelwright: Owen Meany ist John Irvings Auseinandersetzung mit einem halben Jahrhundert
amerikanischer Geschichte, mit der Frage nach
dem Glauben in einer chaotischen Welt, ein
großartiger Roman in der Tradition der besten
angelsächsischen Erzähler.
»Alles, was Irving stets beschäftigte: die Liebe
und die Lüge, Erotik, Gewalt und Mystizismus
und - bei Irving neu - scharfe politische Kritik.
Sofort Urlaub nehmen und lesen, lesen, lesen.«
Wochenpresse, Wien
»Die Geschichte eines amerikanischen Messias
läßt sich verbinden mit einer archetypischen Tom-Sawyer-und-Huckleberry-Finn-Geschichte, die
im Irving-Land New Hampshire spielt. Kindheit
in den Fünfzigern! Der Stoff, aus dem Thornton
Wilder »Unsere kleine Stadt« machte und Woody
Allen seine »Radio Days«.«
Susanne Mayer/Die Zeit, Hamburg
»Mit Owen Meany hat Irving seine bislang schillerndste Gestalt geschaffen; denn dieser schmächtige Mephisto mit Fistelstimme wirkt gleichermaßen diabolisch und engelhaft, ärgerlich altklug
und erfrischend naiv. Nie hat Irving die Selbstgefälligkeit und weltvergessene Selbstbezogenheit
vieler seiner Landsleute entschiedener kritisiert
als in Owen Meany.«
Rüdiger Görner/FAZ
Kritik
¯Ein wirklich großer Geschichtenerzähler.® Thomas David / Neue Zürcher Zeitung Neue Zürcher Zeitung
Leseprobe
I
Der Fehlschlag
Ich bin dazu verdammt, mit der Erinnerung an einen Jungen mit
einer entsetzlichen Stimme zu leben - nicht wegen seiner Stimme,
auch nicht, weil er der kleinste Mensch war, der mir je begegnet ist,
und nicht einmal, weil er das Werkzeug zum Tod meiner Mutter
war, sondern weil er der Grund ist, warum ich an Gott glaube:
wegen Owen Meany bin ich Christ geworden. Ich behaupte nicht,
ein Leben in Christus zu führen, oder mit Christus - und ganz bestimmt nicht für Christus, wie es einige Glaubenseiferer von sich
behaupten. Meine Kenntnisse vom Alten Testament sind recht
oberflächlich, und die vom Neuen Testament habe ich seit meinen
Tagen in der Sonntagsschule nicht mehr aufgefrischt, abgesehen
von einigen Passagen, die ich höre, wenn ich in die Kirche gehe.
Etwas vertrauter bin ich mit den Bibelstellen, die im Gebetbuch
stehen; in meinem Gebetbuch lese ich oft, in der Bibel nur an den
hohen Kirchenfeiertagen - das Gebetbuch ist viel übersichtlicher.
Ich bin schon immer ziemlich regelmäßig zur Kirche gegangen.
Früher war ich bei den Kongregationalisten - ich wurde in der
kongregationalistischen Kirche getauft, und nach einigen Jahren
der Verbrüderung mit der Episkopalkirche (ich wurde dort
konfirmiert) wurde meine religiöse Gesinnung ziemlich vage; als
Jugendlicher ging ich in eine »konfessionsfreie« Kirche. Dann
wurde ich Anglikaner; die anglikanische Kirche von Kanada ist
meine Kirche, seit ich die Vereinigten Staaten verließ, vor etwa
zwanzig Jahren. Die Unterschiede zwischen der anglikanischen
Kirche und der Episkopalkirche sind nicht sehr groß - so gering,
daß mich manchmal der Verdacht beschleicht, einfach wieder zur
Episkopalkirche zurückgekehrt zu sein. Jedenfalls verließ
ich die...
Autoreninfo
John Irving wurde 1942 in Exeter in New Hampshire geboren. Als Berufsziele gab er schon sehr früh an: Ringen und Romane schreiben. Irving lebt und schreibt heute abwechselnd in New England und Kanada.