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Das tote Mädchen und die Finanzexperten
- von Anja aus Grettstadt, 19.11.2014 -
Ein Mädchen erfriert bei Freiburg in einen Wald. Kommissar Bussard erhält den Auftrag, dort vor Ort sich umzuschauen. Doch in der Gerichtsmedizin wird der Tod als natürlich festgestellt und so gibt es keinen Ermittlungsgrund. Anders bei dem erschossenen Finanzberater. Leider wird die Liste der Verdächigten immer länger, da Sebastian Klaasen, der Tote, mit seinen beiden anderen Firmeninhabern Gernot Ahle und Jörg Grittner der AGK Gesellschaft Gelder veruntreut hat.
Doch viel mehr macht Bussard das tote Mädchen zu schaffen, das - wie es in Deutschland so heißt – prekären Wohnsituation lebte. Warum ist das Mädchen mitten in der Nacht bei klirrender Kälte leicht bekleidet dort herumgelaufen?
Mit Kommissar Bussard schafft der Autor es, einen in diesem Krimi zu fesseln, obwohl es hier nicht gerade Spannung gibt. Aber das Buch ist gut aufgebaut und man kann sich gut in die Ermittlungsarbeiten hineinversetzen. Gerade wenn zwei Abteilungen ineinandergreifen. Das Buch ist aufgebaut wie ein guter „alter“ Tatort. Ich sage deswegen „alt“ weil die neueren Tatorte mir nicht so zusagen, aber die alten noch wirklich etwas hatten. Mit Geschick und Verstand schafft es Bussard mit seiner Kollegin Heidi Peters vom Wirtschaftsdezernat den Fall aufzuklären. Doch was dabei herauskommt ist ungeheuerlich.
FAZIT: Die Protagonisten sind sehr realistisch dargestellt mit all Ihren privaten Problemen und Sorgen. Der Schluss ist ein wenig zu actionreich meiner Meinung nach, tut aber dem Gesamteindruck überhaupt keinen Abbruch. Der Autor Ralf Kurz hat für dieses Buch gut recherchiert und die Hintergründe erleuchtet und hier ein Thema aufgegriffen, das uns alle irgendwo angeht und zwar obdachlose Jugendliche. Und dann kommt das Finanzielle noch dazu, wo so viel betrogen und veruntreut wird. Es ist eine Schere zwischen arm und reich.
Stärke: ein guter Krimi, der sehr lesenswert ist und einen auf gute Ermittlungsarbeiten mitnimmt.
Schwäche: etwas zu actionsreiches Ende