Produktbeschreibung
Eine historische Begebenheit liegt diesem szenischen Bericht zu Grunde: der Fall Oppenheimer. Am 12. April 1954 begann in Washington die Untersuchung gegen den Physiker und langjährigen Leiter der amerikanischen Atomforschung J. Robert Oppenheimer. Der Untersuchungsausschuß, von der Atomenergiekommission der USA eingesetzt, sollte prüfen, ob sich der Wissenschaftler der Regierung seines Landes gegenüber loyal verhalten habe. Das drei Wochen währende Verhör, Beispiel und Ausdruck des Konflikts zwischen Individuum und Gesellschaft, Wissenschaft und Staat, zählt zu den denkwürdigen Ereignissen der Zeitgeschichte.
Zusammenfassung
In der Sache J. Robert Oppenheimer wurde 1964 an der freien
Volksbühne Berlin und den Münchner Kammerspielen uraufgeführt.
Das Stück wurde seitdem an über 40 deutschen Bühnen
und über 30 ausländische Theatern gespielt. Das gleichnamige
Fernsehspiel wurde am 23 Januar 1964 vom Hessischen Rundfunk gesendet
und ist im selben Jahr mit dem Fernsehpreis der Deutschen Akademie
der darstellenden Künste und dem Kritikerpreis des Internationalen
Fernsehfestivals in Prag ausgezeichnet worden.
Eine historische Begebenheit liegt diesem szenischen Bericht zugrunde:
der Fall Oppenheimer. Am 17. April 1954 begann in Washington
die Untersuchung gegen den Physiker und langjährigen Leiter
der amerikanischen Atomforschung J. Robert Oppenheimer. Der Untersuchungsausschuß,
von der Atomenergiekommission der USA eingesetzt, sollte prüfen,
ob sich der Wissenschaftler der Regierung seines Landes gegenüber
loyal verhalten habe. Das drei Wochen währende Verhör,
Beispiel und Ausdruck des Konflikts zwischen Individuum und Gesellschaft,
Wissenschaft und Staat, zählt zu den denkwürdigen Ereignissen
der Zeitgeschichte.
Leseprobe
1. Szene
Ein elektronisch gesicherter Raum in der Atomenergiekommission
in Washington. Er ist für die Zwecke des Verhörs eingerichtet.
Batterien von Monitoren. Aufzeichnungsgeräte, Fernschreiber.
Es ist der 12. April 1954. Robb und Rolander kommen, breiten
ihre Sachen aus, arbeiten. Gray Morgan, Evans kommen dazu.
GRAY sind wir zu früh? Man sagte uns, daß Dr. Oppenheimer
da sei.
ROBB im Hause. Die neuen Sicherheitsbestimmungen. Wir sind noch
gerade mal durchgeschlüpft. Weil sie Mr. Rolander kannten,
aber wahrscheinlich nicht Oppenheimer. Es öffnet sich
eine Tür, Oppenheimer, Garrison und Marks kommen.
GRAY Dr. Oppenheimer, es ist mir eine Freude und es bewegt mich,
Sie hier begrüßen zu dürfen. Schön, daß
Sie da sind.
OPPENHEIMER Das sind Mr. Garrison und Mr. Marks, meine Anwälte.
GRAY Wenn ich Ihnen Mr. Morgan und Dr. Evans vorstellen darf.
Mr. Robb Mr. Rolander ... OPPENHEIMER Ja ja. Ja. Bitte. Natürlich.
Es kommt zu keinem Händeschütteln oder nur zu gestörten
Handlungen, die Gray ins Offizielle flüchten lassen.
GRAY Ich glaube, für das Protokoll, wir müssen das leider
doch offiziell machen.
Autoreninfo
Heinar Kipphardt, geboren am 8. März 1922 im Schlesischen, starb am 18. November 1982 in München. Er veröffentlichte die folgenden Dramen wie z. B. "Shakespeare dringend gesucht" 1953; "Der Aufstieg des Alois Piontek" 1956; "Die Stühle des Herrn Szmil" 1961; sowie "Der Hund des Generals" 1962.