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Friedhof der Unschuldigen
- von anyways aus Greifswald, 12.10.2015 -
Zur Zeit Ludwigs XVI, wird der junge aufstrebende Ingenieur Jean-Baptiste Baratte, aus der Normandie , zum Schloss Versailles zitiert. Der dortige Minister übertragt ihm die Ausgrabung und Vernichtung des “Friedhofs der Unschuldigen“. Les Innocence steht mitten in Les Halles dem Armenviertel von Paris. Niemand weiß wirklich wie viele Tote er beherbergt. Unzählige Pestopfer und Opfer anderer Epidemien wurden dort begraben, doch nun hat er seine Grenzen erreicht. Durch Grundwassereinbrüche sind schon Leichenteile rings um die Friedhofmauern, in den Kellern der Lebenden aufgetaucht. Kein schöner Zustand.
Baratte nimmt den Auftrag, was bleibt ihm auch anderes übrig, an, träumt er doch von einer ruhmreichen Karriere danach. Aber das Leben in Les Halles und die Ausgrabungen werden zum Martyrium, und auch Anschlägen auf seine eigene Person wird er erdulden müssen, denn nicht jeder Bewohner des Armenviertels sieht in der Exhumierung der Verstorbenen eine Reinigung und Verbesserung der Lebenssituation.
Düster, depressiv und stellenweise makaber . Das wäre eine kurze Zusammenfassung des gelesenen. Mich hat die Aussicht auf einen historischen Roman gespickt mit ein bisschen Fiktion, gereizt dieses Buch zu lesen. Nur leider werden wirkliche historische Eckdaten kaum oder nur versteckt angeschnitten. Es geht wirklich im Großen und Ganzen um die Bergung und den Abtransport von hunderttausenden Verstorbenen. Dies schildert der Autor auch bis ins Detail, angefangen von den Bewohnern des Armenviertels, vor allen Dingen der, die in der Nähe der alten Kirchenmauern leben, von den flämischen Bergarbeitern, die der Ingenieur als Arbeitskräfte einstellt und von seiner Gastfamilie. Je länger diese Ausgrabungen dauern, desto mehr wird Baratte bewusst, dass dieser Friedhof und sein Verwesungsgestank nicht nur in den Ausdünstungen der dort Ansässigen zu riechen ist, sondern das diese auch deren Verstand vernebeln.
Also wirklich überzeugen oder fesseln konnte mich das Buch nicht, der Autor stellt fast plastisch die Knochenfunde und den Gestank der dort herrschen musste dar. Das zeugt schon von großem schriftstellerischem Können, nur war mir die Darstellung zu detailverliebt geschildert.
Der Friedhof bei Les Halles
- von anyways aus greifswald, 06.10.2015 -
Düster, depressiv und stellenweise makaber . Das wäre eine kurze Zusammenfassung des gelesenen. Mich hat die Aussicht auf einen historischen Roman gespickt mit ein bisschen Fiktion, gereizt dieses Buch zu lesen. Nur leider werden wirkliche historische Eckdaten kaum oder nur versteckt angeschnitten. Es geht wirklich im Großen und Ganzen um die Bergung und den Abtransport von hunderttausenden Verstorbenen. Dies schildert der Autor auch bis ins Detail, angefangen von den Bewohnern des Armenviertels, vor allen Dingen der, die in der Nähe der alten Kirchenmauern leben, von den flämischen Bergarbeitern, die der Ingenieur als Arbeitskräfte einstellt und von seiner Gastfamilie. Je länger diese Ausgrabungen dauern, desto mehr wird Baratte bewusst, dass dieser Friedhof und sein Verwesungsgestank nicht nur in den Ausdünstungen der dort Ansässigen zu riechen ist, sondern das diese auch deren Verstand vernebeln.
Also wirklich überzeugen oder fesseln konnte mich das Buch nicht, der Autor stellt fast plastisch die Knochenfunde und den Gestank der dort herrschen musste dar. Das zeugt schon von großem schriftstellerischem Können, nur war mir die Darstellung zu detailverliebt geschildert.
Erwartungen wurden enttäuscht
- von Rezensentin/Rezensent aus Jülich, 22.08.2013 -
Jean-Baptiste Baratte bekommt, eher zufällig aus Versailles, vom Minister persönlich, den Auftrag einen Friedhof Les Innocents nebst Kirche abzutragen. Mitten in Paris liegend verseuchen die Gebeine Tausender die Umgebung. Trotz Zweifel stellt sich der junge Ingenieure der Herausforderung. Wir schreiben das Jahr 1785, die Unruhe, die zur französischen Revolution führen wird, ist bereits gut spürbar. Atmosphärisch dicht geschrieben, entspricht das Cover der Stimmung des Buches. Die Menschen in seiner Umgebung und einige Verwicklungen bleiben alle eher an der Oberfläche, so dass es mir nicht gelang wirklich in das Buch einzutauchen. Zwar auf einer wahren Begebenheit beruhend ist das Buch nicht gut recherchiert, so wurde die angesprochene Desinfektion erst knapp 100 Jahre später überhaupt erst entdeckt. Ich hatte mir von dem Buch mehr versprochen.
Störe nicht die Totenruhe ...
- von esposa1969 aus Mannheim, 17.08.2013 -
Wir schreiben das Jahr 1785. Der junge Ingenieur Jean-Baptiste Baratte erhält direkt von höchster Stelle im Schloss von Verseilles einen Auftrag vom Minister: Er soll den
Friedhof der Unschuldigen " Les Innocents" dem Erdboden gleichzumachen, der mitten in Paris liegt und Hunderttausenden von Toten beherbergt. Schon seit Jahren wird er nicht mehr benutzt, sein Gestank und Ausdübstungen der Toten aber verpestet die gesamte Umgebung. Im Haus der Monnards, welches direkt am Friedhof gelegen ist, bezieht er Unterkunft. Alles stinkt nach Tod: Die Speisen haben einen seltsamen Beigeschmack, der Atemn der Anwohner, die gesamte Luft ist verseucht. Er lernt Armand, den Organisten ohne Zuhörer kenne, Charvet, den Schneider und Ziguette, die Tochter der Monnards.
Schon alleine die Leseprobe hat mich sehr gruseln lassen. Da ich meine Bücher im spät nachts beim Zu-Bett-Gehen lese, hatte ich schon ein wenig Angst, dass mich das Thema nicht schlafen lassen würde. Es ist zwar unheimlich, sich vorzustellen, wie man mit diesem Gestank und dieser Bedrohung durch die Toten leben kann, da es aber in einer anderen Zeit spielt, ängstigt mich dieses Thema nicht allzu sehr, sondern ich betrachte es eher unter geschichtlichen Aspekten. Während des Lesens hatte ich das dort Beschriebene bildlich vor mir: Ich konnte mir die Kammer von Jean-Baptiste vorstellen, ebenso ihn selbst, als auch den Friedhof. Alles ist so haarklein beschrieben, dass vor meinem geistigen Auge das Buch wie eine Verfilmung ablief.
Insgesamt ist das Buch in 4 Kapiteln aufgeteilt, da es aber keine großen Zeitsprünge in diesem Buch gibt handeln die Kapitel - die alle mit einer Weisheit beginnen - allesamt in einer Zeitspanne.
* Kapitel 1 handelt von seiner Ankunft und Vermessungen des Friedhofs.
* Kapitel 2 handelt wie er in seine Heimat Bellême in die Normandie reist, um sich dort Verstärkung für die Aushebung der Gräber zu holen.
* Kapitel 3 handelt davon wie Jean-Baptiste angefeindet und dabei schwer verletzt wird und sein Wesen sich zu ändern beginnt, da er nicht mehr derselbe ist.
* Kapitel 4 handelt von der Zerstörung der Kirche
Das Cover, das nicht nur als Schutzumschlag dient, sondern auch Dank des einklappbaren Klappentextes als Lesezeichen, ist sehr passend gewählt: Jean-Baptiste Baratte, wie er in seinem neuen von Charvet geschneiderten pistaziengrünen Anzug halb ohnmächtig vom Gestank über seine Vermessungen liegt und von schwarzen Raben angeflogen wird. Diese Federzeichnungen in schwarz-weiss stechen besonders durch ihre schimmernden goldenene Verzierungen hervor und lassen das Cover edel und mystisch zu gleich erscheinen. Das schönste Cover - meiner Meinung nach -, das je ein Buch geziert hat.
Alles in allem zwar eine recht morbide Handlung, wie beschrieben wird, dass man in den Gruben fast versinkt, wenn man den Friedhof überquert, oder wie Liebespärchen
es auf dem stinkenden Friedhof miteinander tun. Während des Lesens meinte ich sogar den stinkenden Geruch in der Nase zu riechen, so versunken war ich in diesem Buch, das ich vollstens weiterempfehlen kann!!