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Großreinemachen im Osten

Feindbilder in deutschen Feldpostbriefen im Zweiten Weltkrieg

von Kipp, Michaela   (Autor)

Warum beteiligten sich normale deutsche Männer an Kriegsverbrechen gegen die Bevölkerung der osteuropäischen Länder? Einblick in die Beweggründe der Wehrmachtsangehörigen bieten Briefe, die sie aus dem Krieg nach Hause schrieben. Gestützt auf eine qualitative Auswertung von ca. 7000 Feldpostbriefen untersucht Michaela Kipp das Denken der Protagonisten des Vernichtungskriegs und das Funktionieren der militärischen Apparate aus einer alltagsweltlichen Perspektive mit großer Nähe zu den »ordinary men«. Dabei zeigt sich, dass die Soldaten kaum auf ideologische Argumente rekurrierten, sondern eher damit beschäftigt waren, ihre Eindrücke im Einsatzgebiet dem eigenen Erfahrungshorizont anzuverwandeln. In diesem Zusammenhang entfaltete insbesondere das zivilisatorische Grundmotiv der »Reinlichkeit« eine mörderische Wirkung.

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Produktbeschreibung

Warum beteiligten sich normale deutsche Männer an Kriegsverbrechen gegen die Bevölkerung der osteuropäischen Länder? Einblick in die Beweggründe der Wehrmachtsangehörigen bieten Briefe, die sie aus dem Krieg nach Hause schrieben. Gestützt auf eine qualitative Auswertung von ca. 7000 Feldpostbriefen untersucht Michaela Kipp das Denken der Protagonisten des Vernichtungskriegs und das Funktionieren der militärischen Apparate aus einer alltagsweltlichen Perspektive mit großer Nähe zu den »ordinary men«. Dabei zeigt sich, dass die Soldaten kaum auf ideologische Argumente rekurrierten, sondern eher damit beschäftigt waren, ihre Eindrücke im Einsatzgebiet dem eigenen Erfahrungshorizont anzuverwandeln. In diesem Zusammenhang entfaltete insbesondere das zivilisatorische Grundmotiv der »Reinlichkeit« eine mörderische Wirkung. 

Inhaltsverzeichnis

Inhalt Dank 9 Einleitung: Schreiben im Krieg - sinnstiftende Aneignung von
Wirklichkeit 11 Erkenntnisleitende Hypothesen und Begrifflichkeit der
Untersuchung 14 Wege der Täterforschung:Forschungsstand und Anknüpfungspunkte 21
Mentalitätsgeschichtlicher Ausgangspunkt:Das geistige Gepäck der Soldaten 26
Sozialpsychologie: Gruppendenken und Frustrations-Aggressions-Hypothese 30
Quelle Feldpost: Herausforderung für die Kriegsgeschichte 35 I. Die Sauberkeits-
und Ordnungsdiskurse in Feldpostbriefen aus dem Osteinsatz 1. Die zwiespältige
Rolle der Hygiene 47 Die soziale Konstitution von >Schmutz< und >Sauberkeit< 47
Hygienische Gefahren und rassistische Feindbilder 50 Sauberkeit als >kulturelle
Matrix< des Nationalsozialismus 61 Schreiben über Hygiene: Ventil für
Verzweiflung und kulturelles Bindemittel 70 Standortgebundenheit der
Wertmaßstäbe 73 2. Drei Fallbeispiele: Einfache Soldaten über den >schmutzigen
Osten< 77 Forschungskontroverse: Grausamkeitsbereitschaft oder Gleichgültigkeit?
77 >Sauberkeit< als Aufhänger einer vergleichenden Analyse 83 Entwicklung der
Einstellungen zur Gewalt während des Einsatzes 99 Unterschiedliche
Wahrnehmungsweisen vom Krieg im Osten 109 3. Ordnungswille, Kriegschaos und die
Dimension der Angst 112 Bedürfnis nach Übersichtlichkeit und Kontrolle 112
Soldatische Erfahrungen: Unordnung im Ostfeldzug 119 Soldatenängste:
Schlachtgetümmel und Körpervermischung 127 Der Status von Ordnungssicherheit im
NS-Staat 131 Instrumentalisierung der Angst: Krieg gegen das Chaos 135
Handlungsabsicht der Besatzer: Ordnung herstellen 139 Legitimation von
Sondereinsätzen: Außerordentliche Gegner 145 4. Ein General berichtet seiner
Familie: "Besatzungsmacht schafft Ordnung" 147 Biographische Prägung:
Ostpreußisch-protestantischer Militarismus 148 Gotthard Heinricis Utopie einer
Verbesserung des Ostens 151 Schlechte Erfahrungen mit der neuen Art der
Kriegsführung 168 Motiv: Koloniale Kulturmission im unterentwickelten Osten 176
II. Gesellschaftlicher Kontext: Radikalisierung des Sagbaren im
Nationalsozialismus 1. Darstellung des >sauberen< Kriegs unter Benutzung von
Feldpost 183 Stiftung gemeinsamer Kriegsdeutungen im Dritten Reich 183 Der
>Krieg im Osten< in den Massenmedien 185 Instrumentalisierung soldatischer
Zeugnisse vom Kriegsgeschehen 199 Briefe als Propagandamittel: Flugblätter und
Frontzeitschriften 215 2. Antwortbriefe von Ehefrauen, Kindern und Müttern als
Resonanzraum der Feldpost 219 Einfühlung in soldatische Perspektiven in den
Antwortbriefen 222 Klischees vom Osten: Gemeinsame Perspektive auf den Feind 234
Grenzen des Sagbaren: Ehepaar Ernst und Irene Guicking 238 Kinderbriefe:
Bindeglied und Selbstbestätigung für die Eltern 242 Stille Teilhabe 246 3.
Wurzeln des Ordnungs- und Sauberkeitsdenkens im Ersten Weltkrieg 250 In Feldpost
vorherrschend: Nationalsozialistische Weltkriegsdeutung 253 Noch moderat: Der
Osten in der Feldpost des Ersten Weltkriegs 260 >Turning point< 1918:
Enttäuschung im Osten 269 4. Reinlichkeitsvorstellungen und die Wirkung von
Geschlechternormen 272 Reinheit als Gegenentwurf zum Soldatischen 274
Männlichkeit, Emotionalität und (Besatzungs-)Ordnung 277 Geschlechtliche
Codierung des Politischen: >weibliches Chaos< 284 Besatzungstechniken:
Zerstörung von Geschlechtsidentität 287 Männlichkeiten, Weiblichkeiten und das
Deutungsmuster Reinlichkeit 295 5. Identifikationsmuster: National,
schichtspezifisch, religiös? 299 Ordnung und Sauberkeit als deutsche Tugenden
299 Verschiedene Gebrauchsweisen des Deutungsmusters in Feldpostbriefen 305
Ambivalente Rolle der Religion 320 Anverwandlungen: Radikalisierung der Topoi im
Nationalsozialismus 330 III. Gewaltpraxis im Vernichtungskrieg: Radikalisierung
des Machbaren am Einsatzort 1. 

Autoreninfo

Michaela Kipp, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Göttingen. 

Mehr vom Verlag:

Campus Verlag GmbH

Mehr vom Autor:

Kipp, Michaela

Produktdetails

Medium: eBook
Format: PDF
Kopierschutz: PERSONALISIERTES WASSERZEICHEN
Seiten: 493
Sprache: Deutsch
Erschienen: April 2014
Auflage: 1. Auflage
ISBN-10: 3593422689
ISBN-13: 9783593422688
Verlagsbestell-Nr.: 42268

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