Das sagen Kunden über diesen Artikel:
Blinder Einsatz weckt Erinnerungen
- von Uli Geißler aus Fürth/Bay., 20.02.2017 -
Polizistin Jenny Aaron wird nicht nur gewissermaßen zur „Superheldin“ weil sie als Kind eines GSG9-Spezialisten von klein auf mit dem „Metier“ konfrontiert einfach werden wollte, was ihr Vater war, sondern aufgrund ihrer außergewöhnlichen Leistungsbereitschaft und Kompetenz und ihrem eisernen Willen. Nach einigen beachtlichen Einstiegserfolgen gelangt sie schon nach wenigen Jahren als Elitekämpferin in die so genannte „Abteilung“ und genießt überall höchste Anerkennung. Doch ihr Trauma eines gescheiterten Auftrags folgt auf den Fuß und die lebenslange Konsequenz bedeutet Erblindung und Teilamnesie.
Diese Gegebenheit trägt nun den weiteren Plot des facettenreichen Thrillers. Auch wenn die Absurdität der dargestellten Tatsache, eine blinde Polizistin könne ebenso den normalen Polizeialltag meistern, wie eine sehende Kollegin oftmals schon sehr weit überzogen wirkt, bleibt die Geschichte anfangs noch sehr spannend. Staunend und teilweise um derartige Fähigkeiten wissend verfolgt man, welche Möglichkeiten erblindete Menschen nutzen und einsetzen können, um sich zurecht zu finden. Da mag viel Wahres dran sein und die Recherche des Autors bringt da in der Tat einige Informationen zutage, welche bislang vielleicht ausgeblendet einen eigenen „blinden Fleck“ offenbaren.
Doch die geradezu übermenschlichen Kampfeserfolge und Handlungen von Aaron erscheinen dann doch häufig völlig abgedreht und kaum mehr zum sonstigen glaubhaften System des in einer realen Wirklichkeit angelegten Thrillers zu passen. Das wirft einen aus der Geschichte, weil es schlichtweg selbst bei aller Hochachtung vor den kaum zu glaubenden Möglichkeiten eines Sensibilisierungs- und Mobilitätstrainings unglaubwürdig bleibt.
Unabhängig davon versteht es allerdings der Autor Seelenleben, Ängste aber auch Überlegenheiten der unterschiedlichen Protagonistinnen und Protagonisten vielschichtig darzustellen und die Leserschaft in Bann zu halten. So beschreibt er zwar eine überzogene Superheldin einerseits und gleichzeitig aber eine schwache von inneren Zweifeln und vor allem eigener Unzulänglichkeit zermarterte Hauptdarstellerin, deren Ende immer wieder kurz bevor steht. Auch das Offenhalten nötiger Erklärungen bis weit in die letzten Seiten hinein binden an das Buch. © Uli Geißler, Fürth/Bay.
Der schlimmste Tag des Lebens ist heute.
- von Inge Weis aus 66953 Pirmasens, 21.07.2016 -
Die Echos modellieren die Welt, leuchten diese wie ein Stroboskop aus. Aus fünf bis zweihundert Meter Jenny Aaron Größe und Dichte von Objekten definieren und erhält ein grob gepixeltes Bild. Das Buchzizat vermittelt die Faszination dieses Thrillers: Der Leser erlebt die Welt aus der Perspektive der blinden BKA-Verhörspezialistin und Fallanalytikerin Jenny Aaron. In ihrem ersten Leben war Jenny Aaron eine Elitepolizistin mit überragenden Fähigkeiten. In ihrem zweiten ist sie Verhörspezialistin und Fallanalytikerin beim BKA. Sie spürt das Verborgene und versteht es, zwischen den Worten zu tasten. Denn seit einem missglückten Einsatz in Barcelona vor fünf Jahren ist Jenny Aaron blind und traumatisiert. Doch „Barcelona" war nicht der schlimmste Tag ihres Lebens. Sie hat sich geirrt — der schlimmste Tag ihres Lebens ist heute. Fünf Jahre später erhält JennyAaron einen Anruf: Ihre früheren Kollegen bitten sie um Mithilfe. Ein zu lebenslanger Haft verurteilter Frauenmörder, gegen den sie als junge Polizistin ermittelte, hat im Gefängnis eine Psychologin getötet. Jenny entschließt sich, den Fall anzunehmen und sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Sie erkennt dass ihr bisheriges Leben nur die Vorbereitung auf die folgenden 36 Stunden war-ein übermächtiger erzählerischer Sog, dem sich der Leser und Zuhörer nicht entziehen kann. Ein Thriller, in dem eine blinde Ermittlerin ins Fadenkreuz gerät. Rasant, literarisch, brutal, gut recherchiert - und extrem spannend! Mit den Einblicken in die Gedanken der blinden Ermittlerin, in ihre Beziehungen und Freundschaften hebt sich Pflügers Thriller mit seinen Zwischentönen von anderen Gewaltstücken ab.
Wirklich tolles Buch
- von Yvonne R. aus Runkel, 02.07.2016 -
Ich durfte dieses Buch durch einen Buchring bei bookcrossing lesen und bin sehr begeister.
Es war das erste Buch was ich von Andreas Pflüger gelesen habe.
Die Verhörspezialistin und Fallanalytikerin Jenny Aaron vom BKA in Wiesbaden ist durch einen damaligen Einsatz mit ihrem Ex Kollegen Niko,der schief ging, erblindet.Trotzdem brauchen die Berliner Kollegen Aaron ihre hilfe.
Der verurteilte Mörder Reinhold Boenisch hat im Gefängnis eine Psychologin getötet und er möchte nur mit Frau Aaron sprechen.
Ich fande den Schreibstil sehr gelungen. Die Geschichte hat mich von anfang an gefesselt. Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen, weil ich unbedingt wissen wollte wie es weiter geht. Und ich wurde nicht entäuscht.
Das Buch kann ich nur empfehlen.
Freue mich auch auf weitere Bücher von Andreas Pflüger.
Echte Herausforderung!
- von Rezensentin/Rezensent aus Wangen, 09.06.2016 -
Allein das Cover, auf dem sich die knallgelbe Brailleschrift von dem schwarz-weiß-grauen Hintergrund abhebt, wirkt ansprechend. Dazu kommt, dass die Brailleschrift tatsächlich auch ertastbar ist und der Papierschnitt in hellem Gelb gehalten ist. Sehr edel!
Zu Beginn beobachtet man Jenny Aaron, wie sie sich mit ihrem Kollegen Niko in Barcelona auf einen Einsatz vorbereitet. Sehr kurze, knappe, stellenweise schon abgehackte Sätze spiegeln ihre Gedankensprünge. Dabei erinnert sie sich auch an frühere Einsätze, die fast immer mit Lebensgefahr verbunden waren. Für mich liest sich diese erste Passage fast wie ein Drehbuch mit knappen Regieanweisungen. Aarons Routine wird dabei aber genauso spürbar wie ihre innere Anspannung. Das macht sie als sympathischer als so mancher coole Ermittler. Niko Kvist ist nicht nur Kollege, sondern auch ihr Lebenspartner, was beide aber geheim halten müssen, da sie sonst nicht zusammenarbeiten dürften. Der Einsatz verändert Aarons Leben für immer. Niko wird schwer verletzt und sie lässt ihn auf sein Drängen hin zurück. Auf der Flucht wird auch sie so schwer verletzt, dass sie erblindet. Danach hat sie mit ihrer Schuld und ihrem schlechten Gewissen zu kämpfen, aber auch mit Erinnerungslücken. Sie trainiert mit aller Kraft und eisernem Willen dafür, auch als Blinde selbständig leben zu können und wieder bei der Polizei arbeiten zu können. Nun arbeitet sie als Vernehmungsspezialistin beim BKA.
Der sehr knappe Stil und häufige harte Schnitte steigern das Tempo und die Spannung stellenweise bis aufs Äußerste. Allerdings erschweren diese abrupten Szenenwechsel stellenweise auch die Orientierung beim Lesen. Aarons Gedanken, ihre Wahrnehmung des Hier und Jetzt werden präzise, aber in knappster Form dargestellt. Dies wirkt umso eindringlicher und intensiver, da ihr nur Gerüche oder Geräusche zur Orientierung dienen. Stellenweise hat man als Leser das Gefühl, selbst blind zu sein und sich nur mit Gehör und Geruchssinn voranzutasten. Dieser extrem verknappte Stil stellt aber auch eine echte Herausforderung dar. Dialoge bestehen häufig nur aus einzelnen Wörtern oder kurzen Sätzen, das Tempo und die Fülle an Informationen sind enorm – so wie die Eindrücke, die auf Aaron einstürmen.
Super spannend – aber keine erholsame Strandlektüre!
Endgültig
- von saika84 aus Heiligenhaus, 09.06.2016 -
Jenny Aaron hat bei einem Geheimeinsatz in Barcelona ihr Augenlicht verloren. Dort musste sie auch ihren schwer verwundeten damaligen Freund Niko zurück lassen.
Jetzt arbeitet sie trotz ihrer Blindheit beim BKA in Wiesbaden und wird von den Kollegen in Berlin gebeten dorthin zu kommen weil ein Gefangener den sie noch aus ihrer Anfangszeit bei der Polizei kennt ausdrücklich nach ihr verlangt. Dieser Gefangene hat die Gefängnistherapeuthin in seiner Zelle ermordert. Sehr schnell wird für Aaron klar das ein Zusammenhang zu ihrem alten Leben bestehen muss.
Dieser Thriller muss geradezu verschlungen werden. Die Spannung baut sich gut auf und der Schreibstil lässt sich gut lesen. Anhand von Zeitsprüngen in der Geschichte durch Aarons Erinnerungen werden nach und nach die Zusammenhänge klarer. Man bekommt einen guten Einblick in die Unterschiedlichen arbeiten die sie bei der Polizei schon gemacht hat. Ich fand es auch toll viel über ihr Leben ohne Augenlicht zu erfahren. Wie sie alles fühlt, alles Wahrnimmt und was sie alles nutzt um sich Orientieren zu können. Ganz besonders gut gefällt mir natürlich auch das Optische des Buches. Der Schnitt ist Gelb und die Blindenstrift auf dem Cover kann man sogar fühlen. Ich bin begeistert. 5 Sterne.
Toller Thriller um blinde Ermittlerin
- von Alexandra Baunach aus Kist, 04.06.2016 -
Nachdem Jenny Aaron vor 5 Jahren bei einem missglückten Einsatz ihr Augenlicht verloren hat, arbeitet sie jetzt beim BKA in Wiesbaden. Durch die Blindheit sind die anderen Sinne sehr intensiv ausgeprägt und trainiert, so dass sie hier klare Vorteile vor Kollegen hat und diese auch bei Verhören geschickt einsetzen kann. Unter anderem damit hat sie sich als Verhörspezialistin einen Namen gemacht.
Die Geschichte hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen und der fesselnde Schreibstil hat dazu geführt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Ich konnte mir die Hauptakteure des Buches sehr gut vorstellen und fand auch die Hauptprotagonistin sehr sympathisch.
Das Cover in Kombination mit der Blindenschrift finde ich sehr gelungen und es hat mich auf jeden Fall gleich angesprochen und ich war neugierig, was sich dahinter verbirgt.
Eine sehr gelungene Kombination aus Spannung und überraschenden Wendungen und ich hoffe sehr, dass dies nur der Auftakt einer neuen Reihe rund um die blinde Ermittlerin Jenny Aaron ist und der Autor Andreas Pflüger noch weitere Bände folgen lässt.
Endgültig
- von saika84 aus Heiligenhaus, 03.06.2016 -
Jenny Aaron hat bei einem Geheimeinsatz in Barcelona ihr Augenlicht verloren. Dort musste sie auch ihren schwer verwundeten damaligen Freund Niko zurück lassen.
Jetzt arbeitet sie trotz ihrer Blindheit beim BKA in Wiesbaden und wird von den Kollegen in Berlin gebeten dorthin zu kommen weil ein Gefangener den sie noch aus ihrer Anfangszeit bei der Polizei kennt ausdrücklich nach ihr verlangt. Dieser Gefangene hat die Gefängnistherapeuthin in seiner Zelle ermordert. Sehr schnell wird für Aaron klar das ein Zusammenhang zu ihrem alten Leben bestehen muss.
Dieser Thriller muss geradezu verschlungen werden. Die Spannung baut sich gut auf und der Schreibstil lässt sich gut lesen. Anhand von Zeitsprüngen in der Geschichte durch Aarons Erinnerungen werden nach und nach die Zusammenhänge klarer. Man bekommt einen guten Einblick in die Unterschiedlichen arbeiten die sie bei der Polizei schon gemacht hat. Ich fand es auch toll viel über ihr Leben ohne Augenlicht zu erfahren. Wie sie alles fühlt, alles Wahrnimmt und was sie alles nutzt um sich Orientieren zu können. Ganz besonders gut gefällt mir natürlich auch das Optische des Buches. Der Schnitt ist Gelb und die Blindenstrift auf dem Cover kann man sogar fühlen. Ich bin begeistert. 5 Sterne.
Echte Herausforderung!
- von Rezensentin/Rezensent aus Wangen, 02.06.2016 -
Allein das Cover, auf dem sich die knallgelbe Brailleschrift von dem schwarz-weiß-grauen Hintergrund abhebt, wirkt ansprechend. Dazu kommt, dass die Brailleschrift tatsächlich auch ertastbar ist und der Papierschnitt in hellem Gelb gehalten ist. Sehr edel!
Zu Beginn beobachtet man Jenny Aaron, wie sie sich mit ihrem Kollegen Niko in Barcelona auf einen Einsatz vorbereitet. Sehr kurze, knappe, stellenweise schon abgehackte Sätze spiegeln ihre Gedankensprünge. Dabei erinnert sie sich auch an frühere Einsätze, die fast immer mit Lebensgefahr verbunden waren. Für mich liest sich diese erste Passage fast wie ein Drehbuch mit knappen Regieanweisungen. Aarons Routine wird dabei aber genauso spürbar wie ihre innere Anspannung. Das macht sie als sympathischer als so mancher coole Ermittler. Niko Kvist ist nicht nur Kollege, sondern auch ihr Lebenspartner, was beide aber geheim halten müssen, da sie sonst nicht zusammenarbeiten dürften. Der Einsatz verändert Aarons Leben für immer. Niko wird schwer verletzt und sie lässt ihn auf sein Drängen hin zurück. Auf der Flucht wird auch sie so schwer verletzt, dass sie erblindet. Danach hat sie mit ihrer Schuld und ihrem schlechten Gewissen zu kämpfen, aber auch mit Erinnerungslücken. Sie trainiert mit aller Kraft und eisernem Willen dafür, auch als Blinde selbständig leben zu können und wieder bei der Polizei arbeiten zu können. Nun arbeitet sie als Vernehmungsspezialistin beim BKA.
Der sehr knappe Stil und häufige harte Schnitte steigern das Tempo und die Spannung stellenweise bis aufs Äußerste. Allerdings erschweren diese abrupten Szenenwechsel stellenweise auch die Orientierung beim Lesen. Aarons Gedanken, ihre Wahrnehmung des Hier und Jetzt werden präzise, aber in knappster Form dargestellt. Dies wirkt umso eindringlicher und intensiver, da ihr nur Gerüche oder Geräusche zur Orientierung dienen. Stellenweise hat man als Leser das Gefühl, selbst blind zu sein und sich nur mit Gehör und Geruchssinn voranzutasten. Dieser extrem verknappte Stil stellt aber auch eine echte Herausforderung dar. Dialoge bestehen häufig nur aus einzelnen Wörtern oder kurzen Sätzen, das Tempo und die Fülle an Informationen sind enorm – so wie die Eindrücke, die auf Aaron einstürmen.
Super spannend – aber keine erholsame Strandlektüre!
Endgültig
- von sergebendre aus Heiligenhaus, 07.04.2016 -
Jenny Aaron ist Fallanalytikerin beim BKA in Wiesbaden und Blind. Ihr Augenlicht hat sie in ihrem früheren Leben als sie noch Geheimeinsätze für eine Elitetruppe der Polizei machte verloren. Bei einem Geheimeinsatz in Barcelona den sie gemeinsam mit ihrem damaligen Freund Niko machte ging alles schief. Niko wurde schwer verletzt und Aaron sah keine andere Möglichkeit als die Flucht. Auf der Flucht wurde sie verfolgt und verlor ihr Augenlicht. Bis heute quälen sie schreckliche Vorwürfe das die Niko zurück gelassen hat.
Nun Jahre später muss die nach Berlin weil ein Häftling seine Therapeutin in seiner Zelle ermordet hat und fürs Verhör ausschließlich auf Aaron besteht. Bei ihrer Ermittlung und dem Wiedersehen mit Niko kommt alles wieder hoch. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen dem damaligen Einsatz und ihren jetzigen Ermittlungen?
Das Buch gefällt mir sehr gut. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Spannung baut sich nach und nach auf. Es ist interessant von Aarons Leben als Blinde zu Erfahren. Wie sie das alles meistert was sie alles nutzt um sich zurecht zu finden. Alles klärt sich immer nur Stückchenweise so das die Spannung bis zum Schluss bleibt. Das Buch selbst sieht optisch auch einfach super aus. Die Blindenschrift auf dem Cover lässt sich ertasten und der Schnitt ist Gelb eingefärbt. Absolute Leseempfehlung. Ich habe diesen Thriller nicht aus der Hand legen können.
Endgültig
- von Venice aus Oberusel, 02.04.2016 -
Jenny Aaron ist Agentin bei einer Eliteeinheit der Polizei, genannt die Abteilung. Ein Einsatz in Barcelona mit ihrem Partner geht schief, ihr Partner wird schwer verletzt, sie selbst verliert nach einer Verfolgungsjagd ihr Augenlicht. Jetzt 5 Jahre später arbeitet sie als Verhörspezialistin und Fallanalytikerin beim BKA in Wiesbaden als sie einen Anruf von den alten Kollegen der Abteilung erhält. Ein Verbrecher den Aaron ins Gefängnis gebracht hat, hat eine Gefängnispsychologin in seiner Zelle umgebracht und will nur mit Aaron sprechen. So wird sie wieder mit der Vergangenheit konfrontiert und erkennt, dass der Verbrecher nur eine Schachfigur ist. Bald darauf trifft sie auf den wahren hochgefährlichen Täter und liefert sich eine fast unwirkliche Verfolgungsjagd.
Der Schreibstil mit den kurzen knappen, beinahe distanzierten Sätzen, selten länger als 10 Worte dennoch tiefsinnig und vielschichtig, die teilweise unerwarteten Sprünge machen es einem nicht leicht sich in den Roman einzufinden. Die Personen sind jedoch alle sehr gut und lebendig beschrieben und die Handlung entwickelt sich rasant bis hin zu einem unerwarteten Ende. Allerdings erscheint mir die Person von Jenny Aaron ein wenig übertrieben beschrieben, fast übermenschliche Fähigkeiten werden ihr zugesprochen.
Es ist kein einfaches Buch das Andreas Pflüger da geschrieben hat, sehr komplex und durchaus anspruchsvoll. Nebenbei zur Entspannung nicht unbedingt geeignet aber rundum ein spannender Roman.
Das Cover mit Braille Schrift und der gelbe Schnitt sind interessant und wecken in jeder Buchhandlung bestimmt Neugier.
Ein außergewöhnlicher Thriller mit einer noch außergewöhnlic
- von Rezensentin/Rezensent aus L, 21.03.2016 -
Zum Inhalt:
Jenny Aaron war eine Top-Agentin der „Abteilung“, einer Eliteeinheit für Sondereinsätze, bis sie bei einem Einsatz in Barcelona nur knapp dem Tod entronnen ist und dies mit schweren Selbstzweifeln und dem Verlust ihres Augenlichts bezahlt hat. Nun ist Jenny Aaron Fallanalytikerin und Verhörspezialistin beim BKA und hat ihr altes Leben weit hinter sich gelassen. Glaubt sie. Bis zu dem Tag, an dem ihre alten Kollegen der „Abteilung“ Sie als Unterstützung in einem Mordfall an einer jungen Gefängnispsychologin anfordern, denn der Täter Boenisch will nur mit einer einzigen Person sprechen: Jenny Aaron!
Meine Meinung:
Autor Andreas Pflüger („Operation Rubikon“) ist ein kreatives Multitalent, er schreibt Hörspiele, Theaterstücke, Drehbücher (seit 2012 als Co-Autor für den »Tatort Weimar« verantwortlich) und Romane und inszenierte zwei Dokumentarfilme.
Sein zweiter Thriller, „Endgültig“, startet sehr spannend und rasant, einem Action-Thriller Hollywoods gleich, mit der Schlüsselszene in Barcelona, die Jenny Aarons Leben für immer und unwiderruflich verändert hat. Hierdurch hat es der Autor geschickt geschafft, mich vom Start weg an seinen Plot zu fesseln. Hinzu kommt eine wirklich außergewöhnliche Protagonistin. Jenny Aaron, Mitte 30, hochgewachsen und hoch intelligent, attraktiv, ist eine besondere Frau. Eine Frau, die ihre Gefühle in Zahlen von 1 bis 10 kategorisiert hat, eine Frau, die alles mag, was geometrisch ist, die Stilettos als Sonar benutzt und über die der Leser im Verlauf des Buches sehr viel erfährt. Andreas Pflüger gewährt seinen Lesern einen unglaublich tiefen und detaillierten Blick in die Psyche seiner Protagonisten. Dabei ist es schon erstaunlich, wie eindringlich der Autor die Welt aus der Wahrnehmung seiner blinden Protagonistin schildert.
Entsprechend blumig und bildgewaltig ist der Schreibstil Pflügers, mit dem er den Leser an der Gefühls- und Sinneswelt Jenny Aarons teilhaben lässt. Stellenweise sind seine Beschreibungen und Bildnisse schon thrilleruntypisch lyrisch, wie beispielsweise:
S. 11: „Sie waren Traumtänzer in der Gluthitze der Tage und der Kälte der Nächte.“ oder auch
S. 396: „Ein Triebwerk zündet in ihrem Kopf und katapultiert sie mit Hyperlichtgeschwindigkeit durch ein Wurmloch aus Myriaden von Farben. Sie sieht Galaxien, die ein Wimpernschlag sind, Sonnen, die aus dem Staub sterbender Sterne entstehen und wieder verglühen, stürzt in die Gewitter von Spiralnebeln, in einen Schmerz, der ihre Augen aufsprengt.“
Der Schreibstil Pflügers ist aber nicht nur dank seiner Wortwahl und Ausdrucksweise besonders, sondern auch aufgrund des Spiels mit den verschiedenen Zeiten. An vielen Stellen verwischen die Grenzen zwischen Gegenwart und Vergangenheit, wenn die Charaktere sich mitten in seiner Szene an längst Vergangenes erinnern und dort für ein paar Seiten gedanklich verweilen. Dies macht diesen Thriller zu einem ganz besonderen Leseerlebnis, das dem Leser allerdings „erhöhte Aufmerksamkeit“ abverlangt. „Endgültig“ ist damit kein Buch, das sich mal so eben „nebenbei“ weglesen lässt! Dafür gibt es seichtere Thrillerkost.
Die Story an sich hat alles, was ein wirklich guter Thriller braucht: Ungewöhnliche Charaktere, glaubwürdige Verhaltensweisen, wechselnde und plastische Settings und selbstverständlich einen fesselnden, temporeichen und in sich konsistenten Plot mit überraschender, aber nachvollziehbarer Auflösung. Ein richtig gutes Gesamtpaket also!
Im Nachwort des Autors bekommt man – neben dem Versprechen, dass Jenny Aarons Geschichte noch nicht zu Ende ist (was mich persönlich sehr freut) - einen leisen Eindruck davon, wie viel Recherchearbeit in diesem Buch steckt. Sehr viel Lektüre (u.a. das Hagakure) und mit Sicherheit nahezu unzählige Gespräche mit Blinden, Medizinern und Experten diverser Fachrichtungen. Diese aufwendige Hintergrundarbeit merkt man „Endgültig“ dann auch sehr positiv an.
FAZIT:
Fesselnd, überraschend und sprachgewaltig - ein ganz besonderer Thriller, der die ungeteilte Aufmerksamkeit des Lesers fordert und auch verdient.
Sehr spannend mit kleiner Einschränkung
- von Sorko aus dem Harz, 15.03.2016 -
Eine blinde Agentin, die vorher eine Kampfmaschine war. Was zu der Erblindung von Jenny Aaron führte, haben wir in dem fulminanten Auftakt dieses Romans erfahren. Monate später wird sie angefordert von der Abteilung, der sie früher angehörte. Nach ihrer Erblindung ist Jenny beim BKA in Wiesbaden tätig. Nun fliegt sie nach Berlin zur Abteilung, weil ein Häftling, der einen Mord begangen hat, nur mit ihr sprechen will. Sie kennt diesen Häftling gut, er hatte sie einst in seiner Gewalt. Es beginnt für Jenny Aaron eine Reise in ihre Vergangenheit, die es in sich hat. Vieles, was sie längst nicht bewältigt hat, kommt ans Licht. Sie muss ihre eigene Person in Frage stellen, sich Erlebnissen stellen, die sie verdrängt hatte. Und sie muss sich in Situationen zurechtfinden, in denen selbst ein Sehender große Schwierigkeiten hätte. Weitere Personen, die in ihrem Leben eine Rolle spielten, werden beleuchtet. Nicht wenige davon haben ebenfalls mit ihren inneren Dämonen zu kämpfen.
Der Schreibstil von Pflüger erzeugt Spannung. Spannend ist dieses Buch, sehr spannend. Bis zum Schluß. Das Psychoduell zwischen Holm und Aaron ist meiner Ansicht nach etwas zu verzwickt und zu tiefgreifend geschildert. Holm scheint bis zum Ende im Vorteil zu sein, aber ganz klar ist das nicht. Es ist sicher hilfreich, wenn der Leser mit den Regeln des Bushido vertraut ist, der Schluß erschließt sich einem dann besser. Aber zwingend notwendig ist das nicht. Ein anspruchsvolles Thema für den Autor, die Handlungen eines blinden Menschen sind gut recherchiert. Ein bißchen weniger Psychoduell hätte mir besser gefallen. Aber insgesamt ein sehr spannendes Buch. Ach ja, es wird weitergehen mit Jenny Aaron, ich freue mich schon auf die Fortsetzung.