Produktbeschreibung
Ein Liebesroman, ein Kriminalroman, ein philosophischer Roman, eine jüdische Familiensaga. Leo Singer, Philosophiestudent und Sohn jüdischer Eltern, die in der Zeit des Nationalsozialismus nach Brasilien emigrierten, kehrt Anfang der 60er Jahre mit seinen Eltern nach Wien zurück. Er verliebt sich in die Jüdin Judith Katz. Sie soll seine Muse sein im Versuch, die Welt ein letztes Mal in ein philosophisches System zu zwingen. Judiths Tod eröffnet ihm das Geheimnis des Lebens - aber ist sie wirklich tot? Das Leben jedenfalls verläuft in den erstaunlichsten Bahnen.
Zusammenfassung
Ein Liebesroman, ein Kriminalroman, ein philosophischer Roman,
eine jüdische Familiensaga.
Leo Singer, Philosophiestudent, Sohn jüdischer Eltern, die
in der Zeit des Nationalsozialismus nach Brasilien emigrierten,
kehrt Anfang der 60er Jahre mit seinen Eltern nach Wien zurück.
Er verliebt sich in Judith Katz. Sie soll seine Muse sein im Versuch,
die Welt ein letztes Mal in ein philosophisches System zu zwingen.
Judiths Tod eröffnet ihm das Geheimnis des Lebens - aber
ist sie wirklich tot? Das Leben geht weiter - als erlaubt ist.
In der Zeit schreibt Erich Hackl: »Ein Buch, das die
Welt - verändern? beeinflussen? jedenfalls beunruhigen wird.
Robert Menasses Roman schildert, wie dieses Werk Leo Singers,
das unsere Existenz erschüttern soll, nie zustande kommt.
Und er macht das so unterhaltsam, daß man dem geglückten
Buch über ein mißglücktes Buch möglichst
viele Leser wünscht: I X Menasse, Selige Zeiten, brüchige
Welt, bitte schnell, bitte gleich! «
Leseprobe
Am 26. Februar 1959 schüttete der damals 52jährige Kurt
Walmen in Münchens Alter Pinakothek einen Becher »Universal-Abbeiz-Fluid«
über Rubens' »Höllensturz der Verdammten «.
Das Gemälde wurde durch den ätzenden Farblöser
für alle Zeiten entstellt. Der Attentäter konnte unbehelligt
den Tatort verlassen, hatte aber schon vor Betreten der Bayerischen
Staatsgemäldesammlung Briefe an Nachrichtenagenturen und
Zeitungsredaktionen verschickt, in denen er sich zu dieser Tat
bekannte und sie begründete. Er habe dieses eine Kunstwerk
»opfern« müssen, um alle anderen Kunstleistungen
der Menschheit, ja um die Menschheit selbst zu retten. Denn die
Welt steuere auf einen neuen Krieg zu. Er, Walmen, aber habe ein
philosophisches System entwickelt, in dem die Philosophie zu Ende
gedacht sei und das, wäre es der Menschheit bekannt, die
Welt von Grund auf verändern und dauernden Frieden bewirken
würde. Als völlig Unbekannter habe er keine andere Möglichkeit
gehabt, als durch diese Tat auf sich aufmerksam zu machen, um
Gehör zu finden mit seinen philosophischen Thesen, die für
die Zukunft der Welt überlebensnotwendig seien. Denn, so
Walmen, die Atombomben würden anders aufräumen als ein
bißchen Säure.
Autoreninfo
Menasse, RobertRobert Menasse wurde 1954 in Wien geboren und ist auch dort aufgewachsen. Er studierte Germanistik, Philosophie sowie Politikwissenschaft in Wien, Salzburg und Messina und promovierte im Jahr 1980 mit einer Arbeit über den ¯Typus des Außenseiters im Literaturbetrieb®. Menasse lehrte anschließend sechs Jahre - zunächst als Lektor für österreichische Literatur, dann als Gastdozent am Institut für Literaturtheorie - an der Universität SÆo Paulo. Dort hielt er vor allem Lehrveranstaltungen über philosophische und ästhetische Theorien ab, u.a. über: Hegel, Luk cs, Benjamin und Adorno. Seit seiner Rückkehr aus Brasilien 1988 lebt Robert Menasse als Literat und kulturkritischer Essayist hauptsächlich in Wien.