Das sagen Kunden über diesen Artikel:
Ein sehr gelungener und stimmiger Südtirol-Krimi
- von Rezensentin/Rezensent aus Oberberg, 18.03.2017 -
In einem 200-Seelendorf in einem Südtiroler Tal wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Die 17-jährige Marie Bachlechner wurde erschossen und ihre Leiche seltsamerweise im Wald vor alten Lärchen drapiert. Der Fundort ist definitiv nicht der Tatort. Rund um den Fundort werden noch wertvoller Schmuck sowie rätselhafte alte Schriften entdeckt. Commissario Grauner, ein bodenständiger Südtiroler und sein Kollege Saltapepe, der aus Neapel nach Bozen versetzt wurde, ermitteln. Schon schnell gesteht der in der Nähe des Fundortes lebende Architekt Haller die schreckliche Tat. Er will Marie ermordet haben. Einzelheiten zu Motiv und zum Tathergang macht er nicht. Haller ist ein Außenseiter in der eingeschworenen Dorfgemeinschaft. Vor einiger Zeit hat er sich ein sehr modernes Haus hier im Tal gebaut und lebt dort allein mit seinem Sohn. Die Dorfbewohner, allen voran der örtliche Pfarrer sind fest überzeugt, daß Haller nur seinen Sohn Michael schützen will. Sie sind der Meinung, daß Michael, der etwas seltsam ist, Marie getötet hat und fordern von der Polizei die Herausgabe des Jungen. Grauner jedoch zweifelt am Geständnis Hallers und auch an der Theorie der Dorfbewohner und lässt sich nicht beirren. Tatsächlich finden sich Anhaltspunkte dafür, daß Maries Tod mit einem vor über 100 Jahren geschehenen Mordfall in Zusammenhang steht. Doch das ganze Rätsel aufzulösen bedarf einiger Ermittlungsarbeit.
Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen. Es war mein 2. Fall mit Grauner und Saltapepe und er ist wieder sehr gelungen. Der knifflige Fall mit interessanten Verwicklungen hat mich sehr gut unterhalten. Die verschiedenen Charaktere der Ermittler und ihres Umfeldes wurden wieder wunderbar herausgestellt. Wenn dieser Krimi sich zwar nicht so sehr durch atemlose Spannung hervorhebt, dafür aber umso mehr durch einen gelungen Kriminalfall und eine stimmige Atmosphäre mit etwas Lokalkolorit.
Trügerische Idylle in Südtirol
- von Rezensentin/Rezensent aus Giessen, 03.01.2017 -
Das Cover des Buches ist einfach nur wunderschön und deutet wie auch der Titel nicht unbedingt auf einen Krimi hin.
Inhalt: Die Leiche der 17-jährigen Marie wird in einem kleinen beschaulichen Dorf in Südtirol gefunden. Schnell ist ein geständiger Mörder gefunden. Benjamin Haller gesteht, seine Geliebte erschossen zu haben. Doch Kommissar Grauner glaubt ihm nicht und ermittelt weiter. Im Laufe seiner Ermittlungen tauchen immer wieder neue Tatverdächtige auf und gelangt dadurch zu einem Fall aus der Vergangenheit.
Meine Meinung: Eine sehr gelungene Fortsetzung von „Der Tote am Gletscher“. Der Schreibstil ist flüssig, interessant und fesselnd. Lenz Koppelstätter gelingt es, einem das Gefühl zu vermitteln, als wäre man mitten im Fall.
Auch der Wechsel zwischen den Geschehnissen in der Vergangenheit und deren in der Gegenwart haben mir sehr gut gefallen. Sie haben das ganze spannend gehalten bis zum Ende. Und das Ende und die Auflösung des Falls sind sehr überraschend.
Commissario Grauner ist mir bereits im ersten Teil ans Herz gewachsen und konnte mich als Mordermittler überzeugen und das ist auch hier wieder so. Mit seiner sehr diplomatischen Art, setzt er sich gegen Staatsanwalt und Co durch, die den Fall eigentlich schon abschließen wollen. Genau solche Dinge machen ihn noch symphatischer,
Mein Fazit: Gelungene Fortsetzung, bitte mehr davon.
Ein sehr atmosphärischer Kriminalroman
- von Martin Schult aus 46325 Borken, 02.01.2017 -
Ein atmosphärischer und spannender Kriminalroman aus Südtirol.
Commissario Grauner und sein Kollege Saltapepe werden zu dem Fundort einer jungen weiblichen Leiche gerufen. Die Tote wird bei den Urlärchen aufgefunden, ein Ort, der von den religiösen Dorfbewohnern als Eingang zur Hölle angesehen wird. Die Recherchen haben noch nicht wirklich begonnen, da haben die beiden Ermittler bereits den vermeintlichen Täter gefasst, welcher ein umfassendes Geständnis ablegt. Gegen den Willen seines Vorgesetzten recherchiert Gauner dennoch weiter, da er den rätselhaften Tod des Mädchens noch nicht für aufgeklärt hält. Dabei stößt er auf sehr alte Geheimnisse, die das Dorf umgeben.
Lenz Koppelstätter erzeugt in seinem zweiten Band um Commissario Gauner erneut eine sehr düstere und unheimliche Atmosphäre in den Bergen. Sein sehr bildreicher und lebendiger Schreibstil führt dem Leser diese besondere Umgebung hervorragend vor Augen. Dbeiden Charaktere der Hauptprotagonisten Gauner und Saltapepe sind sehr gut beschrieben und gerade deren Zusammenspiel macht die Ermittlungsarbeiten zu etwas Besonderem. Die Spannung baut der Autor direkt zu Beginn des Buches mit dem Tod des Mädchens auf und hält diese ständig mit immer wieder neuen Wendungen und einer unheimlichen Stimmung auf sehr hohem Niveau. Das gut konzipierte Finale konnte mich trotz aller Überlegungen überraschen und war glaubwürdig und nachvollziehbar.
Insgesamt konnte mich "Die Stille der Lärchen" total überzeugen, so dass ich das Buch mit fünf von fünf Sternen bewerte und hoffe, dass noch einige Fälle für die beiden charismatischen Ermittler in atemberaubender Umgebung folgen werden.
Die Stille der Lärchen
- von Danzlmoidl-Books aus Moosbach, 10.12.2016 -
Meine Meinung:
Dieses Buch hat wirklich alles, was ein Südtiroler Krimi verspricht. Der Schauplatz, die Personen, das ganze Drumherum, einfach alles passt zusammen.
Grauner hab ich sofort ins Herz geschlossen. Er ist so ein lieber und herzlicher Mensch, wenn auch, durch seine südtiroler Eigenart ein wenig gemütlich, und auch sehr bodenständig. Ich glaube, er könnte gar nicht anders arbeiten, denn da würde er mit seiner Art komplett anecken.
Saltapepe ist ein Italiener, wie man ihn sich vorstellt. Vergöttert seine Mutter und seine Heimat wie verrückt und vermisst diese auch genauso sehr. Kein Wunder, dass er nicht immer Gauners Eigenarten versteht und mit diesen klar kommt.
Der Schreibstil des Buches ist einfach nur genial, man fliegt nur so über die Seiten. Ich finde Krimis aktuell nicht mehr ganz so lukrativ, weil doch alles ähnlich ist (obwohl ich zeitweise diese verschlungen habe), trotzdem hat mich dieses Buch aufgrund des interessanten Klappentextes sofort interessiert. Ich bin eindeutig nicht enttäuscht worden.
Der Aufbau des Buches war genau richtig. Immer wieder mussten wir eine Kurve einschlagen, weil doch wieder ein Aspekt hinzukommt, der das ganze Gedankengerüst, welches man sich zusammengestellt hat, und welches man als ziemlich sicher eingeschätzt hat, fast zusammenbrechen lässt.
Die Handlung hat mir sehr gut gefallen, ich konnte lange nicht annähernd sicher sein, wie es ausgeht und ich hätte auch nie gedacht, dass es genau dazu kommt. Aber genau das macht einen guten Krimi aus.
Alles in allem hat mir dieses Buch wirklich gut gefallen, es hat meine Abende gut unterhalten und ich hoffe, bald wieder ein Buch von Lenz Koppelstätter in den Händen halten zu dürfen.
Fazit:
Unbedingt lesen.
nicht sehr spannend
- von Rezensentin/Rezensent aus belm, 07.12.2016 -
diesmal mit der Leiche eines jungen Mädchens zu tun hat.Die Aufklärung gestaltet sich schwierig, da sich ein Mann stellt, aber ein anderer von den Dorfbewohnern verdächtigt wird, diesen Mord begangen zu haben. Viel Lokalkolorid und ein tiefer Einblick in das Leben in einem einsamen Bergdorf bestimmen neben dem Mordfall dieses Buch und dann ist da noch ein bekannter Schriftsteller aus der Familie Mann, dessen Gedicht zu Verunsicherung bei der Polizei sorgt.
Mich konnte dieser Krimi wirklich nicht vom Hocker reißen. Der Kommissar war mir schon sympathisch , aber mir fehlte einfach die Spannung bei diesem Buch und dass konnte auch die atmosphärische Beschreibung des Dorfes nicht retten . Ein netter Krimi, der aber nicht aus dem Büchermeer heraussticht.
Commissario Grauner und das schweigende Dorf
- von Bücherfreundin aus Leipzig, 27.11.2016 -
Lenz Koppelstätter hat mit "Die Stille der Lärchen" einen 2. Fall für Commissario Grauner aus Südtirol vorgelegt, wobei ich allerdings den ersten Fall nicht kenne.
Eines Morgens wird ein junges Mädchen ermordet an den alten Urlärchen gefunden und schnell scheint auch der Täter gefunden zu sein. Der vor kurzen in das Dorf gezogene Architekt Benedikt Haller gesteht den Mord, da er scheinbar seinen Sohn Michael schützen will. Michael war eine Klassenkamerad des Mordopfers und gilt in der gesamten Dorfgemeinschaft als Außenseiter.
Doch Commissario Grauner und sein Kollege Saltapepe glauben das Geständnis nicht so ganz und versuchen mehr zu erfahren, was hinter der Tat stecken könnte. Doch im ganzen Dorf stehen sie vor einer Mauer des Schweigens. Der Architekt und sein Sohn werden kritisch als Außenseiter betrachtet, denn irgendwas haben die Männer zu verheimlichen.
Hat dieses Geheimnis was mit dem Mord zu tun oder was steckt hinter dem Hinweisen auf einen Mordfall, der schon über 100 Jahre alt her ist.
Dieser Krimi plätschert meiner Meinung zu sehr dahin, ohne wirklich richtig Spannung aufbauen zu können. Er konnte mich nicht wirklich fesseln und so habe ich mich ein wenig durch das Buch kämpfen müssen. Aus diesem Grund kann ich dieses Mal auch nur 3 Sterne vergeben.
Trügerische Idylle
- von Rezensentin/Rezensent aus Wangen, 10.11.2016 -
Im abgelegenen und idyllischen Ultental wird an einem Frühlingsmorgen die blutüberströmte Leiche der 17-jährigen Marie Bachlechner entdeckt. Offenbar wurde das Mädchen erschossen. Der Fundort, die Urlärchen von St. Gertraud, die jeder in Südtirol kennt, da sich unter ihren Wurzeln der Eingang zur Hölle befinden soll, kann aber nicht der Tatort sein. Und von der Tatwaffe fehlt jede Spur. Dafür findet sich umso rascher ein Täter: Benedikt Haller, ein schnöseliger, zugezogener Architekt, gesteht die Tat überraschend schnell. Zu schnell, findet Commissario Johann Grauner. Wohingegen die Dorfbewohner sich einig sind, dass Haller nur seinen psychisch kranken Sohn Michael schützen will. Dieser sei ,,des Teufels“, weiß der Pfarrer, der die Dorfgemeinschaft gegen Haller und seinen Sohn aufwiegelt.
Doch Grauner und sein neapolitanischer Kollege Saltapepe vertrauen auf ihren eigenen Spürsinn. Als plötzlich alte Schriftstücke auftauchen, die von einem Mord berichten, der vor über hundert Jahren geschehen sein soll, verfolgt Grauner Spuren, die in die Vergangenheit des Ultentals mit prominenten Kurgästen wie Sigmund Freud, der Kaiserin Sissi und sogar den Brüdern Heinrich und Thomas Mann führen. Ist diese Vergangenheit der Schlüssel zum Mord an Marie?
Dies ist der 2. Band der Reihe um Commissario Grauner und seinen Kollegen Ispettore Saltapepe, den man allerdings gut auch ohne Kenntnis des Vorgängerbandes lesen kann.
Während Grauner als Teilzeit-Bauer und mit einigermaßen intaktem Familienleben einen typischen, sympathischen Südtiroler verkörpert, tut sich sein Kollege Saltapepe als Neapolitaner schwer mit der weitläufigen Natur und den vielen Bergen. Selbst die Südtiroler Spezialitäten und Gepflogenheiten sind ihm suspekt, was dem Leser so manches Schmunzeln entlockt. Allerdings tritt das Privatleben der Ermittler nie zu sehr in den Vordergrund.
Eindrückliche Landschaftsbeschreibungen, die z.B. die Geräusche und Gerüche des Waldes hautnah vermitteln, aber auch die authentische Schilderung der Dorfbewohner oder der Atmosphäre im Wirtshaus, verleihen diesem Krimi eine besondere Note.
Für Freunde des Regionalkrimis unbedingt lesenswert.
Die Stille der Lärchen
- von Gelinde aus Neresh., 10.11.2016 -
Die Stille der Lärchen, von Lenz Koppelstätter
Der 2. Fall für Commissario Grauner, ein Krimi aus Südtirol
Cover:
Genau wie auf dem Cover kann man sich die Örtlichkeit vorstellen
Inhalt:
Die 17jährige Marie, wird ermordet bei den Urlärchen von St. Gertraud gefunden, unter den Wurzeln jener Bäume soll der Eingang zur Hölle sein.
Obwohl der zugezogene Architekt Haller, der die Tote bei der Polizei meldet, auch gleich ein Geständnis macht, ist Commissario Grauner skeptisch.
Auch die Dorfbewohner, mit ihrem mächtigen Pfarrer, sehen eher dessen Sohn Michael als Mörder (und Ausgeburt des Teufels) und wollen am liebsten Selbstjustiz ausüben.
Seine Recherchen führen Grauner immer wieder in die Vergangenheit, ein furchtbares Geheimnis, das die Dorfbewohner seit 100 Jahren nicht los lässt und immer noch umtreibt, scheint eine Schlüsselfunktion zu haben.
Kann dieses Geheimnis bis ins heute wirken?
Und wird Grauner es erhellen und aufdecken können?
Meine Meinung:
Nach „Der Tote am Gletscher“ ist dies nun der zweite Fall von Grauner und seinem Team, und ich muss sagen er ist noch besser als der erste.
Den man aber auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen kann.
Gab es im ersten Fall noch ein paar zähe Stellen, ist es dieses Mal so, dass immer irgendetwas geboten ist. Seien es die Dorfbewohner die mit ihrem Wissen hinter den Berg halten und von Inspectore Saltapete (der viel selbstbewusster geworden ist) oder Grauner erst zu einer Aussage „manipuliert“ werden müssen. Hierbei setzt sich Saltapete (der Neapolitaner) schon mal im Gasthaus zu den „Einheimischen“ und spielt mit denen Karten und auch Grauner hat keine Problem damit seine Gefühle auch mal zu zeigen und mit den „Beteiligten“ zu fühlen. Alles ist sehr echt und realistisch dargestellt, die Emotionen und Gefühle kommen sehr gut rüber. Und am Schluss ist nochmal ganz anderst und eine richtige Überraschung.
Die örtliche Idyll und die Eigenheit der Bewohner, allen voran der Pfarrer, der Wirt, der Bürgermeister, sowie die Betschwestern, sind hervorragend getroffen und wiedergegeben. Die historischen Erklärungen und Geschichten sind treffend, anschaulich und überaus interessant und bereichernd eingefügt, überhaupt nicht störend oder zäh wie leider oft bei Regional-Krimis.
Wie schon beim ersten Krimi ist eine Historische Persönlichkeit (hier Thomas Mann), einfach genial eingebaut.
Super klasse finde ich auch vorn und hinten im Buch die beiden Karten, so kann ich mir ein viel besseres Bild vom Handlungsort machen. Wobei durch die sehr sparsamen, aber gezielt eingesetzten Aussagen in Dialekt (Rotzlaggl, gell, Tutto bene etc.), das Lokalkolorit hervorragend zu Wirkung kommt.
Autor:
Lenz Koppelstätter, Jahrgang 1982, ist in Bozen geboren und in Südtirol aufgewachsen. Nach dem Studium in Bologna und Berlin, absolvierte er in München die Deutsche Journalistenschule. Er arbeitete als freier Autor und als Kolumnist und Medienentwickler für verschiedene Verlage, Magazine und Zeitungen.
Mein Fazit:
Ein wunderbarer Krimi, der durch seine tollen Protagonisten und die durchweg sehr glaubwürdige und spannende Handlung absolut besticht.
Vor allem Grauner ist ein Commissario der einfach auch noch menschlich ist und auf seine eigene innere Stimme hört.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und diesmal volle 5 Sterne.
Südtiroler Charme und ein hochspannender Fall aus einem Tal,
- von Inge Weis aus 66953 Pirmasens, 05.11.2016 -
In den Bergen liegt das Versprechen von Frieden, tolles Gebirgspanorama auf dem Buchcover und die Lärchen gibt es wirklich. Hochspannung aus Südtirol, denn wenn die beiden sehr gegensätzlichen Ermittler ermitteln, ist es wieder Zeit für aufregenden Nervenkitzel! In ihrem neuen Fall ermitteln Commissario Grauner und Saltapepe im Ultental, in dessen Heilbädern sich einst berühmte Schriftsteller und sogar Kaiserin Sissi kurieren ließen. In mitten stolzer, gottesfürchtiger und zorniger Bewohner stoßen sie auf ein furchtbares Geheimnis, das über hundert Jahre lang bewahrt wurde. Ein Geheimnis das die Dorfbewohner noch immer umtreibt. Den südtiroler Commissario Grauner und sein Gehilfe Ispettore Saltapepe aus Neapel führen die Ermittlungen zu dem Mordfall Greta Bachleitner im Sommer 1901, zu der Zeit als auch die Gebrüder Mann im Heilbad in Mitterbad waren. Das Mädchen, das nun tot ist - sie stammt aus derselben Familie wie Greta. Es könnte sein, daß diese Tat in irgendeiner Weise mit dem vorhergehenden Mord in Zusammenhang steht. Die beiden sehr gegensätzlichen Ermittler, der eher eigenbrödlerische nebenberufliche Viehbauer und der durch und durch italienische Städter, sind bei den nicht immer ungefährlichen Untersuchungen ein effektives und sympathisches Gespann. Mit jeder Erkenntnis wird der Fall suspekter und die mürrischen und intriganten Dorfbewohner sind nicht immer hilfreich. Das Ermittlerduo finde ich reizvoll. Dazu kommt noch der Tatort und ein Fall der weit in die Vergangenheit reicht. Alpenkulisse, italienisches Flair, ein lesenswerter Ferienkrimi mit Lokalkolorit und ein raffinierter Fall – ein Muss für alle Südtirol-Fans. Total fesselnder Schreibstil und Spannung pur bis zur letzten Seite. Lenz Koppelstätter versteht es, komplex konstruierte Stories in eine schlüssige Struktur wie auch sprachlich anspruchsvolle Form zu bringen.
Still ist es im Ultental
- von Dirk Heinemann aus Bebertal, 31.10.2016 -
Commissario Grauner wird zu einem Tatort ins hinterste Ultental gerufen. Unter den Urlärchen von St. Gertraud liegt ein totes Mädchen. Wie sich herausstellt, ist der Fundort nicht der Tatort. Die Einwohner des kleinen Ortes haben schnell einen Täter ausgemacht. Doch ein anderer gibt kurz nach der Tat ein Geständnis ab, will aber zum Tathergang nichts aussagen.
Grauner steht also vor vielen Fragezeichen. Er versucht daher in alle Richtungen zu ermitteln. Eine Befragung der Dorfbewohner bringt nicht viel, da sie anscheinend nicht mit Fremden reden wollen.
Lenz Koppelstätter wirft zu Beginn seines Krimis viele Fragen auf. Nach und nach zeigen sich Zusammenhänge. Dann taucht plötzlich der Name Thomas Mann auf. Hat sein Besuch vor über Einhundert Jahren im Ultental etwas mit dem Mord an dem Mädchen zu tun? Auch dieser Frage geht Commissario Grauner zusammen mit seinen Kollegen nach.
Auf Grund der vielen Fragen bleibt das Buch bis zum Ende spannend, ohne das zwischenzeitlich Langeweile aufkommt.
Für mich persönlich war es etwas gewöhnungsbedürftig mit den Bezeichnungen der Tiroler Polizei klar zukommen. Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen.
Vielen Dank an Vorablesen und den Verlag Kiepenheuer & Witsch, dass ich dieses Buch als Rezensionsexemplar lesen durfte.
Wenn die Bäume reden könnten
- von Rezensentin/Rezensent aus Duisburg, 19.10.2016 -
Johann Grauner ist mit Leidenschaft Bauer, er bewirtschaftet einen Berghof in Südtirol. Auch seinen Beruf als Commissario führt er gewissenhaft aus. Mitten in die Stallarbeit platzt ein Anruf aus der Questura, ein junges Mädchen ist ermordet worden. Gemeinsam mit seinem Kollegen Saltapepe begibt er sich zum Tatort.
Die 17-jährige Marie wurde erschossen und an den Stamm einer alten Lärche gelegt.
Ein Täter ist schnell gefunden, da der Architekt Haller, welcher gegenüber des Leichenfundortes wohnt, den Mord an Marie gesteht. Die Dorfgemeinschaft, allen voran der Pfarrer, möchte jedoch, dass sein Sohn Michael für den Mord verhaftet wird.
Commissario Grauner und sein Kollege misstrauen der Angelegenheit und ermitteln weiter. Sie stoßen auf einen Mord, der 100 Jahre zurückliegt.
Erst nach umfangreichen Untersuchungen und Recherchen, gelingt es den beiden Ermittlern alles aufzuklären.
Die Geschichte erstreckt sich über einen Zeitraum von vier Tagen und wird auch nach Tagesabschnitten unterteilt,präsentiert.
Es handelt sich um einen Regionalkrimi, der nicht durch Hochspannung ,sondern durch einen gemächlichen Erzählstil besticht .
Die einzelnen Figuren waren gut gezeichnet, die Aufklärung lückenlos und stets nachvollziehbar.
Besonders gut gefiel mir, dass auch der wunderbaren Landschaft Südtirols wieder ein Platz in dieser Geschichte eingeräumt wurde.
Ich spreche eine Leseempfehlung aus und freue mich schon auf weitere Fälle mit den sympathischen Ermittlern.
Trügerische Idylle
- von Rezensentin/Rezensent aus Wangen, 12.10.2016 -
Im abgelegenen und idyllischen Ultental wird an einem Frühlingsmorgen die blutüberströmte Leiche der 17-jährigen Marie Bachlechner entdeckt. Offenbar wurde das Mädchen erschossen. Der Fundort, die Urlärchen von St. Gertraud, die jeder in Südtirol kennt, da sich unter ihren Wurzeln der Eingang zur Hölle befinden soll, kann aber nicht der Tatort sein. Und von der Tatwaffe fehlt jede Spur. Dafür findet sich umso rascher ein Täter: Benedikt Haller, ein schnöseliger, zugezogener Architekt, gesteht die Tat überraschend schnell. Zu schnell, findet Commissario Johann Grauner. Wohingegen die Dorfbewohner sich einig sind, dass Haller nur seinen psychisch kranken Sohn Michael schützen will. Dieser sei ,,des Teufels“, weiß der Pfarrer, der die Dorfgemeinschaft gegen Haller und seinen Sohn aufwiegelt.
Doch Grauner und sein neapolitanischer Kollege Saltapepe vertrauen auf ihren eigenen Spürsinn. Als plötzlich alte Schriftstücke auftauchen, die von einem Mord berichten, der vor über hundert Jahren geschehen sein soll, verfolgt Grauner Spuren, die in die Vergangenheit des Ultentals mit prominenten Kurgästen wie Sigmund Freud, der Kaiserin Sissi und sogar den Brüdern Heinrich und Thomas Mann führen. Ist diese Vergangenheit der Schlüssel zum Mord an Marie?
Dies ist der 2. Band der Reihe um Commissario Grauner und seinen Kollegen Ispettore Saltapepe, den man allerdings gut auch ohne Kenntnis des Vorgängerbandes lesen kann.
Während Grauner als Teilzeit-Bauer und mit einigermaßen intaktem Familienleben einen typischen, sympathischen Südtiroler verkörpert, tut sich sein Kollege Saltapepe als Neapolitaner schwer mit der weitläufigen Natur und den vielen Bergen. Selbst die Südtiroler Spezialitäten und Gepflogenheiten sind ihm suspekt, was dem Leser so manches Schmunzeln entlockt. Allerdings tritt das Privatleben der Ermittler nie zu sehr in den Vordergrund.
Eindrückliche Landschaftsbeschreibungen, die z.B. die Geräusche und Gerüche des Waldes hautnah vermitteln, aber auch die authentische Schilderung der Dorfbewohner oder der Atmosphäre im Wirtshaus, verleihen diesem Krimi eine besondere Note.
Für Freunde des Regionalkrimis unbedingt lesenswert.
Die Stille der Lärchen -einfach klasse
- von Gelinde aus Neresh., 10.10.2016 -
Die Stille der Lärchen, von Lenz Koppelstätter
Der 2. Fall für Commissario Grauner, ein Krimi aus Südtirol
Cover:
Genau wie auf dem Cover kann man sich die Örtlichkeit vorstellen
Inhalt:
Die 17jährige Marie, wird ermordet bei den Urlärchen von St. Gertraud gefunden, unter den Wurzeln jener Bäume soll der Eingang zur Hölle sein.
Obwohl der zugezogene Architekt Haller, der die Tote bei der Polizei meldet, auch gleich ein Geständnis macht, ist Commissario Grauner skeptisch.
Auch die Dorfbewohner, mit ihrem mächtigen Pfarrer, sehen eher dessen Sohn Michael als Mörder (und Ausgeburt des Teufels) und wollen am liebsten Selbstjustiz ausüben.
Seine Recherchen führen Grauner immer wieder in die Vergangenheit, ein furchtbares Geheimnis, das die Dorfbewohner seit 100 Jahren nicht los lässt und immer noch umtreibt, scheint eine Schlüsselfunktion zu haben.
Kann dieses Geheimnis bis ins heute wirken?
Und wird Grauner es erhellen und aufdecken können?
Meine Meinung:
Nach „Der Tote am Gletscher“ ist dies nun der zweite Fall von Grauner und seinem Team, und ich muss sagen er ist noch besser als der erste.
Den man aber auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen kann.
Gab es im ersten Fall noch ein paar zähe Stellen, ist es dieses Mal so, dass immer irgendetwas geboten ist. Seien es die Dorfbewohner die mit ihrem Wissen hinter den Berg halten und von Inspectore Saltapete (der viel selbstbewusster geworden ist) oder Grauner erst zu einer Aussage „manipuliert“ werden müssen. Hierbei setzt sich Saltapete (der Neapolitaner) schon mal im Gasthaus zu den „Einheimischen“ und spielt mit denen Karten und auch Grauner hat keine Problem damit seine Gefühle auch mal zu zeigen und mit den „Beteiligten“ zu fühlen. Alles ist sehr echt und realistisch dargestellt, die Emotionen und Gefühle kommen sehr gut rüber. Und am Schluss ist nochmal ganz anderst und eine richtige Überraschung.
Die örtliche Idyll und die Eigenheit der Bewohner, allen voran der Pfarrer, der Wirt, der Bürgermeister, sowie die Betschwestern, sind hervorragend getroffen und wiedergegeben. Die historischen Erklärungen und Geschichten sind treffend, anschaulich und überaus interessant und bereichernd eingefügt, überhaupt nicht störend oder zäh wie leider oft bei Regional-Krimis.
Wie schon beim ersten Krimi ist eine Historische Persönlichkeit (hier Thomas Mann), einfach genial eingebaut.
Super klasse finde ich auch vorn und hinten im Buch die beiden Karten, so kann ich mir ein viel besseres Bild vom Handlungsort machen. Wobei durch die sehr sparsamen, aber gezielt eingesetzten Aussagen in Dialekt (Rotzlaggl, gell, Tutto bene etc.), das Lokalkolorit hervorragend zu Wirkung kommt.
Autor:
Lenz Koppelstätter, Jahrgang 1982, ist in Bozen geboren und in Südtirol aufgewachsen. Nach dem Studium in Bologna und Berlin, absolvierte er in München die Deutsche Journalistenschule. Er arbeitete als freier Autor und als Kolumnist und Medienentwickler für verschiedene Verlage, Magazine und Zeitungen.
Mein Fazit:
Ein wunderbarer Krimi, der durch seine tollen Protagonisten und die durchweg sehr glaubwürdige und spannende Handlung absolut besticht.
Vor allem Grauner ist ein Commissario der einfach auch noch menschlich ist und auf seine eigene innere Stimme hört.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und diesmal volle 5 Sterne.