Das sagen Kunden über diesen Artikel:
Gefährliche Empfehlungen
- von Danzlmoidl aus Moosbach, 11.02.2017 -
Meine Meinung:
Für mich ist es das zweite Buch von Tom Hillenbrand. Man muss dazu sagen, dass beide wirklich total unterschiedlich sind. Mit Drohnenland hat Tom Hillenbrand die Zukunft ein wenig betrachtet und ist in die Welt der Technik eingetaucht.
Hier haben wir es mit einem Buch zu tun, welches sich eher mit dem Genuss beschäftigt. Ich durfte vor kurzem nach Frankreich reisen und dort kennen lernen, wie sehr die Franzosen ihr Essen lieben und dies zelebrieren.
Aber nicht nur das Essen steht hier im Mittelpunkt, auch die Geschichte spielt eine wichtige Rolle, so hat er es geschafft, den Krieg hier als Schauplatz entstehen zu lassen und eine Geschichte drum herum zu bauen.
Obwohl wir uns im hier und heute befinden, wurden immer wieder Weichen in die Vergangenheit gestellt.
Tom Hillenbrand schafft es seinen Leser zu fesseln und ihn neugierig werden zu lassen. Die Spannung wird wahnsinnig gut aufgebaut, nach jeder Seite ändern sich die Gegebenheiten und man muss wieder von vorne mit dem Überlegen beginnen.
Die Personen waren mir von Anfang an sympathisch, auch wenn ich sie erst in einem doch recht späten Band kennen lernen durfte. Man kann diese Buch auf jeden Fall ohne Vorkenntnisse lesen, ohne das Gefühl zu haben, dass man etwas verpasst hat.
Ich kann es definitv weiter empfehlen und freue mich schon auf weitere Möglichkeiten, Tom Hillenbrand weiter kennen lernen zu dürfen.
Fazit:
Unbedingt lesen.
Enttäuschend
- von Rezensentin/Rezensent aus Frankfurt a.M., 13.01.2017 -
Die Vorfreude auf einen neuen Krimi mit dem Luxemburger Koch Xavier Kieffer war groß, fand ich doch die vorhergehenden Bände sehr gut und bin inzwischen ein echter Fan von Xavier Kieffer. Dieses Mal hat der Autor den Bogen jedoch überspannt. Viel zu beladen mit unterschiedlichen Handlungssträngen und zurückgehend bis in das Jahr 1940 war die Geschichte teilweise sehr langatmig, so daß keine rechte Lesefreude aufkam.
Rätselhaft ist, wie der Koch sein Restaurant führt, war er in dieser Geschichte nur sehr selten dort anwesend. Zur Einweihung des Museums Gabin weilte Xavier Kieffer in Paris, um an den Eröffnungsfeierlichkeiten teilzunehmen, ist doch seine Freundin Valerie die Chefin des Unternehmens. Der fanzösische Präsident, ein Freund von Valerie, hält die Eröffnungsrede, die von einem Veganer gestört wird. Als anschließend der Strom ausfällt, wird die Veranstaltung abgebrochen. Obwohl die Sicherheitskräfte des Präsidenten vor Ort waren, fehlt anschließend ein wertvolles Buch, der Guide Bleu von 1939. Obwohl es einen Toten gibt, ist nun vordringlich nicht viel über die Aufklärung des Mordes zu erfahren, sondern die Handlung dreht sich fast ausschließlich um die Wiederbeschaffung des Restaurantführers aus dem Jahr 1939, von dem es, wie sich herausstelt, zwei Fassungen gibt. Interessant ist zu lesen, weshalb dies so ist, aber für mich war das einfach zu viel Guide Bleu. Die Rolle, die der Autor dem französischen Präsidenten zugedacht hat, ist total unrealistisch und macht für mich das Buch unglaubwürdig. Schade, ich hatte mich auf das Buch gefreut und viel mehr erwartet.
Filmreif
- von heinoko aus Bad Krozingen, 06.01.2017 -
Das Cover, als Speisenankündigung gezeichnet, legt das Hauptgewicht auf den Buchtitel. Insofern perfekt, denn wir bewegen uns in diesem Buch permanent zwischen Essen und Getränken...
Das Buch war für mich eine totale Überraschung. Ich kenne die bereits erschienenen Bücher mit dem Koch-Ermittler Kieffer nicht, deshalb begann ich völlig unvoreingenommen zu lesen und war von Anfang an begeistert über den lebendigen Schreibstil. Insbesondere Menschen kann der Autor perfekt "zeichnen". Ein geklauter Gastro-Führer, eine Leiche, die Geschichte Frankreichs, Rückblenden in die Nazi-Zeit, gefährliche Ermittlungen - und immer wieder Speisen und Getränke: Dieser bunte Mix aus allem ergibt einen überaus spannenden "Gastro-Krimi", den man in einem Zug ausliest. Auch wenn allzu viel Fremdsprachliches aus Luxemburg und Frankreich das Lesen mitunter erschwert, auch wenn es einige etwas langatmige Passagen über die französische Küche der früheren Jahre gibt, auch wenn der Fortgang der Geschichte insgesamt doch recht märchenhaft ist, mir hat das Lesen dieses Buches richtig Spaß gebracht. Allein schon die Szene, als man der Hauptperson Kieffer in seiner Restaurantküche auflauert und er sich mit den Waffen seiner Zunft wehrt, ist filmreif und wird mir im Gedächtnis bleiben.
Kulinarische und amüsante Krimiunterhaltung
- von Rezensentin/Rezensent aus Wangen, 03.01.2017 -
Bei einem rauschenden Fest des berühmten Gastronomieführers ,,Guide Gabin“ in Paris, bei dem viel Prominenz und sogar der französische Präsident als Gäste anwesend sind, verschwindet eines der Exponate. Ausgerechnet der extrem seltene Band des ,,Guide bleu“ von 1939 wird gestohlen. Der Luxemburger Koch Xavier Kieffer, der mit Valérie Gabin, der Erbin des Unternehmens, liiert ist, beginnt zu ermitteln. Außer ihm scheinen sich noch einige andere Leute für das alte Buch zu interessieren. Und offensichtlich sind sie bereit, dafür auch über Leichen zu gehen. Kieffer verbeißt sich dennoch in die Geschichte und bringt sich damit selbst in höchste Gefahr.
Xavier Kieffer als Koch mit detektivischer Spürnase wirkt auf eine sympathische Art etwas altmodisch. Sein Verhältnis zu Valérie Gabin, der Erbin des legendären Familienunternehmens, mutet allerdings mehr freundschaftlich als romantisch an. Dafür erhält man als Leser viele Einblicke in Luxemburger Eigenheiten und Spezialitäten.
Kieffers kulinarische Ausführungen sowohl der Luxemburger als auch der französischen Küche sind unterhaltsam und interessant. Amüsant sind auch diverse Anspielungen wie z.B. den Lyoner Kochpapst Soubec (Bocuse) oder den französischen Präsidenten, der des Nachts auf seinem Roller die Pariser Straßen unsicher macht. Eingestreute Kapitel, die in den Kriegsjahren des 2. Weltkriegs spielen, liefern nach und nach Puzzleteilchen dafür, warum der ,,Guide bleu“ von 1939 auch heute noch so wichtig ist. Allerdings ist die Handlung stellenweise etwas überfrachtet, wenn Geheimdienste, der französische Präsident usw. involviert sind. Manche ,,Zufälle“ wie z.B. Xaviers Begegnung mit den ,,Rittern des guten Geschmacks“ lassen die Handlung stellenweise zu konstruiert erscheinen. Auch das Ende ist etwas dick aufgetragen. Hier wäre weniger mehr gewesen.
Ingesamt aber ist der Krimi ,,Gefährliche Empfehlungen“ solide Kost, wenn man sich nebenbei gerne von kulinarischen Abschweifungen unterhalten lässt.