Produktbeschreibung
Adolf Muschg erzählt in seinem Roman von Personen, denen ein Reisestipendium gewährt wird und die so in den Genuß eines japanischen Sommers kommen. Unter den Geschichten der Reisenden, die der Erzähler in seinen Bericht an den Freund verwebt, findet sich eine Liebeserzählung von großer Anmut und Traurigkeit, die man nicht wieder vergessen wird.
Zusammenfassung
Adolf Muschg erzählt in seinem ersten Roman Im Sommer des
Hasen »fingierte Erlebnisberichte von Personen, denen der
Autor mittels von Reisestipendien eines schweizerischen Industrieunternehmens das Geschenk eines japanischen Sommers
bereitet ... Jeder der Ausgewählten fährt allein. Am Ende der
Reisezeit findet man sich in »Yasumija am schönen Towada-See« zusammen; Gruppendynamik ist wirksam; Herr Bischof,
der Werbechef, sammelt die Aufsätze ein. Dann trennt sich die
Gesellschaft; einer gibt sich den Tod, ein anderer bricht zwischen Tokio und Zürich in ein anderes Leben aus, die übrigen
reisen einzeln in ihr Land zurück. In einem von ihnen hat
Herr Bischof seinen Nachfolger, den künftigen Werbemanager
der »Inauen Suisse«, gefunden ... Unter den Geschichten der
Japan-Reisenden, die der Erzähler in seinen Bericht an den
Freund verwebt, findet sich eine Liebeserzählung von großer
Anmut und Traurigkeit. Man wird sie nicht wieder vergessen.
Vergessen könnte man das Mädchen Yoko oder den Schweizer
Literaten, den sie liebt, der nicht mehr frei ist; unvergeßlich
bleibt die Aura ihrer Liebe ... Walter Benjamin, gäbe es einen
Roman von ihm, müßte ihn so geschrieben haben.«
Peter Horst Neumann, FAZ
Leseprobe
Die Speisekarte ist robust und fleckig; sie ist seit Wochen im
Dienst. Hier wechselt die Küche nicht mit dem Mond. Die kalten
und warmen Speisen, Nachtische und Erfrischungen, die reellen
und die besseren Weine folgen einander wie die Sätze im Evangelium;
sie sind alle, bis auf die durchgestrichenen, zu haben, und für
diese sind einige neu mit Tinte hinzugefügt, so daß,
im ganzen gesehen, die Karte ebenso reich bestückt ist wie
damals, als Gebr. Bachofen, Neukirch, sie druckten. ...
Autoreninfo
Adolf Muschg wurde am 13. Mai 1934 als Sohn eines Volksschullehrers in Zollikon (Kanton Zürich) geboren. Er studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie in Zürich und zwei Semester in Cambridge. Nach der Promotion 1959 war Muschg zunächst Lehrer an einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasium in Zürich. Von 1970 bis in die frühen Neunziger Jahre war er Professor für Deutsche Sprache und Literatur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Muschg ist Mitglied der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz (SPS), und war 1975 Zürcher Ständeratskandidat. Sein politisches Engagement drückt sich auch in der Mitarbeit in der Kommission für die Vorbereitung einer Totalrevision der Schweizerischen Bundesverfassung von 1974 bis 1977 aus. Adolf Muschg wohnt in Männedorf bei Zürich. 1994 wurde der Autor mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.