Produktbeschreibung
Vladimir Nabokov beschwört in seinem Roman «Das Bastardzeichen» eine alptraumhafte Welt. Eine blutige Revolution hat die «Kröte» an die Macht gebracht, wie der Volksmund den Diktator Paduk nennt, und mit ihm die «Partei des Durchschnittsmenschen», ein ebenso banales wie brutales Gelichter. Mit aller Präzision seines Stils zeigt Nabokov die totalitäre Welt als das, was sie ist: eine «bestialische Farce», ein Gemisch aus Lächerlichkeit und Grauen. Auch in diesem seinem düstersten Buch erweist sich Nabokov als ein Meister des Grotesken.
Zusammenfassung
Das Bastardzeichen (1947 erschienen, 1962 in Deutschland
veröffentlicht) war der erste Roman, den Nabokov in Amerika
schrieb, und es ist sein düsterstes Buch. In der alptraumartigen
Welt des Diktators Paduk, in der der Philosoph Adam Krug um sein
eigenes Leben und das seines Sohnes David kämpft, sind Repressalien,
Verhaftungen, Hinrichtungen an der Tagesordnung.
Der Roman handelt vordergründig vom Leben und Sterben in
einem Polizeistaat, aber er ist eine Groteske. »Zweifellos
sind gewisse Spiegelreflexe zu erkennen, die unmittelbar von den
schwachsinnigen und verächtlichen Regimen hervorgebracht
wurden, welche uns allen wohlbekannt sind«, sagt Nabokov.
Aber das wirkliche Thema ist die Ausbeutung der Liebe, der subtile
Gebrauch jener teuflischen Technik einen Rebellen »Mittels
seiner eigenen verrenkten Herzfasern an sein elendes Land zu fesseln«,
oder, 'un Falle Krugs, an sein Kind.
»Das Hauptthema des Bastardzeichens ist also der Schlag
von Krugs liebendem Herzen, die Qual, der eine gesteigerte Zärtlichkeit
unterworfen wird - und wegen der Seiten über David und seinen
Vater wurde das Buch geschrieben und sollte es gelesen werden.«
Autoreninfo
Vladimir Nabokov
wird am 22.April 1899 in St.Petersburg geboren. Nach der Oktober-Revolution
flieht die Familie 1919 nach Westeuropa. 1919-1922 in Cambridge
Studium der russischen und französischen Literatur. 1922-1937
in Berlin, erste Veröffentlichungen, meist unter dem Pseudonym
W. Sirin. 1937-1940 nach der Flucht aus Nazideutschland in Südfrankreich
und in Paris, seit 1940 in den USA. 1961-1977 wohnt Nabokov im
Palace Hotel in Montreux. Er stirbt am 2. Juli 1977.
Dieter E. Zimmer (Hrsg.)
geboren 1934 in Berlin, seit 1959 Redakteur der Wochenzeitung
»Die Zeit«. Zahlreiche Veröffentlichungen über
Themen der Psychologie, Bio1ogie und Anthropologie, literarische
Übersetzungen (u.a. Nabokov, Joyce, Borges).