Produktbeschreibung
Sie hält sich für eine Benachteiligte, die ungerecht
behandelt wird und zu kurz kommt. Mit zweiundfünfzig Jahren
trifft sie die Liebe wie ein Hexenschuß. Diese letzte Chance
muß wahrgenommen werden, Hindernisse müssen beiseite
geräumt werden. Sie entwickelt eine bittere Tatkraft: Rosemarie
Hirte, Versicherungsangestellte, geht buchstäblich über
Leichen, um den Mann ihrer Träume zu erbeuten.
»Ingrid Noll, die nach dem Großziehen dreier Kinder
plötzlich diesen flirrend bösen Erstlingsroman schrieb,
erzählt mit unbeirrter Geradlinigkeit, immer stramm aus Rosis
Sicht, von Mord zu Mord, und alles geht trotzdem gut aus, und
man möchte sich vor Lachen über soviel Abstruses wälzen
und gleichzeitig was Wärmeres anziehen, weil es einen gründlich
friert, so sehr blickt man in die Abgründe der frustrierten
weiblichen Seele. Ein köstliches Buch darüber, wie
Frauen über Leichen gehen, um den Mann ihrer Träume
zu kriegen. Männer, hütet euch, Rosi Hirte steckt in
uns allen!« Elke Heidenreich
»Wenn Frauen zu sehr lieben - ein Psychokrimi voll trockenem
Humor. Spielte er nicht in Mannheim, könnte man ihn für
ein Werk von Patricia Highsmith halten.« Für Sie,
Hamburg
»Deutschlands erfolgreichste Kriminalautorin.« Der
Spiegel, Hamburg
»Deutschlands ungewöhnlichste Kriminalautorin.«
Focus, München
Kritik
¯Die Grande Dame des raffinierten Verbrechens beherrscht das Metier wie niemand sonst.® Dagmar Kaindl / Buchkultur Buchkultur
Leseprobe
In der Schule hatte ich zwei altjüngferliche Lehrerinnen,
die behaupteten, ihre Verlobten seien im Krieg gefallen. Wenn
man wie ich nicht verheiratet, verwitwet, geschieden ist, keinen
Lebensgefährten oder Freund hat - von Kindern ganz zu schweigen
- und nicht mal mit kurzfristigen Männerbekanntschaften aufwarten
kann, dann kriegt man heute wie damals einen abwertenden
Spitznamen angehängt. Aber eine alte Jungfer wie meine Lehrerinnen
bin ich nicht. Und es gibt auch Leute, die. meinen Status positiv
sehen: Verheiratete Kolleginnen betrachten meine Unabhängigkeit,
meine Reisen, meine berufliche Karriere oft mit Neid und dichten
mir so manches romantische Urlaubserlebnis an, wozu ich vielsagend
lächle.
Ich verdiene gut, ich halte mich gut. Mit meinen zweiundfünfzig
Jahren sehe ich besser aus als in meiner Jugend. Mein Gott, wenn
ich die Fotos von damals sehe! Gute zwanzig Pfund zuviel, eine
unvorteilhafte Brille, diese plumpen Schnürschuhe
und der Bordürenrock. Ich war die Frau, mit der man angeblich
Pferde stehlen kann und die schließlich selbst einem Pferd
immer ähnlicher wurde. Warum hat mir damals keiner gesagt,
daß es auch anders geht! Make-up habe ich verachtet, ohne
dabei »natürlich« auszusehen. Ich war voller Komplexe.
Heute bin ich schlank und gepflegt, meine Kleider, mein Parfum
und erst recht meine Schuhe sind teuer. Hat es was gebracht?
Autoreninfo
Ingrid Noll wurde 1935 in Shanghai geboren und studierte in Bonn Germanistik und Kunstgeschichte. Sie ist Mutter dreier inzwischen erwachsener Kinder. Nachdem die Kinder das Haus verlassen hatten, begann sie Kriminalgeschichten zu schreiben, die allesamt sofort zu Bestsellern wurden, "Die Häupter meiner Lieben" wurde mit dem Glauser-Preis ausgezeichnet und, wie andere ihrer Romane, auch erfolgreich verfilmt. Im September 2000 kam "Kalt ist der Abendhauch" in die Kinos.