Das sagen Kunden über diesen Artikel:
literarischer Treffer
- von Rezensentin/Rezensent aus München , 26.08.2017 -
Ich habe mir wirklich sehr viel von diesem Buch erwartet und erhofft, aber dass ich ein solch literarisches Meisterwerk bekommen würde, war mir nicht bewusst.
Zu Anfang der Geschichte lernen wir die beiden Schwestern Effia und Esi kennen, beide wachsen getrennt voneinander auf und wissen nichts von der Existenz der jeweils anderen. Bereits auf den ersten beiden Kapiteln brachte mich die Autorin zum Weinen, denn die Autorin schafft es auf bemerkenswerte Weise, das Leid der Sklaven und die bestehende Gewalt so zu schildern, dass sie eigentlich sprachlich gesehen, gar nicht hochemotional wirkt, aber gerade diese leichte Zartheit mit ganz präzise eingesetztem Gefühl, packte mich emotional ganz tief innen.
Die Besonderheit ist, dass wir jeden Charakter nur 1 Kapitel lang betrachten, nach jedem Kapitel lernen wir einen neuen Protagonisten kennen, alle zwei Kapitel eine neue Generation. Insgesamt haben wir also 7 Generationen und 14 Charaktere die wir begleiten. Und gerade hier liegt das unfassbare Können der Autorin verborgen, mit welcher Raffinesse, sie es schafft jeden Charakter miteinander zu verbinden und dabei nie das wesentliche, die Aussage des Grauens, welches durch den Sklavenhandel entstand, aus den Augen zu verlieren, zeugt von großem schriftstellerischen Talent.
Denn sie weist nicht nur auf das große ganze hin, Nein sie entwickelt Einzelschicksale, die so nah an Realität sind, so gut recherchiert sind , dass eben vor allem das Leid in den kleinen Situationen des Lebens bemerkbar wird. Aber vor alle schafft sie Charaktere die so authentisch, so eigen sind, so vielschichtig, wie ich es selten erlebt habe.
Es gab so viele Momente, die im kleinen so tragisch waren, dass mir die ein oder andere Träne, über die Wange lief.
So faszinierend, feinfühlig und mit großen Können, hat wohl selten eine Autorin über die Misstände so vieler Jahre hingewiesen und dem Leser dabei nochmals die Augen geöffnet, doch vor allem das Herz !
Fazit :
Eine große, laute und feinfühlige neue Stimme am Literaturhimmel.
Ein Buch welches man dieses Jahr gelesen haben muss, ein Buch welches zum Klassiker werden könnte !
Eine Geschichte über die man noch lange reden und nachdenken wird.
Ganz ganz großes Kino
Eindrucksvoll und überwältigend
- von Josef aus Korschenbroich, 25.08.2017 -
Eingangs des Buches „Heimkehren“ findet man ein Interview mit der Autorin Yaa Gyasi und schon das hat mich sehr beeindruckt.
Zum Inhalt: Obwohl Effia und Esi Schwestern sind, lernen sie sich nie kennen, denn ihre Lebenswege verlaufen von Anfang an getrennt. Im Ghana des 18. Jahrhunderts heiratet Effia einen Engländer, der im Sklavenhandel zu Reichtum und Macht gelangt. Esi dagegen wird als Sklavin nach Amerika verkauft. Während Effias Nachkommen über Jahrhunderte Opfer oder Profiteure des Sklavenhandels werden, kämpfen Esis Kinder und Kindeskinder ums Überleben: auf den Plantagen der Südstaaten, während des Amerikanischen Bürgerkrieges, der Großen Migration, in den Kohleminen Alabamas und dann, im 20. Jahrhundert, in den Jazzclubs und Drogenhäusern Harlems. Hat die vorerst letzte Generation schließlich die Chance, einen Platz in der Gesellschaft zu finden, den sie Heimat nennen kann und wo man nicht als Menschen zweiter Klasse angesehen wird?
Dieses Buch ist aus meiner Sicht sehr eindrucksvoll und überwältigend. Die Autorin hat einen grandiosen Schreibstil, man ist vom Anfang bis zum Ende von dieser Familiengeschichte, welche sich über mehrere Generation hinweg abspielt, gefesselt. Am Ende des Buches ist ein Stammbaum abgedruckt so dass man auch immer noch mal nachsehen kann wer wie und mit wem Verwand war. Für dieses Buch hatte Yaa Gyasi sicherlich einen enormen Aufwand für die Recherchen benötigt denn hier wird dem Leser sehr viel historisches Hintergrundwissen vermittelt.
Absolut empfehlenswert!
Afrikanische Familiensaga mit Tiefgang
- von steffi aus Gotha, 22.08.2017 -
Das Cover gefällt mir gut, es besticht durch eine ausgewogene Farbkombination. Zum Roman selbst schreibt Zadie Smith , eine Autorin , die ihr Handwerk meisterlich beherrscht: „ Ein kluges Buch voller Schönheit, das Wunden heilt – dazu bestimmt, ein Klassiker zu werden.“ – Dem kann ich mich nach dem Lesen des Buches durchaus anschließen.
Yaa Gyasi zeichnet die Wege der Protagonistinnen Effia und Esi und ihrer Nachkommen über mehrere Generationen bis hin zur Gegenwart. Und obwohl sich die Geschichte von Effia und Esi über die Jahrhunderte hinweg zieht und die Kontinente Afrika und Amerika mit einander verbindet , ist es ein ausgesprochen zeitgenössischer Roman, der mich fasziniert.
"Heimkehren" von Yaa Gyasi berichtet von den Schwestern , die zu Ende des 18. Jahrhunderts in der ehemaligen britischen Kolonie, deren Name heute Ghana ist, geboren wurden. Ihrer beider Leben entwickelt sich völlig unterschiedlich. Der Roman beginnt mit der Kindheit der kleinen Effia in einem ghanaischen Dorf .Als junge Frau wird sie mit einem Weißen verheiratet.
Wir nehmen Anteil an Lebensverhältnissen im Dorf und den herrschenden Gesellschaftsstrukturen, lernen die Rolle der Frau in der Dorfgemeinschaft kennen.
Esi dagegen wird als Sklavin nach Amerika verkauft, lebt ein hartes Leben auf den Plantagen der Südstaaten .
Die Thematik der Sklaverei wird von zwei unterschiedlichen Standpunkten aus betrachtet, das ist ungewöhnlich und trägt sehr zum Spannungsaufbau bei.
Der Roman streift viele weitere Themen , auf nur 400 Seiten gelingt es der Autorin tiefgründige Charaktere zu entwickeln, eine komplexe , unwiderstehliche Story zu erzählen. Sie setzt individuelle Schicksale in die Geschichte. Und sie tut das in einer tollen Schreibweise.
Einfach wunderbar
- von Rezensentin/Rezensent aus Mainz, 21.08.2017 -
Der Roman „Heimkehren“ überzeugt mich auf ganzer Linie und nimmt zu Recht 5 Sterne mit! Schon das Cover finde ich traumhaft schön, weil es mit dem Wasser und dem Feuer die zwei Kernelemente dieser Geschichte zeigt. Es geht um eine Frau aus Ghana im 18. Jahrhundert, die mit zwei Männern zwei Töchter hat. Wir verfolgen am Anfang die Geschichte von Effia und Esi, die sich leider nie kennenlernen. Effia heiratet einen Engländer, die in dieser Zeit in Ghana eine Kolonie haben. Esi wird gefangengenommen und als Sklavin nach Amerika verschifft. Ausgehend von diesen beiden Geschichten verfolgen wir nun über Generationen hinweg die Familiengeschichten der beiden.
Das Besondere an dem Roman ist, dass es zu jeder Generation in jeder Familie nur ein Kapitel gibt. Das heißt wir haben ein Kapitel von Effia, eins von Esi und dann geht es mit jeweils einem Kind von ihnen weiter und dann mit den Kindeskindern, usw, usw. Hört sich vielleicht etwas irritierend an, aber ein Stammbaum am Ende des Buches hilft, sich zu Recht zu finden. Ich habe viele Male dort hingeblättert. So fiel die Orientierung leicht und man konnte sich auch immer kurz die vergangenen Geschichten ins Gedächtnis zurückrufen.
Das Tolle an den Geschichten ist, dass mich jede auf eine andere Weise berührt hat. Ich will jetzt nichts vor wegnehmen, also sage ich nur, dass die verschiedenen Facetten von dunkelhäutigen Menschen in ergreifender Weise erzählt werden und oft auch traurig stimmen. Der Erzählstil passt wunderbar zu der Geschichte und es werden immer sofort die passenden Bilder heraufbeschworen. Eigentlich könnte man aus jedem Kapitel ein eigenes Buch machen, so interessant sind die Geschichten erzählt. Ich würde wirklich gerne noch viel viel mehr von Yaa Gyasi lesen und kann das Buch nur an alle wärmstens weiterempfehlen.
Imposante Stimme
- von Rezensentin/Rezensent aus Lemwerder, 18.08.2017 -
Yaa Gyasi hat mit ihrem Debütroman "Heimkehren" einen einzigartigen, einmaligen, packenden, grandiosen Generationsroman geschrieben. Die Autorin lässt ihn in ihrem Geburtsland Ghana beginnen. Der Roman befasst sich mit den Spuren der Sklaverei. Der Status Schwarze und Weiße ist ein Problem bis in die heutige Zeit. Der Handel der Sklaven boomte, aber wie die Ware, wie sie genannt wurden, so unwürdig und grausam behandelt wurde, ist unvorstellbar. Die Engländer kauften sich auus den Dörfern Frauen, die sie angeblich heiraten, obwohl die Männer zu Hause Frauen hatten. Was für eine Moral, aber Tatsache. Dieser Roman fängt im 18. Jahrhundert mit Effia und Esi, Schwestern, die sich aber nicht kannten, an und endet am Ende des 20. Jahrhunderts. Effia heiratet den englischen Sklavenhändler James, Esi wird als Sklavin verkauft. Die Ahnentafel ist hilfreich beim Lesen, denn jedes Kapitel beschreibt eine neue Person, abwechselnd von Nachkommen von beiden Seiten und hat die Namen als Überschrift. Das Schicksal und die vielen verschiedenen Charakteren sind erschütternd. Besonders, weil so die Realität ist. Yaa Gyasi hat diesen wichtigen Roman ehrlich und direkt geschrieben. Besonders interessiert hat mich auch das Interview mit der Autorin, so lernt man sie und ihren Roman noch mehr zu schätzen. Mich hat der Roman vom Anfang bis zum Ende gefangen genommen. Er ist ein Stück Kulturgeschichte Heimkehren ist für mich das Jahreshighlight.