Produktbeschreibung
Das um 1170 entstandene »Rolandslied« erzählt die Geschichte von Karls des Großen Neffen, der beim Abzug des fränkischen Heeres aus Spanien die Nachhut befehligt und als Opfer eines Verrats im Kampf gegen die Sarazenen getötet wird. Das monumentale Epos, eine Adaption der berühmten altfranzösischen »Chanson de Roland«, wird hier in einem neuen kritischen Text und mit einem umfangreichen Kommentar vorgelegt. Sprachen: Deutsch, Mittelhochdeutsch (ca. 1050-1500)
Vorwort
Die altfranzösische »Chanson de Roland« ist ein
Schlüsselwerk der europäischen Literatur des Mittelalters.
Mit ihr beginnt eine volkssprachliche Epik nicht mehr nur geistlichen
Interesses. Ein Abglanz dieser Geltung fällt auch auf die
deutsche Übersetzung, deren Verfasser, der Pfaffe Konrad,
im Auftrag des Welfenhofs gearbeitet und mit dem »Rolandslied«
das erste in diesem Sinn höfische Epos der deutschen Literatur
geschaffen hat. Das »Rolandslied«, das eigentlich ein
»Karlslied« ist, fand noch im 12. Jahrhundert erstaunlich
weite Verbreitung und wurde seit dem 13. Jahrhundert in der Bearbeitung
durch den Stricker in Deutschland so populär wie nur wenige
Erzählstoffe des Mittelalters.
Die vorliegende Neuausgabe des deutschen »Rolandsliedes«
tritt nicht in Konkurrenz mit der weiterhin unentbehrlichen Edition
von Carl Wesle / Peter Wapnewski. Sie ist als Leseausgabe gedacht,
die den Zugang zum Wortlaut der Überlieferung erleichtern
will und deshalb einen vorsichtig normalisierten und kritisch
bearbeiteten Text bietet, alle inhaltlich relevanten Überlieferungsvarianten
verzeichnet und in einem knappen Kommentar die wichtigsten Forschungsergebnisse
zusammenfaßt. Die Übersetzung ist als Verständnishilfe
gedacht und hat keinerlei Anspruch auf stilistische Eigenständigkeit.
Für vielfältige Hilfe danke ich Jörg Feuchter,
Harald Haferland, Michael Mecklenburg und Renate Zutz.
D. K
Inhaltsverzeichnis
Vorwort Das Rolandslied des Pfaffen Konrad AnhangZur Ausgabe Kommentar Abkürzungen der biblischen Bücher Literaturhinweise Nachwort Register zum Kommentar Namenregister
Autoreninfo
Dieter Kartschoke ist Professor für ältere deutsche Literatur und Sprache an der Freien Universität Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der frühen volkssprachlichen Schriftlichkeit, der höfischen Epik des 12. und 13. Jahrhunderts und der lateinischen und deutschen Literatur des 16. Jahrhunderts. Veröffentlichungen zur mittelalterlichen Bibeldichtung, zum "Rolandslied" des Pfaffen Konrad, zu Heinrich von Veldeke, Wolfram von Eschenbach und Jörg Wickram.