Produktbeschreibung
Schottlands Geschichte beginnt nicht mit Maria Stuart, vielmehr endet sie
mit ihr. Doch man weiß zu wenig über die Ursprünge dieses abgeschiedenen
Landes. Darin liegen die besonderen Vorzüge des "Schottland"-Buches von
Hermann Schreiber. Er zeigt in seiner sorgfältigen und tiefschürfenden
Art die Geschichte dieses nördlichen Teils der britischen Inseln. Sie beginnt
in der grauen Vorzeit, vor 2500 Jahren. Bislang wusste man wenig über die
Frühzeit dieser Kulturlandschaft, über den Ursprung des Namens, über die
verschiedenen Völker, die einwanderten, das Land eroberten, sich mit den
Ureinwohnern vermischten. Stammesfehden beherrschten jahrhundertelang das
Leben der Schotten. Die Archäologie förderte Erstaunliches zutage, ganz
neue Erkenntnisse konnten gewonnen werden, die Schreiber detailgenau und
farbig vermittelt. Die Aufmerksamkeit des Autors gilt vor allem den Wurzeln
der Schotten, darin liegt ein wesentlicher Unterschied zu anderen Schottlandbüchern.
Der bestens bekannte Sachbuchautor behandelt ein nicht nur im geographischen
Sinne abgelegenes Thema: die Geschichte Schottlands mit besonderen Akzenten
auf der archäologisch belegten Frühgeschichte und auf den Jahrhunderten
der Stuart-Herrschaft, die 1745 unwiderruflich enden. Unsystematisch als
Historiker, aber brillant als Erzähler, verläßt der Autor dauernd die Hauptstraße
zugunsten reizvoller Seitensprünge in die europäische Kultur- und Geistesgeschichte,
in Querverbindungen und unerwartete Zusammenhänge. Mit Farbfotos, Zeit-
und Stammtafeln, Literaturbericht. Eine fesselnde und belehrende Lektüre
für Schottland-Touristen und allgemein historisch Interessierte. ekz-Informationsdienst
Vorwort
Torf und Heidekraut
Ein nicht ganz ernstgemeintes Vorwort
Nurse Nanny, Schottlands berühmteste Märchenerzählerin,
weiß von den Pikten, daß sie klein und sehr kräftig
gewesen seien, "mit roten Haaren und langen Augen und ganz
breiten Füßen, die konnten sie sich bei Regen über
den Kopf halten wie einen Schirm". Damit waren sie zweifellos
für das schottische Wetter bestens ausgestattet, ja man möchte
beinahe meinen, sie seien mit ganz normalen Füßen eingewandert
und diese hätten sich erst im Lauf jener Jahrhunderte, in
denen die Pikten in Schottland lebten, zu jederzeit verfügbaren
Regenschirmen verbreitert. Noch mehr als diese Fähigkeit
imponierte den späteren Schotten jedoch, was die Pikten als
Brauer zu leisten imstande waren: "Sie brauten auch ein herrliches
Ale, und zwar machten sie das aus Heidekraut. " Es gibt
mindestens zwei sehr alte Märchen, in denen die letzten Pikten,
Vater und Sohn, dieses Geheimnis gegen die Eroberer dadurch schützen,
daß der Vater seinen Sohn töten läßt - der
Junge nämlich hätte der Folter nicht widerstanden -
und als nur noch er, der alte Pikte, übrig war, gaben die
Eroberer es auf, hinter das Geheimnis des Heidekraut-Biers zu
kommen.
Seither ist die Geschichte dieses armen und rauhen Landes von
geheimnisvollen Getränken durchsetzt, als habe man nördlich
des Antoninus-Walls zweieinhalb Jahrtausende lang von nichts anderem
geträumt als von solchen Genüssen. Das sagenhafte Gelage,
nach dem die Könige von Irland und Dänemark sich verabreden,
den König der Schotten zu töten, sieht Bier und Whisky
auf dem Tisch, und der Sagenheld Fionn MacCumhal trinkt... .
Kritik
"Schottlands Geschichte beginnt nicht mit Maria Stuart, vielmehr endet sie mit ihr. Doch man weiß zu wenig über die Ursprünge dieses abgeschiedenen Landes. D arin liegen die besonderen Vorzüge des "Schottland"-Buches von Hermann Schreiber. Er zeigt in seiner sorgfältigen und tiefschürfenden Art die Geschichte dieses nördlichen Teils der britischen Inseln. Sie beginnt in der grauen Vorzeit, vor 2500 Jahren. Bislang wusste man wenig über die Frühzeit dieser Kulturlandschaft, über den Ursprung des Namens, über die verschiedenen Völker, die einwanderten, das Land eroberten, sich mit den Ureinwohnern vermischten. Stammesfehden beherrschten jahrhundertelang das Leben der Schotten. Die Archäologie förderte Erstaunliches zutage, ganz neue Erkenntnisse konnten gewonnen werden, die Schreiber detailgenau und farbig vermittelt. Die Aufmerksamkeit des Autors gilt vor allem den Wurzeln der Schotten, darin liegt ein wesentlicher Unterschied zu anderen Schottlandbüchern. Der bestens bekannte Sachbuchautor behandelt ein nicht nur im geographischen Sinne abgelegenes Thema: die Geschichte Schottlands mit besonderen Akzenten auf der archäologisch belegten Frühgeschichte und auf den Jahrhunderten der Stuart-Herrschaft, die 1745 unwiderruflich enden. Unsystematisch als Historiker, aber brillant als Erzähler, verläßt der Autor dauernd die Hauptstraße zugunsten reizvoller Seitensprünge in die europäische Kultur- und Geistesgeschichte, in Querverbindungen und unerwartete Zusammenhänge. Mit Farbfotos, Zeit- und Stammtafeln, Literaturbericht. Eine fesselnde und belehrende Lektüre für Schottland-Touristen und allgemein historisch Interessierte."(ekz-Informationsdienst)
Autoreninfo
Professor Dr. Hermann Schreiber ist am 4. Mai 1920 in Wiener Neustadt geboren. Sein Lebensweg: 1938 Abitur, 1938-44 Studium der Germanistik, Kunstwissenschaft und Reinen Philosophie in Wien, 1940-45 Soldat in Frankreich und Rußland, 1946-48 Redaktionssekretär, 1948-51 Chefredakteur deutsch-französischer Zeitschriften, Übersetzungen der Romane George Simenons, 1948-54 Literary Agent in Wien und Wiener Repräsentant des Daily Mirror.
1951 erste Romanpublikation. 1955 erster Bucherfolg mit "Versunkene Städte" (in 12 Sprachen übersetzt), 1961 auf der Spiegel-Bestsellerliste "Land im Osten". Weitere Sachbucherfolge, vermehrt Reisebücher mit geschichtlichem Schwerpunkt. 1961-86 mit verschiedenen Titeln immer wieder auf deutschen Bestsellerlisten.