Der Roman erzählt die Lebensgeschichte des Fabrizio del Dongo, der in der
napoleonischen Ära in einer reaktionären, österreichtreuen Familie aufwächst.
Er entwickelt eine starke Bindung zu seiner Tante Gina, die ihn zeit ihres
Lebens mit ihrer zärtlichen Liebe beschützt. Gegen den Willen seiner Familie
nimmt Fabrizio auf französischer Seite an der Schlacht von Waterloo (1815)
teil. Auf Anraten seiner Tante - die mit dem alten Herzog Sanseverina verheiratet
und die Geliebte des Grafen Mosca, des mächtigsten Ministers am absolutistischen
Hof zu Parma, ist - schlägt Julien eine kirchliche Laufbahn ein, um Karriere
zu machen, da die militärische Laufbahn in der Restaurationsepoche nicht
viel versprechend erscheint. Als junger Geistlicher wird er infolge einer
Intrige verhaftet und in der Festung von Parma festgehalten. Hier verliebt
er sich leidenschaftlich in die junge Tochter des Kerkermeisters Clelia
Conti. Mit Ginas Hilfe kommt Fabrizio frei und gelangt zu höchsten geistlichen
Würden. Clelia heiratet ihrem Vater zuliebe einen Mann, den sie nicht liebt,
trifft sich jedoch weiter heimlich mit Fabrizio, der durch spektakuläre
Predigten von sich reden macht. Da Clelia das Gelübde abgelegt hat, Fabrizio
nicht wiederzusehen, empfängt sie ihn nur noch bei Dunkelheit. Als Fabrizio
es nicht mehr ertragen kann, ihren gemeinsamen Sohn Sandrino nicht bei
sich zu haben, täuschen sie eine tödliche Krankheit des Kindes vor, damit
das Kind bei seinem Vater aufwachsen kann, ohne dass Clelias Familie davon
erfährt. Das Kind erkrankt wirklich und stirbt. Seine Mutter überlebt ihn
nur kurze Zeit; Fabrizio zieht sich in die Kartause von Parma zurück, wo
er ein Jahr später stirbt. Stendhal wählt als Ort der Handlung ein Land
das - anders als Frankreich - voller Hoffnungen und Erwartungen künftigen
gesellschaftlichen Veränderungen entgegen sieht. Der vorindustriellen Gesellschaft
bieten sich Möglichkeiten, die in Frankreich längst einer großen Enttäuschung
Platz gemacht haben. Die von Stendhal in die Literatur eingeführte neue
Technik der episodenhaften Schlachtschilderung nahmen zahlreiche Schriftsteller
nach ihm auf (u. a. Leo R Tolstoi und Arnold R Zweig). Stendhal schildert
die Schlacht bei Waterloo nicht aus dem Blickwinkel eines alles überschauenden
Beobachters, sondern zerlegt das Geschehen in einzelne Episoden, die aus
der Sicht und dem Erleben des Helden geschildert werden. Jede Szene dient
der Charakterisierung des Individuums, der Beschreibung seines veränderten
Bewusstseins und trägt durch diese Beschreibung zur Darstellung des Gesamtverlaufs
der Schlacht bei.
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