Produktbeschreibung
Wer hat Palomino Molero umgebracht?, dieser Roman Vargas Llosas hat international sogleich Furore gemacht. »Ein kleines Wunder!« schrieb Le Monde, »eines dieser Bücher, die noch bei der dritten und vierten Lektüre überraschungen und Schätze parat halten.« Als in einem Geröllfeld die gräßlich zugerichtete Leiche Palomino Moleros gefunden wird, stehen Leutnant Suva und sein Gendarm Lituma vor einer schwierigen Aufgabe. Wer hat Palomino Molero umgebracht? Wer deckte die Mörder? Mit der Meisterschaft eines großen Erzählers nutzt Vargas Llosa das Grundmuster des Kriminalromans zu einer atmosphärisch dichten Darstellung lateinamerikanischer Lebenszusammenhänge und zu einer schneidend scharfen Analyse der peruanischen Gesellschaft. - Denn der Ermordete ist der kleine Cholo, der als Bolerosänger so oft zu den Geburtagsparties der reichen Töchter hinzugezogen wurde. Hatte er sich in ein weißes Mädchen, die Tochter des Kommandanten Mindreau, verliebt? Eine gefährliche Frage, auf die Suva und Lituma, beide dunkelhäutig, stoßen.
Zusammenfassung
Wer hat Palomino Molero umgebracht?, dieser Roman Vargas
Llosas hat international sogleich Furore gemacht. »Ein kleines
Wunder! schrieb Le Monde, »eines dieser Bücher,
die noch bei der dritten und vierten Lektüre Überraschungen
und Schätze parat halten.«
Als in einem Geröllfeld die gräßlich zugerichtete
Leiche Palomino Moleros gefunden wird, stehen Leutnant Silva und
sein Gendarm Lituma vor einer schwierigen Aufgabe. Wer hat Palomino
Molero umgebracht? Wer deckte die Mörder? Mit der Meisterschaft
eines großen Erzählers nutzt Vargas Llosa das Grundmuster
des Kriminalromans zu einer atmosphärisch dichten Darstellung
lateinamerikanischer Lebenszusammenhänge und zu einer schneidend
scharfen Analyse der peruanischen Gesellschaft. - Denn der Ermordete
ist der kleine Cholo, der als Bolerosänger so oft
zu den Geburtagsparties der reichen Töchter hinzugezogen
wurde. Hatte er sich in ein weißes Mädchen, die Tochter
des Kommandanten Mindreau, verliebt? Eine gefährliche Frage,
auf die Silva und Lituma, beide dunkelhäutig, stoßen.
Leseprobe
»Himmelherrgottscheißenochmal«, stammelte Lituma
und fühlte, daß er sich gleich übergeben würde.
»Wie haben sie dich zugerichtet, mein Kleiner.« Man
hatte den Jungen an dem alten Johannisbrotbaum zugleich erhängt
und aufgespießt, in einer derart grotesken Position, daß
er eher einer Vogelscheuche oder einer aus dem Leim gegangenen
Karnevalsfigur glich als einer Leiche. Vor oder nach seinem Tod
hatte man ihn mit grenzenloser Wut zusammengeschlagen: seine Nase
und sein Mund waren aufgeplatzt, Blutgerinnsel, blaue Flecken,
tiefe Risse in der Haut und Verbrennungen von Zigaretten bedeckten
seinen Körper, und als wäre all dies noch nicht genug,
begriff Lituma, hatte man auch versucht, ihn zu kastrieren, denn
die Hoden hingen ihm bis auf die Innenseite der Oberschenkel herab.
Er war barfuß, nackt vom Gürtel abwärts und nur
mit einem zerfetzten Unterhemd bekleidet. Er war jung, schlank,
braunhäutig und knochig. Im Tumult der Fliegen, die um sein
Gesicht herumschwirrten, glänzten seine schwarzen, krausen
Haare. Dicht um ihn drängten sich die Ziegen des kleinen
Hirten und beschnüffelten die Feldsteine des Ödlandes
auf der Suche nach Freßbarem, und Lituma kam der Gedanke,
daß sie jeden Augenblick beginnen würden, die Füße
der Leiche anzuknabbern.
»Wer zum Teufel hat das getan?« stammelte er, gegen
die Übelkeit ankämpfend.
»Was weiß ich«, sagte der Bengel.
Autoreninfo
Mario Vargas Llosa, geboren 1936 in Arequipa/Peru, studierte Geistes- und Rechtswissenschaften in Lima und Madrid. Bereits während seines Studiums schrieb er für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen und veröffentlichte erste Erzählungen, ehe 1963 sein erster Roman Die Stadt und die Hunde erschien. Der peruanische Romanautor und Essayist trat stets als politischer Autor auf und war damit auch weit über die Grenzen Perus hinaus sehr erfolgreich. Zu seinen wichtigsten Werken zählen Das grüne Haus, Das Fest des Ziegenbocks, Tante Julia und der Schreibkünstler und Das böse Mädchen.
Vargas Llosa war Ehrendoktor verschiedener amerikanischer und europäischer Universitäten und hielt Gastprofessuren unter anderem in Harvard, Princeton und Oxford. 1990 bewarb er sich als Kandidat der oppositionellen Frente Democr tico (FREDEMO) bei den peruanischen Präsidentschaftswahlen und unterlag in der Stichwahl. Daraufhin zog er sich aus der aktiven Politik zurück.
Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt er 1996 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 2010 den Nobelpreis für Literatur. 2021 wurde er in die Acad‚mie Fran‡aise aufgenommen. Mario Vargas Llosa verstarb am 13. April 2025 im Alter von 89 Jahren in Lima/Peru.