Produktbeschreibung
Barbara Vine - Es scheint die Sonne noch so schön
Ein langer, heißer Sommer im Jahr 1976. Eine zufällig
zusammengewürfelte Gruppe junger Leute sammelt sich um Adam,
der ein altes Haus in Suffolk geerbt hat. Sorglos leben sie in
den Tag hinein, lieben, stehlen, existieren. Zehn Jahre später
werden auf dem bizarren Tierfriedhof des Ortes zwei Skelette gefunden:
das einer jungen Frau und das eines Säuglings...
»Die Queen des Psychothrillers ist die uneingeschränkte
Herrscherin über den intelligenten Horror auf der Insel.
Nichts als Superlative. Es ist mit ihr so ein bißchen
wie mit der Geschichte vom Hasen und dem Igel. Wohin man auch
blickt, Barbara Vine ist schon da. Ihre Kunst liegt in der Mischung
aus meisterhaftem Entertainment und scheinbar schnörkellosem
Beschreiben, mit dem sie sich immer tiefer in die Psyche ihrer
Leser hineinwindet.«
TransAtlantik, München
»Die beste Thriller-Autorin, die das an Krimi-Schriftstellern
nicht eben arme England aufzuweisen hat.«
Frankfurter Rundschau
»Barbara Vine ist die Königin des Kriminalromans.«
P.D. James
»Dieses Buch sei all jenen empfohlen, die glauben,
nur Patricia Highsmith könne uns das Schaudern vor den Abgründen
der menschlichen Seele lehren.«
Radio DRS, Zürich
Leseprobe
Der reglose Körper lag auf einem Teppichrest in der Mitte
des Jagdzimmers. Alec Chipstead sah sich suchend um, dann nahm
er von einem der Haken einen Regenmantel, bedeckte den Körper
damit und überlegte zu spät, daß er den Mantel
nun nie wieder würde tragen können.
Er ging hinaus, um den Tierarzt zu verabschieden.
»Ich bin froh, daß es vorbei ist.«
»Seltsam, wie schmerzlich so was sein kann«, sagte der
Tierarzt. »Sie werden sich sicher einen neuen Hund anschaffen?«
»Ich nehme es an, ja, aber das muß Meg entscheiden.«
Der Tierarzt nickte und stieg in seinen Wagen. Dann steckte er
den Kopf zum Fenster hinaus und fragte, ob er den Kadaver wirklich
nicht abholen lassen sollte. Nein, sagte Alec, schönen Dank,
aber darum würde er sich selbst kümmern. Er sah dem
Wagen nach, der die lange, ansteigende Straße hochfuhr -
die »Trift«, wie die Leute hier in der Gegend sagten
-, unter den tief hängenden Zweigen der Bäume hindurch,
und dann hinter der Biegung verschwand, dort, wo der Kiefernwald
begann. Der Himmel war von blassem Silberblau, die Bäume
waren noch grün und hatten nur hier und da ein paar gelbe
Sprenkel. Der September war feucht gewesen, und auch die Rasenflächen,
die sanft bis zum Waldrand abfielen, waren grün.
Autoreninfo
Barbara Vine (alias Ruth Rendell), geboren 1930, lebt in London. Ihre Bücher erhielten zahlreiche literarische Auszeichnungen. Mit 'König Salomons Teppich' wurde zum vierten Mal - eine Rekordzahl - ein Werk von ihr mit dem Gold Dagger Award der Crime Writers' Association ausgezeichnet, 1996 erhielt sie von der Queen den Ehrentitel Commander of the British Empire und 1997 schließlich den Grand Master Award der Mystery Writers of America für das Gesamtwerk und wurde auf Vorschlag von Tony Blair geadelt und ins britische Oberhaus berufen.