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Die Verteidigung der Kindheit

Roman

(Tb)

von Walser, Martin   (Autor)

»Martin Walsers 500seitiges Meisterwerk, das an einem individuellen Lebensschicksal nicht nur Erinnerungsarbeit an das deutsch-deutsche Verhängnis an seinen >Kleinkatastrophen< leistet, sondern sich zu einer ergreifenden Klage über die Unmöglichkeit der Liebe und die Schrecken der Vergänglichkeit überhaupt steigert.« Neue Zürcher Zeitung

Buch (Kartoniert)

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Produktbeschreibung

»Martin Walsers 500seitiges Meisterwerk, das an einem individuellen Lebensschicksal nicht nur Erinnerungsarbeit an das deutsch-deutsche Verhängnis an seinen >Kleinkatastrophen< leistet, sondern sich zu einer ergreifenden Klage über die Unmöglichkeit der Liebe und die Schrecken der Vergänglichkeit überhaupt steigert.« Neue Zürcher Zeitung 

Zusammenfassung


Die Verteidigung der Kindheit - »ein fesselndes Deutschlandbuch«,
»ein Meisterwerk«, »ein Epochenroman«, wie
die Kritik feststellte ist zugleich der Roman einer großen
Liebe. Da die Welt auf große Liebe nicht gefaßt,
nicht eingerichtet ist, bringt eine solche Liebe den Liebenden
nicht das, was man Glück nennt. Weltgerechtes Verhalten
und große Liebe - das geht nicht zusammen. Schon gar nicht,
wenn diese Liebe die eines Sohns zu seiner Mutter ist. Und diese
Liebesgeschichte hört auch nach dem Tod der Mutter nicht
auf. Denn jetzt muß Alfred Dorn dafür sorgen, daß
die Vergangenheit nicht vergeht. Er muß nun die Kindheit
verteidigen gegen Gegenwart und Zukunft. Die Verteidigung der
Kindheit
ist in diesem Sinne als Geschichtsschreibung des
Alltags zu verstehen. Das, was nachher Epoche heißt, ist
ja zuerst Alltag. Und weil dieser Roman einer großen Liebe
von 1929 bis 1987 in Deutschland spielt und von Dresden über
Leipzig nach Berlin und Wiesbaden führt, ist er ein deutsches
Epos dieser Zeit.

 

Kritik

¯Martin Walsers 500-seitiges Meisterwerk, das an einem individuellen Lebensschicksal nicht nur Erinnerungsarbeit an das deutsch-deutsche Verhängnis an seinen 'Kleinkatastrophen' leistet, sondern sich zu einer ergreifenden Klage über die Unmöglichkeit der Liebe und die Schrecken der Vergänglichkeit überhaupt steigert.® Neue Zürcher Zeitung 20230810 

Leseprobe


Halte mir den Jungen nicht von der Arbeit ab, sagte Gustav Dorn
auf dem Neustädter Bahnhof zu seiner Frau. Es ist nicht
vorstellbar, daß dann beide gewartet haben, bis Alfreds
Zug kam, sie waren schon zu sehr zerstritten. Sicher war es eine
Genugtuung für Alfred, daß sein Vater, ihn zu verabschieden,
auf den Bahnhof gekommen war. Der Vater war schon vor drei Jahren
aus der Wohnung Am Bauernbusch ausgezogen, hatte sich über
der Elbe in seiner Praxis am Schillerplatz wohnlich eingerichtet.
Seitdem betrieb er die Scheidung, in die die Mutter immer noch
nicht einwilligte. Alfred durfte weder den Vater noch die Mutter
merken lassen, daß ihn Vaters Abschiedsbesuch freute. Vielleicht
tat es ihm sogar ein wenig leid, daß er den Vater behandeln
mußte, wie die Mutter den behandelte. Auch die geringste
Abweichung bemerkte sie sofort und war dann gleich so unglücklich,
daß es nicht auszuhalten war. Auch für sie muß
es eine Genugtuung gewesen sein, daß ihr Mann, der jetzt
mit einer zwanzig Jahre jüngeren Kollegin zusammen lebte,
zur Verabschiedung des Sohns erschien. Aber diese Genugtuung
war nur so lange eine, als der Mann zu spüren kriegte, daß
er von Frau und Sohn nichts als Verachtung zu erwarten hatte.
Würde sich der Sohn gerührt zeigen, dem Vater zum Abschied
gar um den Hals fallen, dann konnte der Vater das als Erfolg buchen,
und ein Erfolg des Vaters war ein Mißerfolg der Mutter,
und davor mußte Alfred seine Mutter schützen. Also
hob er wahrscheinlich nur seine Augenbrauen und ließ den
Händedruck des Vaters ohne Gegendruck. Die Mutter hätte
es gemerkt, wenn er den väterlichen Händedruck erwidert
hätte. Alfred wollte seine Mutter kein bißchen betrügen.
Er wollte eins mit ihr sein. Vor allem dem Vater gegenüber.
Alfred hat vielleicht auch an den Mutter-Satz gedacht: Ich komme
doch hinter alles. Ein Satz, genau so unvergeßlich wie:
Halte mir den Jungen nicht von der Arbeit ab...

 

Autoreninfo


Martin Walser wurde am 24. März 1927 in Wasserburg am Bodensee geboren. Nach seinem Arbeitsdienst erlebte er das Ende des Zweiten Weltkrieges von 1944 bis 1945 als Soldat der Wehrmacht. Nach Kriegsende machte er 1946 in Lindau am Bodensee-Gymnasium das Abitur und studierte an den Universitäten Regensburg und Tübingen Literaturwissenschaft, Geschichte und Philosophie. Mit einer Dissertation zu Franz Kafka wurde er 1951 in Tübingen promoviert. Von 1949 bis 57 arbeitete er beim Süddeutschen Rundfunk. In dieser Zeit unternahm er Reisen für Funk und Fernsehen nach Italien, Frankreich, England, CSSR und Polen und schrieb erste Hörspiele. 1950 heiratete er Katharina Neuner-Jehle. Aus dieser Ehe gingen die Töchter Franziska, Alissa, Johanna und Theresia hervor. Seit 1953 wurde Walser regelmäßig zu den Tagungen der Gruppe 47 eingeladen, die ihn 1955 für die Erzählung Templones Ende auszeichnete. Sein erster Roman Ehen in Philippsburg erschien 1957 und wurde ein großer Erfolg. Walser lebte von da an mit seiner Familie als freier Schriftsteller erst in Friedrichshafen und dann in Nußdorf am Bodensee.
Martin Walser verstarb am 26. Juli 2023 in Überlingen am Bodensee. 

Mehr vom Verlag:

Suhrkamp Verlag

Mehr vom Autor:

Walser, Martin

Produktdetails

Medium: Buch
Format: Kartoniert
Seiten: 520
Sprache: Deutsch
Erschienen: Mai 2008
Maße: 173 x 107 mm
Gewicht: 310 g
ISBN-10: 3518387529
ISBN-13: 9783518387528
Verlagsbestell-Nr.: 38752

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10119 Berlin
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Gattung: Roman
KNO-SAMMLUNG: suhrkamp taschenbuch 2252
KNOABBVERMERK: 8. Aufl. 2008. 519 S. 177 mm
Einband: Kartoniert
Sprache: Deutsch

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