Judith und Hamnet

Roman | Ausgezeichnet mit dem Women's Prize for Fiction 2020 und British Book Award 2021

von O'Farrell, Maggie   (Autor)

'Maggie O'Farrell ist eine absolute Ausnahmeerscheinung.' The Guardian Agnes sieht ihn und weiß: Das wird er sein. Dabei ist der schmächtige Lateinlehrer aus Stratford-upon-Avon noch nicht einmal achtzehn. Egal, besser, sie küsst ihn schnell. Besser, sie erwartet ein Kind, bevor ihr einer die Heirat verbieten kann. Vierzehn Jahre später sind es drei Kinder geworden. Doch wie sollen sie auskommen, solange ihr Mann wer weiß was mit diesen Theaterstücken treibt? Er ist in London, als Agnes im Blick ihres Sohnes den Schwarzen Tod erkennt. 'Einer der berührendsten Romane, den ich seit Jahrzehnten gelesen habe.' Mariella Frostrup, BBC Radio 4

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Produktbeschreibung

'Maggie O'Farrell ist eine absolute Ausnahmeerscheinung.' The Guardian Agnes sieht ihn und weiß: Das wird er sein. Dabei ist der schmächtige Lateinlehrer aus Stratford-upon-Avon noch nicht einmal achtzehn. Egal, besser, sie küsst ihn schnell. Besser, sie erwartet ein Kind, bevor ihr einer die Heirat verbieten kann. Vierzehn Jahre später sind es drei Kinder geworden. Doch wie sollen sie auskommen, solange ihr Mann wer weiß was mit diesen Theaterstücken treibt? Er ist in London, als Agnes im Blick ihres Sohnes den Schwarzen Tod erkennt. 'Einer der berührendsten Romane, den ich seit Jahrzehnten gelesen habe.' Mariella Frostrup, BBC Radio 4 

Inhaltsverzeichnis

I

Ein Junge kommt eine Treppe herunter.

Der Abgang ist schmal und macht einen scharfen Knick. Der Junge nimmt, indem er
sich an der Wand entlangschiebt, eine Stufe nach der anderen mit polternden
Stiefelschritten.

Beinahe am Fuß der Treppe hält er kurz inne und schielt noch einmal über die
Schulter hinauf, ehe er kurz entschlossen die letzten drei Stufen überspringt,
wie er es immer tut. Beim Aufkommen stolpert er und schlägt mit den Knien auf
dem Steinfußboden auf.

Es ist ein drückender, windstiller Tag im Spätsommer. Lange Bahnen aus Licht
fallen durch das Zimmer im Erdgeschoss, und von draußen brennt die Sonne herein,
sodass die Fenster wie vergitterte Platten Gelb im Putz leuchten.

Er steht auf und reibt sich die Knie. Blickt hierhin, die Treppe hoch. Blickt
dorthin, ratlos, welchen Weg er einschlagen soll.

Das Zimmer ist leer. Nur das Feuer schwelt auf seinem Rost vor sich hin,
orangefarbene Glut unter zart aufsteigenden Rauchspiralen. Die wunden Knie des
Jungen pochen im Takt seines Herzschlags. Er verharrt mit einer Hand auf dem
Riegel der Treppentür, die verschrammte lederne Spitze seines Stiefels in der
Luft, bereit zum Sprung, zur Flucht. Seine hellen, beinahe goldenen Haare stehen
ihm in kleinen Büscheln vom Kopf ab.

Es ist niemand da.

Er seufzt, atmet tief die warme, staubige Luft ein und geht durchs Zimmer zur
Haustür und auf die Straße hinaus. Vom Lärm der Wagen, Pferde, Händler und
anderen Menschen, die einander zurufen, von einem Mann, der einen Sack aus dem
ersten Stock wirft, bekommt er nichts mit. Der Junge schlendert am Haus entlang
und in den nächsten Eingang hinein.

Bei seinen Großeltern riecht es nach der ewig gleichen Mischung aus Holzrauch,
Politur, Leder und Wolle, ähnlich und doch auf unbestimmbare Weise anders als in
dem angrenzenden Zweizimmerhäuschen, das sein Großvater in eine schmale Lücke
neben das größere Haus gebaut hat. Dort wohnt der Junge mit seiner Mutter und
seinen Schwestern. Manchmal wundert er sich darüber, schließlich sind die beiden
Wohnungen nur durch eine dünne Flechtwand getrennt, und trotzdem hat die Luft
hier eine andere Note, einen anderen Geruch und eine andere Temperatur.

In diesem Haus pfeift es förmlich, so quirlig ist der Durchzug, so laut das
Klopfen und Hämmern aus der Werkstatt seines Großvaters, das Pochen und Rufen
der Kunden am Fenster, das lärmende Treiben auf dem Hinterhof, das Kommen und
Gehen seiner Onkel.

Doch heute nicht. Der Junge steht im Durchgang und lauscht auf ein
Lebenszeichen. Von hier aus kann er erkennen, dass die Werkstatt zu seiner
Rechten leer ist. Die Hocker an den Werkbänken sind verwaist, die Werkzeuge
liegen unbenutzt da, während die Handschuhe auf der Ablage daneben aussehen wie
absichtlich hinterlassene Handabdrücke. Das Verkaufsfenster ist geschlossen und
fest verriegelt. Niemand ist im Speisezimmer zu seiner Linken. Auf dem langen
Tisch ein Stoß Servietten, eine unangezündete Kerze, ein Haufen Federn. Mehr
nicht.

Aus seiner Kehle dringt ein Ruf, ein fragendes Geräusch. Einmal, zweimal gibt er
diesen Laut von sich und wartet mit schief gelegtem Kopf auf eine Antwort.

Nichts. Nur das Knarren von Holzbalken, die sich sanft in der Sonne ausdehnen,
das Seufzen eines Lufthauchs unter Türen und von Zimmer zu Zimmer, das Wispern
von Leintüchern, das Knacken des Feuers, die unbestimmbaren Geräusche eines
Hauses, das im Stillstand ist, leer.

Seine Finger krampfen sich um das Eisen der Türklinke. Die Hitze des Tages
treibt ihm selbst jetzt noch den Schweiß auf die Stirn und den Rücken hinunter.
Der Schmerz in seinen Knien wird stärker, stechend und verfliegt wieder.

Der Junge öffnet den Mund. Einen nach dem andern ruft er die Namen aller, die
hier wohnen. Seine Großmutter. Die Magd. Seine Onkel. Seine Tante. Den Lehrling.
Seinen Großvater. Der Junge probiert sie nacheinander durch, und kurz kommt ihm
sogar der Gedanke, seinen Vater zu rufen, nach ihm zu schreien, doch der Vater
ist Meilen und Stunden und Tage weit weg in London, wo der Junge noch nie war.

Aber wo, fragt er sich, sind seine Mutter, seine große Schwester, seine
Großmutter, seine Onkel? Wo ist die Magd? Wo sein Großvater, der tagsüber
eigentlich immer zu Hause ist und für gewöhnlich in der Werkstatt dabei
anzutreffen, wie er seinen Lehrling schikaniert oder seine Einnahmen notiert? Wo
sind denn alle? Wie können nur beide Häuser leer sein?

Der Junge wandert den Durchgang entlang. An der Tür zur Werkstatt bleibt er
stehen und wirft einen prüfenden Blick über die Schulter, ehe er eintritt.

Die Handschuhwerkstatt seines Großvaters darf er nur sehr selten betreten. Es
ist sogar verboten, in der Tür haltzumachen. »Steh da nicht bloß untätig herum«,
brüllt sein Großvater dann. »Kann ein Mensch nicht mal ein ehrliches Stück
Arbeit verrichten, ohne dass die Leute stehen bleiben und ihn angaffen? Hast du
nichts Besseres zu tun, als da herumzulungern und Maulaffen feilzuhalten?«

Hamnet hat einen raschen Verstand: Dem Schulunterricht kann er mühelos folgen.
Er erfasst Sinn und Logik dessen, was ihm gesagt wird, und er kann sich Dinge
ohne Weiteres einprägen. Verben und Grammatik und Zeitformen und Rhetorik und
Zahlen und Rechenergebnisse kann er sich so leicht ins Gedächtnis rufen, dass
dies gelegentlich den Neid der anderen Jungen weckt. Ebenso leicht lässt er sich
aber auch ablenken. Ein Karren, der während einer Griechischstunde auf der
Straße vorbeifährt, lässt seine Gedanken unweigerlich von der Schiefertafel
abschweifen. Er grübelt, wohin der Karren wohl unterwegs und mit was er beladen
sein könnte, und dann das eine Mal, als sein Onkel ihn und seine Schwestern auf
einem Heuwagen mitgenommen hatte, wie wunderbar das war, wie das frisch
geschnittene Heu duftete und pikste und die Räder zum müden Hufschlag
vorwärtsruckelten. Mehr als zweimal ist er in den letzten Wochen gezüchtigt
worden, weil er nicht aufgepasst hatte (und die Großmutter hat gesagt, wenn das
noch einmal, nur ein einziges Mal, vorkomme, würde sie seinen Vater
verständigen). Die Lehrer können sich keinen Reim darauf machen. Hamnet lernt
schnell und kann aus dem Gedächtnis zitieren, aber mit dem Kopf einfach nicht
bei der Sache bleiben.

Beim Kreischen eines Vogels in der Luft kann er mitten im Satz abbrechen, als
hätte es ihm aus heiterem Himmel die Sprache verschlagen. Sieht er aus dem
Augenwinkel jemanden ins Zimmer kommen, kann er alles stehen und liegen lassen -
essen, lesen, seine Schularbeiten -, und demjenigen entgegensehen, als sei er
herbeigeeilt, um ihm eine wichtige Nachricht zu überbringen. Er neigt dazu, sich
der wirklichen, greifbaren Welt um sich herum zu entziehen. Körperlich ist er
zwar noch anwesend, gedanklich aber woanders, jemand anderes, an einem Ort, den
nur er selbst kennt. »Wach auf, Kind«, schreit seine Großmutter dann und
schnalzt mit den Fingern vor seinem Gesicht. »Komm zurück«, zischt seine große
Schwester Susanna und schnippt ihm gegens Ohr. »Pass endlich auf«, brüllen seine
Lehrer. »Wohin bist du gegangen?«, flüstert Judith ihm zu, wenn er schließlich
wieder im Hier und Jetzt aufwacht, sich blinzelnd umsieht und feststellt, dass
er zurück ist, zu Hause, am Tisch im Kreis der Familie, und seine Mutter ihn
verschmitzt ansieht, als wüsste sie ganz genau, wo er gewesen ist.

Genau so ist Hamnet, als er jetzt das verbotene Reich der Handschuhwerkstatt
betritt, entfallen, wozu er eigentlich hergekommen ist. Für einen Moment ist
alles wie weggewischt - dass es Judith nicht gut geht und jemand nach ihr sehen
muss, dass er ihre Mutter oder Großmutter oder irgendwen finden muss, der
vielleicht weiß, was zu tun ist.

Von einer Stange hängen Felle herab. Hamnet kennt sich gut genug aus, um den
rostroten getupften Balg eines Hirsches zu erkennen, das feine, schmiegsame
Ziegenleder, die kleineren Felle von Eichhörnchen, die grobe, borstige
Wildschweinhaut. Als er näher tritt, geht durch die Felle ein Rascheln und
Raunen, gerade so, als könnte noch ein Fünkchen Leben in ihnen stecken, genug,
um ihn zu hören. Hamnet streckt einen Finger aus und berührt die Ziegenhaut. Sie
fühlt sich so unerfindlich weich an, wie Flussalgen, die an seinen Beinen
entlangstreichen, wenn er an heißen Tagen schwimmen geht. Die Haut schwingt
sanft hin und her, die Beine wie im Flug gespreizt, einem Vogel ähnlich oder
einem Ghul.

Hamnet dreht sich um und betrachtet die zwei Arbeitsplätze an der Werkbank: den
gepolsterten aus Leder, glatt gescheuert von den Kniebundhosen seines
Großvaters, und den harten Holzhocker für Ned, den Lehrling. An der Wand darüber
hängen die Werkzeuge. Er weiß genau, welche zum Schneiden, zum Dehnen, welche
zum Stecken und Nähen sind. Aber der schmalere der beiden Handschuhstrecker -
der für Frauen - ist nicht an seinem Platz. Er liegt auf dem Tisch, an dem Ned
sonst mit gesenktem Kopf, gebeugten Schultern und eifrigen, flinken Fingern
arbeitet. Hamnet weiß, dass sein Großvater den Jungen schon beim geringsten
Anlass anbrüllt - oder Schlimmeres -, deshalb nimmt er den Handschuhstrecker,
wiegt das warme Holz kurz in der Hand und hängt ihn dann an seinen Haken zurück.

Gerade als er die Schublade herausziehen will, in der die Garnknäuel und die
Knopfschachteln aufbewahrt werden - sachte, sachte, weil er weiß, dass die Lade
quietscht -, dringt ein Geräusch, ein leises Scharren oder Knarzen, an sein Ohr.

In Sekundenschnelle ist Hamnet im Durchgang und draußen auf dem Hof. Seine
Aufgabe fällt ihm wieder ein. Was macht er da nur? Trödelt in der Werkstatt,
während seine Schwester leidet - er muss Hilfe holen.

Eine nach der anderen reißt er die Tür zum Küchenhaus, zum Sudhaus, zur
Waschküche auf. Allesamt leer, dunkel und kühl. Er ruft noch einmal, ein wenig
heiser jetzt, der Hals kratzt ihm schon vom Schreien. Er lehnt sich an die Mauer
des Küchenhauses und befördert eine Nussschale mit einem Tritt quer über den
Hof. Er weiß weder ein noch aus. Irgendjemand sollte doch da sein. Irgendjemand
ist immer da. Wo stecken bloß alle? Was soll er tun? Wie kann es sein, dass
niemand zu Hause ist? Dass seine Mutter und Großmutter nicht wie sonst drinnen
Ofentüren aufwuchten oder in irgendwelchen Töpfen über dem Feuer rühren? Er
steht im Hof und blickt sich um: die Durchgangstür, die Sudhaustür, die Tür zu
ihrem Haus. Wo soll er hin? Wen kann er zu Hilfe rufen? Und wo sind die anderen?

Jedes Leben hat seinen Kern, seinen Dreh- und Angelpunkt, von dem alles ausgeht,
zu dem alles zurückkehrt. Für die abwesende Mutter ist es dieser Moment: der
Junge, das leere Haus, der verwaiste Hof, der ungehörte Schrei. Wie er da
hinterm Haus steht und nach den Menschen ruft, die ihn gefüttert, gewickelt, in
den Schlaf gewiegt, bei seinen ersten Schritten an die Hand genommen und ihm
beigebracht haben, einen Löffel zu benutzen, auf eine Brühe zu pusten, bevor er
davon isst, sich beim Überqueren einer Straße in Acht zu nehmen, schlafende
Hunde nicht zu wecken, einen Becher vor dem Trinken auszuspülen, nicht ins tiefe
Wasser zu gehen.

Für den Rest ihres Lebens wird dieser Moment ihr zuinnerst eingeprägt sein.

Hamnet scharrt mit den Stiefeln durch den Streusand im Hof, wo noch die
Überbleibsel eines Spiels herumliegen, mit dem Judith und er sich vorhin erst
die Zeit vertrieben haben: Mit Kiefernzapfen an Schnüren haben sie die Jungen
der Küchenkatze gelockt und an der Nase herumgeführt. Kleine Geschöpfe sind das,
mit Gesichtern wie Stiefmütterchen und weichen Polstern an den Pfoten. Die Katze
hatte sich in einem Fass in der Speisekammer verkrochen, um sie zur Welt zu
bringen, und sie dort wochenlang versteckt. Hamnets Großmutter hatte überall
nach dem Wurf gesucht, weil sie ihn, wie sonst auch, ertränken wollte, doch die
Katze hatte das zu verhindern gewusst und ihre Jungen in Sicherheit gebracht.
Jetzt sind sie halb ausgewachsen, die zwei, laufen herum, klettern an Säcken
hoch, jagen Federn und Wollresten und Blättern nach. Judith hält es kaum ein
paar Stunden ohne sie aus. Meistens steckt eins in ihrer Schürzentasche, eine
verräterische Ausbuchtung, ein spitzes Ohrenpaar, das hervorlugt, woraufhin die
Großmutter wieder losschreit und mit der Regentonne droht. Dann raunt Hamnets
Mutter ihnen zu, dass die Jungen zu groß sind, um noch ertränkt zu werden. »Sie
könnte es jetzt nicht mehr«, sagt sie, wenn die drei unter sich sind, und wischt
Judith die Tränen aus dem entsetzten Gesicht. »Sie hätte gar nicht den Mumm
dazu. Die Kleinen würden sich doch wehren, sie würden kämpfen.«

Jetzt schlendert Hamnet zu den verlassenen Kiefernzapfen, deren Bänder sich
durch die zerstampfte Erde schlängeln. Die Kätzchen sind nirgends zu sehen. Mit
der Fußspitze stupst er einen Zapfen an, der in einem ungleichmäßigen Bogen
fortkullert.

Er sieht zu den beiden Häusern hoch, den vielen Fenstern des großen und dem
dunklen Eingang seines eigenen. Normalerweise wären er und Judith hellauf
begeistert, plötzlich allein zu sein. In genau diesem Moment würde er mit
Engelszungen auf sie einreden, dass sie mit ihm aufs Dach des Küchenhauses
klettert, wo ein Pflaumenbaum seine Zweige über die Nachbarsmauer reckt. Sie
biegen sich unter dem Gewicht der vielen Pflaumen, deren rotgoldene Haut vor
Reife schier platzt; schon vor Tagen hat Hamnet sie durch eines der oberen
Fenster bei seinen Großeltern erspäht. Wenn dies ein normaler Tag wäre, würde er
Judith trotz ihrer Einwände aufs Dach hinaufschieben, damit sie ihre Taschen mit
gestohlenen Früchten vollstopfen kann. Arglos, wie sie ist, tut sie nicht gern
etwas Unehrliches oder Verbotenes, und doch kann Hamnet sie gewöhnlich mit ein
paar Worten umstimmen.

Als sie aber heute mit den Katzenjungen spielten, die ihrem verfrühten Tod
entronnen waren, hatte Judith gesagt, dass sie Kopfschmerzen habe und ihr der
Hals wehtue, dass ihr kalt sei, dann warm. Sie war hineingegangen, um sich
hinzulegen.

Hamnet kehrt ins Haupthaus zurück. Gerade als er vom Gang auf die Straße
hinaustreten will, hört er etwas, ein Klicken oder Knarren, ein winziges
Geräusch nur, aber eindeutig das eines anderen Menschen.

»Hallo?«, ruft Hamnet. Er wartet. Nichts. Stille flutet aus dem Speisezimmer und
der Stube dahinter. »Wer ist da?«

Einen Augenblick, nur einen kurzen Augenblick lang, schwelgt er in der
Vorstellung, dass sein Vater aus London heimgekehrt sein könnte, um sie zu
überraschen. Das war schon vorgekommen. Sein Vater ist da, er steht gleich
hinter dieser Tür und hält sich vielleicht nur zum Spaß versteckt, um sie ein
wenig hinters Licht zu führen. Wenn Hamnet ins Zimmer tritt, wird sein Vater
hervorspringen; seine Tasche und sein Geldbeutel werden mit Geschenken
vollgestopft sein; er wird nach Pferden, nach Heu, nach vielen Tagen auf der
Straße riechen; er wird seinen Sohn in die Arme schließen, und der wird die
Wange an die groben, kratzigen Verschlüsse am Wams seines Vaters drücken.

Natürlich ist es nicht sein Vater. Hamnet weiß es einfach. Der Vater würde auf
seine Rufe antworten, er würde sich nie so verstecken, wenn niemand zu Hause
ist. Dennoch spürt Hamnet beim Betreten der Stube ein sickerndes, sackendes
Gefühl der Enttäuschung in der Brust, als er dort seinen Großvater neben dem
niedrigen Tisch sieht.

Im Zimmer ist es düster, vor fast alle Fenster sind die Vorhänge zugezogen. Sein
Großvater kauert mit dem Rücken zu ihm und ist mit irgendetwas zugange:
Papieren, einem Stoffsack, Rechenmünzen. Auf dem Tisch steht ein Krug, daneben
ein Becher. Die Hand seines Großvaters umkreist unschlüssig diese Gegenstände;
sein Kopf ist gebeugt, sein Atem geht stoßweise und schnaufend.

Hamnet räuspert sich höflich.

Wutentbrannt schwenkt sein Großvater herum und rudert mit den Armen, als müsse
er einen Angreifer abwehren.

»Wer da?«, schreit er. »Wer ist das?«

»Ich bin's.«

»Wer?«

»Ich.« Der Junge tritt in den schräg durchs Fenster fallenden Lichtstreifen.
»Hamnet.«

Sein Großvater lässt sich wieder auf den Stuhl plumpsen. »Du hast mir einen
Heidenschrecken eingejagt«, ruft er. »Was schleichst du hier so herum?«

»Bitte entschuldige«, sagt Hamnet. »Ich habe gerufen und gerufen, aber keiner
hat geantwortet. Judith ist ...«

»Sie sind nicht da«, schneidet ihm sein Großvater mit einer knappen Handbewegung
das Wort ab. »Was willst du nur immer mit diesen ganzen Weibern?« Er packt den
Krug und zielt damit auf seinen Becher. Die Flüssigkeit - Ale, denkt Hamnet -
schwappt heraus, ein Teil in den Becher, ein Teil daneben auf den Tisch.
Fluchend tupft sein Großvater mit dem Ärmel die Papiere ab, und Hamnet kommt zum
ersten Mal der Gedanke, dass er vielleicht betrunken sein könnte.

»Weißt du, wo sie sind?«, fragt er.

»Was?«, sagt der Großvater, immer noch mit seinen Papieren befasst. Seine
Verärgerung über den angerichteten Schaden scheint wie ein Rapier aus ihm
herauszufahren und auf der Suche nach einem Gegner durchs Zimmer zu wandern, und
kurz kommt dem Jungen das Haselholz seiner Mutter in den Sinn, wie es zum Wasser
hinzieht, nur dass er keine Wasserader ist und die Wut seines Großvaters nicht
die zitternde Wünschelrute. Diese Wut ist schneidend, scharf und unberechenbar.
Hamnet hat keine Ahnung, was ihm blüht oder was er jetzt tun soll.

»Steh da nicht so untätig rum«, faucht sein Großvater. »Jetzt hilf mir schon!«

Hamnet macht einen schlurfenden Schritt nach vorn, dann noch einen. Er ist auf
der Hut, die Worte seines Vaters immer im Hinterkopf: »Halt dich von deinem
Großvater fern, wenn er wieder eine seiner Launen hat. Sieh zu, dass du einen
weiten Bogen um ihn machst. Hörst du?«

Das hatte ihm der Vater bei seinem letzten Besuch gesagt. Sie hatten dabei
geholfen, einen Wagen von der Gerberei auszuladen, als John, sein Großvater, ein
Bündel Felle in den Schmutz fallen ließ und vor Wut ein Schälmesser gegen die
Hofmauer schleuderte. Der Vater hatte Hamnet sofort beiseite- und hinter sich
gezogen, aber John war ohne ein weiteres Wort an ihnen vorbei ins Haus gestürmt.
Da hatte der Vater Hamnets Gesicht zwischen beide Hände genommen, die Finger in
seinem Nacken eingerollt und ihn fest angesehen. »Deinen Schwestern wird er
nichts tun, aber um dich mache ich mir Sorgen«, murmelte er mit gerunzelter
Stirn. »Du weißt, welche Launen ich meine, oder?« Hamnet hatte genickt, sich
zugleich aber gewünscht, dass der Moment andauern, der Vater seinen Kopf noch
länger so halten möge: Es gab ihm ein Gefühl von Leichtigkeit und Sicherheit,
davon, bis ins Innerste erkannt und geschätzt zu werden. Gleichzeitig spürte er
eine zähe Unruhe in sich aufwogen wie eine Mahlzeit, die sein Magen nicht
vertrug. Er dachte an das schneidende Hickhack der Worte zwischen seinem Vater
und Großvater, und wie der Vater sich unaufhörlich am Kragen herumzerrte, wenn
er mit seinen Eltern am Tisch saß. »Schwör es mir«, hatte sein Vater mit
heiserer Stimme gesagt, als sie da im Hof standen. »Schwöre. Ich muss wissen,
dass du in Sicherheit bist, wenn ich nicht da bin, um dafür zu sorgen.«

Hamnet nimmt an, dass er sein Wort hält. Er bleibt weit zurück, auf der anderen
Seite des Kamins. Hier kann ihn sein Großvater nicht kriegen, selbst wenn er
wollte.

Der Großvater leert seinen Becher mit einer Hand, schüttelt mit der anderen die
letzten Tropfen von einem Blatt Papier. »Nimm das«, befiehlt er und hält es ihm
hin.

Hamnet beugt sich vor, als ob ihm die Füße am Boden festgewachsen wären, und
nimmt es mit den Fingerspitzen entgegen. Die Augen seines Großvaters sind zu
wachsamen Schlitzen verengt, seine Zunge guckt aus dem Mundwinkel hervor. Er
sitzt zusammengekauert auf seinem Stuhl - eine alte, traurige Kröte auf einem
Stein.

»Und das hier.« Sein Großvater hält ihm noch eine Seite hin.

Mit gebührendem Abstand beugt sich Hamnet ein zweites Mal vor. Wie stolz sein
Vater jetzt wäre, wie zufrieden.

Flink wie ein Fuchs macht sein Großvater einen Satz nach vorn. Alles geht so
schnell, dass Hamnet gar nicht weiß, wie ihm geschieht: Das Blatt segelt auf den
Boden zwischen ihnen, sein Großvater packt ihn am Handgelenk, dann am Ellbogen
und zerrt ihn in die Lücke, den Abstand, den er nach den Worten des Vaters hatte
einhalten sollen. Im nächsten Moment hebt der Großvater auch die andere Hand,
die immer noch den Becher hält. Hamnet sieht nur noch Schlieren vor sich - rot,
orange, die Farben des Feuers, die auf ihn einstürzen -, ehe er den Schmerz
spürt. Es ist ein scharfer, stechender, knüppelharter Schmerz. Der Becherrand
hat ihn direkt unter der Augenbraue getroffen.

»Das wird dir eine Lehre sein«, sagt sein Großvater ruhig, »dich so an Leute
heranzuschleichen.«

Tränen schießen Hamnet in die Augen.

»Und flennst noch wie ein kleines Mädchen? Genauso eine Memme wie der Vater«,
setzt der Großvater verächtlich hinzu und lässt los. Hamnet springt zurück und
stößt mit dem Schienbein gegen das Faulbett. »Immer nur am Heulen und Jammern
und Klagen. Kein Rückgrat. Kein Verstand. Das war von Anfang an sein Problem.
Hat immer gleich gekniffen.«

Hamnet rennt auf die Straße hinaus. Er wischt sich mit dem Ärmel übers Gesicht
und tupft das Blut ab, macht dann die eigene Haustür auf und steigt hastig die
Treppe hinauf, wo neben dem großen, mit Vorhängen versehenen Bett ihrer Eltern
eine Gestalt auf dem Strohsack zusammengesunken ist. Sie trägt noch immer das
braune Leinenhemd, dazu eine weiße Haube, deren Bänder sich lose an ihrem Hals
herunterschlängeln, und liegt auf statt unter der Decke. Nur die Schuhe hat sie
von sich geschleudert, die jetzt wie ein Paar leere Hülsen umgestülpt neben ihr
liegen.

»Judith«, sagt der Junge und berührt ihre Hand. »Geht es dir besser?«

Die Lider des Mädchens heben sich. Sie starrt ihren Bruder einen Augenblick lang
wie aus weiter Ferne an, ehe ihr die Augen wieder zufallen. »Ich schlafe«,
murmelt sie.

Sie hat das gleiche herzförmige Gesicht wie er, den gleichen spitzen Haaransatz,
das gleiche unbändige kornfarbene Haar. Die Augen, die so flüchtig auf ihm
lagen, sind von der gleichen Farbe - einem warmen, goldgesprenkelten
Bernsteinton -, dem gleichen Schnitt wie seine eigenen. Der Grund dafür: Sie
teilen sich einen Geburtstag, so, wie sie sich einmal den Leib ihrer Mutter
geteilt haben. Der Junge und das Mädchen sind Zwillinge, im Abstand von wenigen
Minuten geboren. Sie ähneln einander so sehr, als wären sie in derselben
Glückshaube auf die Welt gekommen.

Er schließt seine Finger um ihre - die gleichen Nägel, die gleiche Form der
Knöchel, obwohl seine schon etwas größer, breiter, schmutziger sind - und
schiebt den Gedanken beiseite, wie klamm und heiß sie sich anfühlen.

»Wie geht es dir?«, fragt er. »Besser?«

Sie rührt sich, krümmt ihre Finger in seinen. Ihr Kinn hebt und senkt sich
wieder. Unterhalb des Kehlkopfs entdeckt der Junge eine Schwellung. Und eine
weitere, wo ihr Hals in die Schulter übergeht. Er starrt sie an. Ein Paar
Wachteleier unter Judiths Haut. Blass und oval liegen sie dort eingebettet, als
warteten sie nur darauf zu schlüpfen. Eins an ihrem Hals, eins an ihrer
Schulter.

Sie flüstert etwas, ihre Lippen teilen sich, die Zunge bewegt sich in ihrem
Mund.

»Was hast du gesagt?«, fragt er und beugt sich hinunter.

»Dein Gesicht«, wiederholt sie. »Was ist mit deinem Gesicht?«

Er fasst sich an die Augenbraue und fühlt die Schwellung dort, das nasse,
frische Blut. »Nichts. Es ist nichts«, erwidert er gedankenverloren. Und fährt
eindringlicher fort: »Pass auf, ich hole jetzt den Arzt. Ich bin bald wieder
da.«

Sie sagt noch etwas.

»Mama?«, wiederholt er. »Sie ... sie kommt. Sie ist nicht weit.«

In Wirklichkeit ist sie über eine Meile weit weg.

Agnes hat von ihrem Bruder ein Stück Land bei Hewlands gepachtet, das sich von
dem Haus, in dem sie geboren wurde, bis zum Wald erstreckt. Hier hält sie Bienen
in geflochtenen Hanfkörben, die von einem emsigen, hoch konzentrierten Summen
erfüllt sind. Es gibt Reihen von Kräutern, Blumen, Pflanzen und Stielen, die
sich an Stützzweigen heraufwinden. »Agnes' Hexengarten«, nennt ihre Stiefmutter
es nur und verdreht die Augen.

In den meisten Wochen kann man Agnes dabei zusehen, wie sie die Reihen dieser
Pflanzen abschreitet, Unkraut jätet, die Hand auf die Windungen ihrer
Bienenstöcke legt, hier und da einen Trieb beschneidet und bestimmte Blüten,
Blätter, Kapseln und Samen in einem Lederbeutel an ihrer Hüfte verschwinden
lässt.

Heute aber ist sie von ihrem Bruder herbeigerufen worden, der den Schäferssohn
losgeschickt hat, weil mit den Bienen etwas nicht stimmt - sie haben den Stock
verlassen und sammeln sich in den Bäumen.

Agnes umrundet die Körbe und lauscht auf das, was die Bienen ihr mitteilen. Sie
mustert den Schwarm im Obstgarten, einen auf sämtliche Äste verteilten
schwärzlichen Fleck, der vor Empörung regelrecht bebt. Etwas hat die Bienen in
Aufruhr versetzt - das Wetter, ein Temperaturwechsel oder vielleicht ein
Störenfried? Eines der Kinder, ein verirrtes Schaf, ihre Stiefmutter?

Sie lässt ihre Hand von unten in einen der Körbe hineingleiten und fährt an der
Schicht der verbliebenen Bienen entlang. Im kühlen, fließenden Schatten der
Bäume steht sie in einem einfachen Gewand, der dicke Zopf ist unter einer weißen
Bundhaube auf ihrem Scheitel festgesteckt. Keine Bienenkappe bedeckt ihr
Gesicht - sie trägt nie eine. Von Nahem würde man sehen, dass ihre Lippen sich
bewegen, weil sie die Insekten, die ihren Kopf umkreisen, sich auf ihren Ärmel
oder in ihr Gesicht verirren, mit kleinen Geräuschen und Klicklauten
beschwichtigt.

Sie zieht eine Honigwabe aus dem Korb und geht in die Hocke, um sie in
Augenschein zu nehmen. Die ganze Oberfläche wimmelt von etwas, das ein einziges
lebendiges Gebilde zu sein scheint, braun mit goldenen Streifen, die Flügel wie
winzige Herzen. Es sind Hunderte Bienen, die sich an ihre übervolle Wabe
klammern, ihre Arbeit, ihren Lohn.

Sie hebt ein schwelendes Rosmarinbündel und fächelt damit sanft über die Wabe.
Eine Rauchfahne zieht durch die stille Augustluft. Die Bienen fliegen
geschlossen auf und schwärmen aus, eine Wolke ohne Ränder, ein Netz in der Luft,
das wie von Zauberhand immer wieder ausgeworfen wird.

Sachte, sachte schabt sie das bleiche Wachs in einen Korb, und der Honig löst
sich als vorsichtiger, beinahe widerstrebender Tropfen von der Wabe. Zäh wie
Harz, orangegolden, scharf nach Thymian und der blumigen Süße von Lavendel
duftend, rinnt er in den Topf, den Agnes bereithält, ein anschwellender,
verschlungener Faden, der sich von der Wabe nach unten zieht.

Plötzlich ist da das Gefühl einer Veränderung, eines Lufthauchs. Als wäre ein
Vogel lautlos über sie hinweggeflogen. Noch immer in der Hocke, blickt Agnes
auf. Die Bewegung erfasst ihre Hand, und Honig tropft ihr aufs Handgelenk, läuft
ihr über die Finger und am Topf herunter. Agnes runzelt die Stirn, legt die
Honigwabe ab und steht, sich die Fingerspitzen leckend, auf.

Sie überblickt die strohgedeckten Dachvorsprünge von Hewlands zu ihrer Rechten,
das weiße Geröll der Wolken darüber, die rauschenden Äste des Waldes zu ihrer
Linken, den Bienenschwarm in den Apfelbäumen. In der Ferne treibt ihr
zweitjüngster Bruder eine Schafherde mit einer Gerte den Reitweg hinunter,
umkreist von dem hierhin und dorthin tollenden Hund. Alles ist so, wie es sein
sollte. Einen Moment lang starrt Agnes auf den holprigen Zug der Schafe, ihre
dahinhuschenden Klauen, ihr schmutziges, schlammverkrustetes Fell. Eine Biene
landet auf ihrer Wange; sie streicht sie weg.

Später, und für den Rest ihres Lebens, wird sie glauben, dass sie, wenn sie nur
auf der Stelle aufgebrochen wäre, ihre Taschen, ihre Pflanzen, ihren Honig
zusammengesucht und den Weg nach Hause angetreten, wen 

Kritik

¯Bei ihr stirbt Hamnet an der Pest. So herzzerreißend und überwältigend, dass dieses größer nicht-denkbare Grauen den einzigen Grund geben könnte, 'Judith und Hmanet' von Maggie O'Farrell nicht zu lesen.® Bayern 2 "Diwan" 20210221 

Autoreninfo


Maggie O'Farrell, 1972 in Nordirland geboren, zählt zu den wichtigsten irisch-britischen Autorinnen ihrer Generation. Sie wurde mit dem Somerset Maugham Award und dem Costa Book Award ausgezeichnet. Ihr Roman ¯Judith und Hamnet® gewann den Women's Prize for Fiction 2020, den National Book Critics Circle Award 2020 sowie den British Book Award 2021 für den besten Roman. Auch ¯Porträt einer Ehe® stand 2023 auf der Shortlist für den Women's Prize for Fiction und war ein Sunday-Times-Bestseller. 

Mehr vom Verlag:

Piper Verlag GmbH

Mehr vom Autor:

O'Farrell, Maggie

Produktdetails

Medium: Buch
Format: Gebunden
Seiten: 416
Sprache: Englisch, Deutsch
Erschienen: September 2020
Band-Nr.: Band 2
Originaltitel: Hamnet
Maße: 129 x 204 mm
Gewicht: 538 g
ISBN-10: 3492070361
ISBN-13: 9783492070362

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KNOABBVERMERK: 6. Aufl. 2020. 416 S. 210.00 mm
KNOMITARBEITER: Übersetzung:Mittag, Anne-Kristin
KNO-BandNr. Text:Band 2
Einband: Gebunden
Sprache: Englisch, Deutsch

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