Das Handlungsgerüst bildet ein Tag im Leben des mit dem Autor namensgleichen
Alkoholikers und Ich-Erzählers >>Wenja<< (Wenedikt) Jerofejew. Er besteigt
am Morgen in Moskau den Zug in das ca. 120 km entfernte Petuschki, um seine
Geliebte zu treffen. Der Zielort wird von dem erwartungsfrohen Helden zu
einem Paradies auf Erden idealisiert, in deutlichem Kontrast zum düsteren
Moskau. Im Verlauf der Zugfahrt betrinkt sich Wenja haltlos. Unter dem
Einfluss des Alkohols schildert der Erzähler seine immer surrealistischer
werdenden Gedanken, die sich teilweise mit der Realität vermischen. So
erscheinen ihm monströse Fabelwesen und apokalyptische Dunkelheit senkt
sich herab, während der Zug unversehens nach Moskau zurückfährt. Am Ausgangspunkt
seiner Reise angekommen, wird der mittlerweile Orientierungslose von vier
düsteren Gestalten überfallen, misshandelt und ermordet. Am Schluss lässt
der Autor deutliche Parallelen zum Leiden und Sterben Christi anklingen.
Die teils pathetischen, teils vulgären, durchweg aber poetischen Trinkermonologe
seines Helden sind für Jerofejew ein Mittel zur radikalen Kritik des Sowjetsystems.
Indem er seinen heruntergekommenen Erzähler die typischen Parteiparolen
und ideologischen Satzhülsen in den Mund legt, erziehlt der Autor einen
grotesk-parodistischen Effekt. Zugleich wird die Illusion eines kommenden
kommunistischen Paradieses - eine der symbolischen Bedeutungen des >>unerreichbaren<<,
in der Realität aber trostlosen Petuschki - ad absurdum geführt.
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