Hauptthemenkomplexe sind Zeit, Liebe, Gesellschaft und Kunst. Das subjektive
Wesen der Zeit, das der Erzählverlauf nachzeichnet, manifestiert sich in
der nicht erzwingbaren, durch Sinneseindrücke ausgelösten glückhaften >>unwillkürlichen
Erinnerung<<. Am berühmtesten ist die Episode um den wiedererkannten Geschmack
eines in Tee getauchten Madeleine-Gebäcks. Die Liebe basiert primär auf
dem willkürlichen Bedürfnis des Einzelnen, das sich auf einen beliebigen
Gegenstand richtet, weshalb auch Freundschaft letztlich unmöglich bleibt.
Verlangen wird indirekt, durch Eifersucht, erzeugt; daher sind alle Beziehungen
auf Dauer unglücklich. Erotik ist oft durch Homosexualität verkörpert,
von der bloßen >>Inversion<< bis zum Sadomasochismus. Nicht ohne satirische
Distanz werden die Spielregeln der großen Welt geschildert, deren Falschheit
besonders in der Dreyfus-Affäre zum Vorschein kommt. Ein riesiges Personeninventar,
das sich aus dem Großbürgertum und dem adligen Faubourg Saint-Germain,
aber ebenso der Welt der Domestiken zusammensetzt, wird in einem sich auch
technisch verändernden Paris über mehrere Tausend Seiten vorgestellt. Das
Panorama der meist impressionistischen Künste und ihrer Vertreter um die
Jahrhundertwende schließlich wird vor allem für das Theater, die Musik,
die Malerei und die Literatur repräsentiert durch die in den Salons mehr
oder minder respektierten Künstler. Das Erleben ihrer Werke reflektiert
sich in der nuancenreichen Sprache und den tiefen Reflexionen des Erzählers,
der einer regelrecht platonischen Kunstmetaphysik huldigt: Angesichts des
Zerstörungswerks der Zeit überlebt der Künstler in seinem Werk.
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