Produktbeschreibung
Geschichten, die das Leben schrieb: eine Primatenforscherin verliebt sich
in einen Schimpansen, zwei Champions wetteifern darum, wer den anderen
unter den Tisch frißt, eine Hippiekommune auf dem Lande wird von einem
Blutregen überrascht, ein Mann will sein Auto reparieren lassen und muß
am Ende froh sein, daß er wenigstens mit heiler Haut davonkommt, ein anderer
besteht schlimme Abenteuer auf der Suche nach einer aztekischen Bierdose.
Wilde, absurde Geschichten mit sehr viel schwarzem Humor aus T.C. Boyle-Country.
Zusammenfassung
Wilde, absurde Geschichten mit schwarzem Humor. Geschichten,
die das Leben schrieb: Eine Primatenforscherin verliebt sich in
einen Schimpansen, zwei Champions wetteifern darum, wer den anderen
unter den Tisch frißt, eine Hippiekommune auf dem Lande
wird von einem Blutregen überrascht, ein Mann will sein Auto
reparieren lassen und muß froh sein, daß er noch mit
heiler Haut davonkommt, ein anderer besteht schlimme Abenteuer
auf der Suche nach einer aztekischen Bierdose ...
Virtuos zieht Boyle in diesen Erzählungen, seinem ersten
Werk, die Register des Satirischen und Absurden, mit Verve überschreitet
er die schmale Grenze vom Unwahrscheinlichen, aber immerhin Möglichen
zum Surrealen. Daher fällt zunächst seine andere große
Begabung weniger auf: die Kunst, auf wenigen Seiten, manchmal
in ein paar Sätzen, den Kern einer Existenz bloßzulegen.
Und in diesen Geschichten - "Vom Aussterben" oder vom
"Tod durch Ertrinken" - rührt er an unser Herz.
Leseprobe
Abstammung des Menschen
Ich lebte mit einer Frau zusammen, die plötzlich zu stinken
anfing. Es war eine heikle Angelegenheit. Das erstemal, als
ich sie darauf ansprach, lächelte sie lediglich. "Berufsrisiko",
sagte sie. Das nächste Mal verzog sie die Lippen. Es gab
auch noch andere Probleme. Haare zum Beispiel. Haare, die auf
ihrer Kleidung auftauchten, drahtig, schwarz und brutal. Beim
Aufwachen hatte ich unweigerlich diese Haare im Mund, und wenn
ich in den Spiegel blickte, sah ich, wie sie wie Rasierklingen
in den Kragen meines weißen Hemdes schnitten. Dann war
da auch noch das Obst. Ich begann, faulende Stückchen Obst
im Haus zu finden - am häufigsten Apfel und Banane, aber
auch Pflaume und Tangelo, sogar Passionsfrucht und Yim-Yim waren
keine Seltenheit. Meist fand ich diese Obststückchen im
Schlafzimmer, auf dem Kopfkissen, umgeben von dunklen Flecken.
Es dauerte nicht lange, bis ich ihre Provenienz ausgemacht hatte:
Sie steckten, verborgen wie Edelsteine, in den langen, wilden
Strähnen ihres Haars. Ein weiteres Berufsrisiko.
Jane hatte die Gewohnheit, sich vor die Klimaanlage zu setzen,
wenn sie von der Arbeit nach Hause kam, um mit den Fingern ihr
Haar zu strählen, sich vor der brummenden, Kühle spendenden
Maschine den Schweiß auf Gesicht und Nacken zu trocknen,
während Obststückchen geräuschlos auf den Boden
segelten und schwarze Haare federgleich herniederschwebten. Dabei
erfüllte ihr bestialischer Gestank das Zimmer, und ich bemerkte,
daß dann meine Augen tränten und ich mir die dunklen,
modernden Baumstämme des Regenwalds vorstellte, die ocker-
und malvenfarben und giftgrün gefleckt waren von den Exkrementen,
die von hoch oben herabfielen. In meinen Ohren hallte schrill
das...
Autoreninfo
T. Coraghessan Boyle wurde 1948 in Peekskill, New York im Hudson Valley geboren. Er war Lehrer an der dortigen High-School und publizierte während dieser Zeit seine ersten Kurzgeschichten. Heute lebt er in Kalifornien und unterrichtet an der University of Southern California in Los Angeles Creative Writing. Sein 1987 erschienener Roman "World's End" brachte ihm höchstes Lob der Kritik. Noch im selben Jahr erhielt Boyle den PEN/Faulkner-Preis.