Produktbeschreibung
Ein heißer Septembertag in Tel Aviv: Ein Straßenkehrer wird Zeuge eines Mordes. Der Mann zweifelt eine Sekunde lang an seinem Verstand, denn er glaubt, in dem Mörder einen alten Freund erkannt zu haben. Und dies würde in der Tat alle Regeln der Wahrscheinlichkeit außer Kraft setzen. Denn Sascha Sokolow ist kein gewöhnlicher Straßenkehrer. Noch vor kurzem war der emigrierte Russe einer der angesehensten Raumfahrtforscher seines Landes. Bis zu dem Tag, an dem die von ihm mitentwickelte Rakete beim Start unter ungeklärten Umständen explodierte. Sokolow wurde suspendiert, ebenso sein alter Projektleiter und Freund Lew Lesjawa – und ebender sah dem Mörder in der Rechow Etsel so verblüffend ähnlich. Seit Sokolow in Israel ist, trinkt er, um zu vergessen: die gescheiterte Karriere und Ehe, die bislang vergebliche Suche nach einer jüdischen Identität und nicht zuletzt, welche Rolle Lew damals bei der Raketenexplosion spielte. Überhaupt – der schillernde Charakter seines Freundes, der keine Skrupel zu kennen scheint … Ein mitreißender Roman über Freundschaft und Verrat, über Identitätssuche und die Errungenschaften der modernen Naturwissenschaften, zugleich ein spannender Thriller über internationale mafiose Machenschaften, vor dem Hintergrund des gerade ausbrechenden Golfkriegs, der Israel zu vernichten droht.
Presse
»Manchmal entwickeln Romane mehr Phantasie, als wir uns erträumen können. Solche Bücher möchte man schon nach den ersten Seiten nicht mehr aus der Hand legen. Sie sind ein rares Gut. ›Sokolows Universum‹ endet nach 448 Seiten. Man schaut melancholisch auf eine unglaubliche Geschichte zurück und ist im tiefsten enttäuscht darüber, daß sie schon zu Ende ist. Sehr viel Besseres läßt sich über einen Roman eigentlich nicht sagen.«
Joachim Knuth / Norddeutscher Rundfunk, Hamburg
»Es gibt gute Einfälle, aber vor allem wird subtil, genau, so spannend wie gebildet erzählt. Es wird hochkomplex am Schluß, De Winter zeigt uns, daß er mit den Mitteln des Thrillers souverän umzugehen im Stande ist. Diese Kunst schließt genaue Arbeit mit ein. De Winter hat sich mit der Kabbala und mit Waffensystemen beschäftigt, mit Mafiastrukturen, Philosophie, Physik und Zeitgeschichte, mit Psychologie und Drogenkarrieren. Er ist ein Zeichner in Worten, mit wenigen Ausdrücken sind seine Figuren konturiert, die Darstellung der Szenen spricht alle Sinne an.«
Alexander von Bormann / Frankfurter Rundschau
»Ein unwiderstehlich spannender Roman über die Hilf- und Heimatlosigkeit eines Intellektuellen, der zwei Welten erlebt hat – die kommunistische wie die kapitalistische. Und der weder die Spielregeln der einen noch der anderen verstanden hat. Ein Buch voller deftiger Pointen und Bilanzen, in dem auch ganz unaufdringlich die Sehnsucht nach einem anderen Leben mitschwingt.«
Brigitte, Hamburg
»Leon de Winter, der bisher in jedem seiner Romane bewies, daß Literatur und Unterhaltung keine unvereinbaren Gegensätze sind, erzählt auch in ›Sokolows Universum‹ ohne Angst, seine Geschichten könnten ihm einmal ausgehen. Wie aus einem Füllhorn purzeln da Episoden und Situationen heraus, Dialoge und Monologe – und die irrwitzigsten Typen. Mit sicherer Hand werden alle Details geordnet. Dabei folgt der Autor einem einzigen Prinzip: den Leser an einer spannenden und aufregenden Geschichte teilhaben zu lassen. Wie nebenbei erzählt Leon de Winter auch von ganz anderen, existentiellen Dingen. Und darin erweist sich der schelmische Autor auf der Höhe seiner Kunst.«
Jeanette Stickler / Rheinischer Merkur, Bonn
»Wie immer bei Leon de Winter ist die Story spannend, stilistisch brillant aufbereitet. Um Gauner, Ganoven, Mafiosi geht es, um eine polizeiliche Untersuchung, die ins Leere läuft, um Verschwörungen, einsame Wölfe, wackere Männerfreundschaften und – natürlich – um die Liebe zu einer schönen Frau. Das Ganze ist drehbuchreif.«
Inge Zenker-Baltes / Der Tagesspiegel, Berlin
»Mit ›SuperTex‹ Leon de Winters unterhaltsamster Roman. Und vielleicht sein bester. Voller atemberaubender Zeit- und Themenwechsel. Daß er dabei sein ausuferndes Material immer spielend im Griff hat und zu einem spannenden Schmöker formt, ist ein kleines Wunder. Bei diesem Autor aber nicht wirklich überraschend.«
Sven Boedecker / Die Woche, Hamburg
Kritik
¯Leon de Winter hat etwas zu erzählen, und er tut es so gut, daß man nicht genug davon bekommen kann.® Rolf Brockschmidt / Der Tagesspiegel Der Tagesspiegel
Autoreninfo
Leon de Winter, geboren 1954 in 's-Hertogenbosch als Sohn niederländischer Juden, arbeitet seit 1976 als freier Schriftsteller und Filmemacher und lebt in den Niederlanden. 2002 erhielt er den 'Welt'-Literaturpreis, 2006 die Buber-Rosenzweig-Medaille für seinen Kampf gegen Antisemitismus, und 2009 wurde er mit dem Literaturpreis der Provinz Brabant für 'Das Recht auf Rückkehr' ausgezeichnet. Seine Romane wurden in 20 Sprachen übersetzt, zuletzt erschien bei Diogenes 'Stadt der Hunde' (2025).