Das sagen Kunden über diesen Artikel:
Bloß ein niedergeschriebener Gedankenfluss eines Mannes!
- von Rezensentin/Rezensent aus Wennigsen, 04.06.2008 -
„Herr Lehmann“ ist ein Roman, den man nur schwer zusammenfassen oder nacherzählen kann, genauso wenig wie das eigene Leben und darum geht es eigentlich. Um das Leben des Frank Lehmann.
Herr Lehmann lässt sich ohne Ziele durch das Leben treiben. Er geht jeglicher Form von Streit und Widerstand aus dem Weg. Trotzdem gerät er wie durch ein Fluch immer wieder mitten in das Geschehen hinein. Auch wenn Herr Lehmann sich bemüht ein ruhiges und unauffälliges Leben zu führen, holt ihn das wahre Leben doch immer wieder ein. Die hauptsächliche Frage die Herr Lehmann mit Ironie und Witz verkörpert und an den Leser bringt ist, ob eine solche ziellose und mit dem Strom schwimmende Lebenseinstellung wirklich erstrebenswert ist.
Marcel Reich Ranicki äußerte sich im literarischen Quartett sehr positiv gegenüber Sven Regeners Roman „Herr Lehmann“ mit den Worten „Ich habe schallend gelacht. Ein hochbeachtlicher Roman.“
Allein durch diese Aussage von einem der wohl populärsten deutschsprachigen Literaturkritiker der Gegenwart hingen meine Erwartungen an den Roman sehr hoch. Leider kann ich M. Reich Ranickis Aussage nicht ganz beipflichten und wurde mehr oder minder enttäuscht. Denn „schallend gelacht“ habe ich bloß bei Herrn Lehmanns etwas skuriler Begegnung mit dem Hund am Lausitzer Platz, quasi im ersten Kapitel. Alles was danach folgte waren mehr oder weniger lang gezogene innere Monologe die mit der Zeit langweilig wurden und mich anödeten.