PORTO-
FREI

Willenbrock

Roman

(Tb)

von Hein, Christoph   (Autor)

Bernd Willenbrock ist ein stabiler, unproblematischer Charakter, ein Gewinner der Wende mit prosperierendem Gebrauchtwagenhandel in Ostberlin, dessen Kunden vorwiegend aus Polen und Russland kommen. Seine Ehe ist glücklich und nicht tangiert von seinen systematischen Seitensprüngen; sein festes Hobby ist das Handballspielen. Willenbrock ist zufrieden mit seinem Leben, weil er beschlossen hat, nicht, wie so viele andere, in einem ständigen Gefühl der Kränkung leben zu wollen. Als sieben Autos von seinem Hof gestohlen werden, ist er aber eben dies: gekränkt. Der Diebstahl ist jedoch nur der Beginn einer Serie von immer brutaler werdenden Raubüberfällen; in seinem Ferienhaus wird Willenbrock von einem der russischen Banditen fast erschlagen. Die Kränkung wird zur tieferen Verunsicherung, zumal Polizei und Justiz als entweder unwillig oder unfähig erscheinen: Die mutmaßlichen Einbrecher im Landhaus werden nicht verurteilt, sondern einfach abgeschoben, also auf freien Fuß gesetzt. Willenbrock versucht zunächst das subjektive Sicherheitsgefühl mit aufwändigen Alarmvorrichtungen wiederherzustellen, doch schließlich nimmt er das >>Geschenk<< an, das Krylow, ein russischer Großkunde und mutmaßlicher Mafioso, ihm macht: einen Revolver. Krylow hatte Willenbrock bereits mehrfach seine Schlägertruppe angeboten, die der jedoch unter Berufung auf seine eigenen Prinzipen und die des Rechtsstaats wiederholt zurückgewiesen hatte. Mit dem Revolver als ständigem Begleiter verliert Willenbrock zusehends die Nerven. Auch die übrigen Koordinaten seines Lebens geraten ins Wanken; seine Ehe scheint nun wesentlich von Lügen getragen, er gibt von einem Tag auf den anderen das Handballtraining auf und einem Kollegen aus DDR-Zeiten gegenüber, von dessen Denunziationen er erfährt, verliert er nun die Beherrschung, nachdem er ihm anfangs noch überlegen und pragmatisch begegnet war. Als er eines Nachts wieder verdächtige Geräusche hört, zum ersten Mal in seinem Berliner Privathaus, schießt er aus Angst auf den jungen Einbrecher. Der kann flüchten, und Willenbrock weiß nicht, ob er ihn schwer oder gar tödlich verwundet hat. Er offenbart sich niemandem und lebt fortan als ein endgültig Gezeichneter.

Buch (Kartoniert)

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Produktbeschreibung

Bernd Willenbrock ist ein stabiler, unproblematischer Charakter, ein Gewinner
der Wende mit prosperierendem Gebrauchtwagenhandel in Ostberlin, dessen
Kunden vorwiegend aus Polen und Russland kommen. Seine Ehe ist glücklich
und nicht tangiert von seinen systematischen Seitensprüngen; sein festes
Hobby ist das Handballspielen. Willenbrock ist zufrieden mit seinem Leben,
weil er beschlossen hat, nicht, wie so viele andere, in einem ständigen
Gefühl der Kränkung leben zu wollen. Als sieben Autos von seinem Hof gestohlen
werden, ist er aber eben dies: gekränkt. Der Diebstahl ist jedoch nur der
Beginn einer Serie von immer brutaler werdenden Raubüberfällen; in seinem
Ferienhaus wird Willenbrock von einem der russischen Banditen fast erschlagen.
Die Kränkung wird zur tieferen Verunsicherung, zumal Polizei und Justiz
als entweder unwillig oder unfähig erscheinen: Die mutmaßlichen Einbrecher
im Landhaus werden nicht verurteilt, sondern einfach abgeschoben, also
auf freien Fuß gesetzt. Willenbrock versucht zunächst das subjektive Sicherheitsgefühl
mit aufwändigen Alarmvorrichtungen wiederherzustellen, doch schließlich
nimmt er das >>Geschenk<< an, das Krylow, ein russischer Großkunde und
mutmaßlicher Mafioso, ihm macht: einen Revolver. Krylow hatte Willenbrock
bereits mehrfach seine Schlägertruppe angeboten, die der jedoch unter Berufung
auf seine eigenen Prinzipen und die des Rechtsstaats wiederholt zurückgewiesen
hatte. Mit dem Revolver als ständigem Begleiter verliert Willenbrock zusehends
die Nerven. Auch die übrigen Koordinaten seines Lebens geraten ins Wanken;
seine Ehe scheint nun wesentlich von Lügen getragen, er gibt von einem
Tag auf den anderen das Handballtraining auf und einem Kollegen aus DDR-Zeiten
gegenüber, von dessen Denunziationen er erfährt, verliert er nun die Beherrschung,
nachdem er ihm anfangs noch überlegen und pragmatisch begegnet war. Als
er eines Nachts wieder verdächtige Geräusche hört, zum ersten Mal in seinem
Berliner Privathaus, schießt er aus Angst auf den jungen Einbrecher. Der
kann flüchten, und Willenbrock weiß nicht, ob er ihn schwer oder gar tödlich
verwundet hat. Er offenbart sich niemandem und lebt fortan als ein endgültig
Gezeichneter. 

Autoreninfo

Christoph Hein wurde 1944 in Heinzendorf in Schlesien geboren. Aufgewachsen in Leipzig und Westberlin, kehrte er 1960 in die DDR zurück und arbeitet von 1961 bis 1967 unter anderem als Journalist, Schauspieler und Regieassistent. Von 1967 bis 1971 studierte er Philosophie in Leipzig und Berlin (Humboldt Universität). Danach arbeitete er zunächst als Dramaturg, ab 1974 auch als Autor der Volksbühne Berlin. Seit 1979 ist er freier Schriftsteller und seit 1992 Mitherausgeber der Wochenzeitung "Freitag". Der Schriftsteller und Dramaturg ist Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Heinrich Mann-Preis der Akademie der Künste der DDR (1982), dem Erich-Fried-Preis (1990), dem Solothurner Literaturpreis (2000), dem Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur (2002) und dem Schiller-Gedächtnispreis des Landes Baden-Württemberg (2994). Der Autor lebt in Berlin. 

Mehr vom Verlag:

Suhrkamp Verlag

Mehr vom Autor:

Hein, Christoph

Produktdetails

Medium: Buch
Format: Kartoniert
Seiten: 320
Sprache: Deutsch
Erschienen: Februar 2008
Auflage: Neuauflage
Band-Nr.: Band 7/2
Maße: 175 x 108 mm
Gewicht: 193 g
ISBN-10: 3518397966
ISBN-13: 9783518397961

Herstellerkennzeichnung

Suhrkamp Verlag
Torstraße 44
10119 Berlin
E-Mail: info@suhrkamp.de

Bestell-Nr.: 402444 
Libri-Verkaufsrang (LVR): 114161
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Gattung: Roman
KNO-SAMMLUNG: suhrkamp taschenbuch 3296
KNOABBVERMERK: 6. Aufl. 2007. 318 S. 177 mm
KNO-BandNr. Text:Band 7/2
Einband: Kartoniert
Auflage: Neuauflage
Sprache: Deutsch
Beilage(n): ,

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