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Ein Mord den jeder begeht

Roman

(Tb)

von Doderer, Heimito von   (Autor)

Der Lebensroman eines jungen Mannes, der in den Wirren eines ungewöhnlichen Schicksals schließlich zur Wahrheit und zu sich selbst findet.

Buch (Kartoniert)

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Produktbeschreibung

Ein Roman über ein ungewöhnliches Schicksal

Und längst auf der Hochzeitsreise war es, zu Bologna, dass er, nun eigentlich ganz erstmalig, die Beziehung und Ähnlichkeit entdecke, die zwischen Marianne und Louison bestand. Es traf ihn wie ein Pfeil.

Der Lebensroman eines jungen Mannes, der in den Wirren eines ungewöhnlichen Schicksals schließlich zur Wahrheit und zu sich selbst findet. 

Zusammenfassung


Louison Veik, die jüngste Tochter des Landgerichtspräsidenten
Veik, wird ermordet und ihres kostbaren Schmuckes beraubt. Die
Suche nach dem Mörder bleibt ergebnislos, der Fall muß
zu den Akten gelegt werden. Sie ruhen sieben Jahre lang bis zu
jenem Tag, da Conrad Castiletz die Schwester der Ermordeten heiratet.
Er sieht zum ersten Mal das Bild der Toten, und eine tiefe und
unerklärliche Zuneigung zu ihr überkommt ihn. Er versucht
nun, von einem seltsamen Zwang getrieben, das Verbrechen aufzuklären,
vernachlässigt dabei seine Frau und gefährdet seine
Existenz. Aber er ist bereits so tief in den Bann der Toten geraten,
daß der Sinn seines Daseins sich nur erfüllen kann,
wenn er den Mörder findet. Die Entdeckung schließlich
ist furchtbar...

 

Leseprobe


Jeder bekommt seine Kindheit über den Kopf gestülpt
wie einen Eimer. Später erst zeigt sich, was darin war. Aber
ein ganzes Leben lang rinnt das an uns herunter, da mag einer
die Kleider oder auch Kostüme wechseln wie er will.


Der Mann, dessen Leben hier erzählt werden soll - sein Fall
hat innerhalb der deutschen Grenzen und noch darüber hinaus
einige Neugier erregt, als hintennach die Sachen genauer bekannt
wurden - dürfte fast einen Beleg dafür abgeben, daß
man des bewußten Eimers Inhalt nimmer abzuwaschen vermag.


Als Kind rief man ihn »Kokosch«, seiner eigenen ersten
und stammelnden Aussprache des Namens Conrad folgend. Was er schon
als Knabe »sein Reich« nannte - und später, in
gehobener und angelegener Ausdrucksweise, »mein Knabenreich«
oder »mein Kinderland« - das war der eine auslaufende
Flügel einer Großstadt, welcher seine Häusermasse
jenseits eines breiten und von Schiffen befahrenen Kanales unter
dem Dunst bis an den Himmelsrand hinstreute. In der Tat war diese
Häusermasse nicht in allen ihren Teilen zu geschlossenen
Zeilen und Gassen gestockt, sondern vielfach aufgesparten, von
unverbauten Feldern und Wiesenplänen unterbrochen, auf denen
alte Bäume des Auwalds, Gebüsch und Jungholz standen.
Manche Straße hatte nur auf der einen Seite Häuser,
die schon in einer geschlossenen Reihe hinliefen, die andere Seite
war jedoch leer. Hier sah man über Schotterhaufen, Holzstapel
und das Geländer, welches sich rückwärts vor der
absinkenden Böschung des Kanals hinzog, über diesen
selbst weit hinüber zu der vielgeteilten Stadtmasse jenseits
des Wassers.. und auch entlang, wo dieses langsam und glitzernd
zwischen seinen zurückgelehnten Uferböschungen sich
in ' einem Bogen nach links wandte. Dort stand der graugrüne
Schaum der Baumkronen und dort traten die Wiesen heran. In der
Ferne gab es Fabrikschornsteine, gereiht wie Pfeile in einem Köcher,
und daneben noch die breiten und stumpfen Erhebungen der Gasometer,
hinter deren von Gitterwerk überhöhtem metallischen
Glänzen winters der Nebel, sommers das aufgekrauste Gewölk
eines dampfigen Himmelsrandes lag.


In dem letzten Hause jener einseitigen Häuserzeile am Kanal
wohnten Conrads Eltern im dritten Stockwerk, das sie allein als
recht geräumige Behausung innehatten.

 

Autoreninfo

Als Heimito von Doderer am 5. September 1896 in Weidlingau bei Wien als Sproß einer wohlhabenden Architekten- und Ingenieursfamilie geboren wird, ist noch alles in Ordnung. Der doppelköpfige Adler hat noch viel Platz, seine Schwingen auszubreiten und der alte Kaiser Franz ist Herr über 46 Millionen Untertanen. Als der Fähnrich Ritter von Doderer 1920 jedoch aus sibirischer Gefangenschaft zurückkommt, ist die k.u.k. Herrlichkeit dahin, die Familie hat einen großen Teil ihres Vermögens eingebüßt. Entgegen den Wünschen des Vaters beschließt der Vierundzwanzigjährige Schriftsteller zu werden, nimmt jedoch in Wien ein Geschichts- und Psychologiestudium auf, das er mit der Promotion abschließt. 1938 erscheint der erste Roman: ¿Ein Mord den jeder begeht¿. Die Anerkennung als Schriftsteller bleibt ihm versagt - bis 1951, dem Erscheinungsjahr der ¿Strudlhofstiege¿. Um sich dem Mammutwerk zu nähern, empfahl Helmut Qualtinger einst folgenden Weg: den 'spannenden Krimi' ¿Ein Mord den jeder begeht¿(1938) zu Anfang, dann die ¿Kurz- und Kürzestgeschichten¿, des weiteren die ¿Dämonen¿ und schließlich die ¿Strudlhofstiege¿. In der Tat ist die Lebensgeschichte des Conrad Castiletz eine aufregende Erzählung, die in manchem auf das spätere Werk vorausweist: skurriles Personal, geschliffene Sprache, Zufälle und Unwahrscheinlichkeiten, die mit einer solchen Selbstverständlichkeit erzählt werden, daß selbst das Ungeheuerlichste plausibel erscheint. Auch wenn Doderer erst mit den nach 1951 erschienenen Büchern bekannt wurde, ist das Vorkriegswerk nicht weniger bedeutend. Unter anderem entstanden bis zum zweiten Weltkrieg die beiden Romane ¿Ein Umweg¿ (veröffentlicht 1940) und ¿Die erleuchteten Fenster oder Die Menschwerdung des Amtsrates Julius Zihal¿. Der Roman ¿Die Strudlhofstiege¿, das bedeutendste Werk Doderers, ist für den mittlerweile 55-jährigen der schriftstellerische (und somit finanzielle) Durchbruch, dem offizielle Ehrungen folgen. Die Jugendstiltreppe im IX. Bezirk ist geographischer Mittelpunkt einer Beschreibung der Wiener Gesellschaft zwischen 1910 und 1925. Der souverän gearbeitete Erzählteppich faßt die unterschiedlichsten Lebensstränge in pralle Bilder und köstliche Geschichten zusammen. Mit zum Teil denselben Figuren schrieb Doderer diese österreichische "chronique scandaleuse" in den fast 1400 Seiten umfassenden 'Dämonen' (1956) weiter. Dostojewskij frech herbeizitierend ist der in den späten zwanziger Jahren spielende Roman auch eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Ideologie. In beide Romane sind all die Turbulenzen eingegangen, die Doderer in den vergangenen Jahrzehnten erlebt hat: seine seelischen, sexuellen und politischen. Zu ihnen zählt die spannungsreiche Beziehung zu Gusti Hasterlik, der Kampf gegen den cholerischen Vater, der 'barbarische Irrtum', wie er später sagte, in der NSDAP einen gesellschaftlichen und politischen Ort finden zu können, den er 1940 mit der Konversion zum Katholizismus wettzumachen versucht. All dem wohnt der Wunsch inne, 'ein Mensch zu werden', sich von den inneren und äußeren Fesseln zu befreien, seinem literarischen Generalthema. 'Mein Leben: eine Schachtel, in die ich verpackt war, aus der ich mich herausgenommen habe.' So schrieb auch: 'Mein eigentliches Werk besteht, allen Ernstes, nicht aus Prosa oder Vers: sondern in der Erkenntnis meiner Dummheit.' Die Heirat 1952 mit Maria Thoma war Ausdruck des nächsten Schritts: sich selbst Form und Ordnung zu geben. Bei ihr im niederbayerischen Landshut lebte er jedoch nur in Abständen, um zu arbeiten, ansonsten blieb er in Wien, der Stadt, die ihm literarischer Rahmen geworden war. Grotesker Familienroman und Totalitarismuskritik in einem ist sein komischstes Werk: 'Die Merowinger' von 1962. Krönender Abschluß des Lebenswerks sollte der vierteilige 'Roman No. 7' sein. Zu Lebzeiten erschienen ist nur der erste Teil: die Vater-Sohn-Geschichte 'Die Wasserfälle von Slunj' (1963), die dem Literarischen Quartett im Doderer-Gedächtnisjahr 1996 eine Empfehlung wert war. Am 23. Dezember 1966 starb er in einem Wiener Krankenhaus an Darmkrebs, Folge seiner Alkoholexzesse - 'Der Tod steht am Rande unseres Lebens und blickt in dieses hinein. Er umrandet unsere Existenz.' (Aus dem Tagebuch vom 6. April 1964). Thomas Zirnbauer 

Mehr vom Verlag:

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Mehr aus der Reihe:

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Mehr vom Autor:

Doderer, Heimito von

Produktdetails

Medium: Buch
Format: Kartoniert
Seiten: 328
Sprache: Deutsch
Erschienen: o.J.
Auflage: N.-A.
Maße: 190 x 123 mm
Gewicht: 277 g
ISBN-10: 3423100834
ISBN-13: 9783423100830

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80337 München
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Gattung: Roman
KNO-SAMMLUNG: dtv Taschenbücher 10083
KNOABBVERMERK: 21. Aufl. 1983. 328 S. 191.00 mm
Einband: Kartoniert
Auflage: N.-A.
Sprache: Deutsch

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