PORTO-
FREI

Die Wasserfälle von Slunj

Roman

(Tb)

von Doderer, Heimito von   (Autor)

Österreich um die Jahrhundertwende. Die Zeit fließt langsam dahin: Man macht Karriere, man findet eine Geliebte, man geht an seiner Blindheit zugrunde... Doderers letzter vollendeter Roman, eine kunstvolle, klare Komposition. Die Atmosphäre Wiens und der Donaumonarchie in dichtester Fülle.

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Produktbeschreibung

Ein wildes Reich

Österreich um die Jahrhundertwende. Die Zeit fließt langsam dahin: Man macht Karriere, man findet eine Geliebte, man geht an seiner Blindheit zugrunde...

Doderers letzter vollendeter Roman, eine kunstvolle, klare Komposition. Die Atmosphäre Wiens und der Donaumonarchie in dichtester Fülle. 

Zusammenfassung


»Sie umarmte ihn sogleich und küßte seinen Mund.
Was dann kam, wurde viele Jahre später von ihm eigentlich
immer noch bezweifelt, aber es war doch unleugbar so gewesen.«
Österreich um die Jahrhundertwende: Wien beherrscht ein riesiges,
zum Teil noch wildes und unerschlossenes Reich. Es ist eine Hauptstadt
der Kultur, der Industrie und der Affären. Aus England ist
Robert Clayton gekommen, um in der Nähe des Donaukanals seine
Maschinenfabrik zu eröffnen. Das Geschäft floriert,
und als der Sohn das richtige Alter erreicht hat, wird er zum
Teilhaber. Eine geordnete Welt, so scheint es: Man macht Karriere,
unterhält Geschäftsbeziehungen, gewinnt oder verliert
eine Geliebte, alles ohne Skandale und Probleme. Man will die
Risse und Hohlräume im Fundament dieser Gesellschaft nicht
sehen ... Wie schon in der "Strudlhofstiege", hat Doderer
eine Fülle von Gestalten und Szenen festgehalten, die authentische
Realität für sich beanspruchen dürfen. Die hintergründigen
Beziehungen der Figuren, ihre kunstvolle Komposition und ihre
eigentliche Verwobenheit machen dieses reife Spätwerk zu
einem literarischen Genuß.

 

Leseprobe


Der Punkt, wo Robert Clayton - damals siebenundzwanzig seine spätere
Frau zum ersten Mal gesehen hatte, lag (und liegt heute noch)
erhöht über der Landschaft. Die Straße wendet
sich beim Erreichen des Hügelkamms nach rechts. Clayton hielt
sein Pferd an und blickte in die Aussicht - wie man eben an solchen
über die Umgebung erhobenen Punkten unwillkürlich tut
- und schon auch kam sie von links, wo der Hügelrücken
breiter wurde, im hopsenden Galopp auf ihrem leichten Fuchs über
einen kleinen Wiesenplan heran.


Es ist jene Gegend eine der lieblichsten im südwestlichen
England. Man sieht von dem Hügelrücken, darauf Robert
Clayton einst gehalten hatte, nur das absinkende Land bis zum
dreimal gebogenen, fast stehend-spiegelnden Flußlauf im
Tale, und drüben wieder einen langen gegliederten sanften
Anstieg mit Wald auf der Höhe: diesem Umstande wird es verdankt,
daß die großen Werke für landwirtschaftliche
Maschinen, die Robert's Vater gar nicht weit von hier erbaut hatte,
aus dem Bilde gehalten werden. Wäre der Wald drüben
nicht, man sähe die Spitzen der Schlote. So bleibt alles
im Grün und im Blinken des Wassers befangen.


Ein dreiviertel Jahr später schon schickten sie sich zur
Hochzeit und Hochzeitsreise an.


Diese sollte ins Exotische führen und doch nicht zu weit
weg: also keineswegs etwa nach Kanada, obwohl die Braut dort Verwandte
hatte. Man verfiel auf den Süden der österreichisch-ungarischen
Monarchie, auf Kroatien. Bis Ostende, Nürnberg, Passau und
Linz war's nicht exotisch. ...

 

Autoreninfo

Als Heimito von Doderer am 5. September 1896 in Weidlingau bei Wien als Sproß einer wohlhabenden Architekten- und Ingenieursfamilie geboren wird, ist noch alles in Ordnung. Der doppelköpfige Adler hat noch viel Platz, seine Schwingen auszubreiten und der alte Kaiser Franz ist Herr über 46 Millionen Untertanen. Als der Fähnrich Ritter von Doderer 1920 jedoch aus sibirischer Gefangenschaft zurückkommt, ist die k.u.k. Herrlichkeit dahin, die Familie hat einen großen Teil ihres Vermögens eingebüßt. Entgegen den Wünschen des Vaters beschließt der Vierundzwanzigjährige Schriftsteller zu werden, nimmt jedoch in Wien ein Geschichts- und Psychologiestudium auf, das er mit der Promotion abschließt. 1938 erscheint der erste Roman: ¿Ein Mord den jeder begeht¿. Die Anerkennung als Schriftsteller bleibt ihm versagt - bis 1951, dem Erscheinungsjahr der ¿Strudlhofstiege¿. Um sich dem Mammutwerk zu nähern, empfahl Helmut Qualtinger einst folgenden Weg: den 'spannenden Krimi' ¿Ein Mord den jeder begeht¿(1938) zu Anfang, dann die ¿Kurz- und Kürzestgeschichten¿, des weiteren die ¿Dämonen¿ und schließlich die ¿Strudlhofstiege¿. In der Tat ist die Lebensgeschichte des Conrad Castiletz eine aufregende Erzählung, die in manchem auf das spätere Werk vorausweist: skurriles Personal, geschliffene Sprache, Zufälle und Unwahrscheinlichkeiten, die mit einer solchen Selbstverständlichkeit erzählt werden, daß selbst das Ungeheuerlichste plausibel erscheint. Auch wenn Doderer erst mit den nach 1951 erschienenen Büchern bekannt wurde, ist das Vorkriegswerk nicht weniger bedeutend. Unter anderem entstanden bis zum zweiten Weltkrieg die beiden Romane ¿Ein Umweg¿ (veröffentlicht 1940) und ¿Die erleuchteten Fenster oder Die Menschwerdung des Amtsrates Julius Zihal¿. Der Roman ¿Die Strudlhofstiege¿, das bedeutendste Werk Doderers, ist für den mittlerweile 55-jährigen der schriftstellerische (und somit finanzielle) Durchbruch, dem offizielle Ehrungen folgen. Die Jugendstiltreppe im IX. Bezirk ist geographischer Mittelpunkt einer Beschreibung der Wiener Gesellschaft zwischen 1910 und 1925. Der souverän gearbeitete Erzählteppich faßt die unterschiedlichsten Lebensstränge in pralle Bilder und köstliche Geschichten zusammen. Mit zum Teil denselben Figuren schrieb Doderer diese österreichische "chronique scandaleuse" in den fast 1400 Seiten umfassenden 'Dämonen' (1956) weiter. Dostojewskij frech herbeizitierend ist der in den späten zwanziger Jahren spielende Roman auch eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Ideologie. In beide Romane sind all die Turbulenzen eingegangen, die Doderer in den vergangenen Jahrzehnten erlebt hat: seine seelischen, sexuellen und politischen. Zu ihnen zählt die spannungsreiche Beziehung zu Gusti Hasterlik, der Kampf gegen den cholerischen Vater, der 'barbarische Irrtum', wie er später sagte, in der NSDAP einen gesellschaftlichen und politischen Ort finden zu können, den er 1940 mit der Konversion zum Katholizismus wettzumachen versucht. All dem wohnt der Wunsch inne, 'ein Mensch zu werden', sich von den inneren und äußeren Fesseln zu befreien, seinem literarischen Generalthema. 'Mein Leben: eine Schachtel, in die ich verpackt war, aus der ich mich herausgenommen habe.' So schrieb auch: 'Mein eigentliches Werk besteht, allen Ernstes, nicht aus Prosa oder Vers: sondern in der Erkenntnis meiner Dummheit.' Die Heirat 1952 mit Maria Thoma war Ausdruck des nächsten Schritts: sich selbst Form und Ordnung zu geben. Bei ihr im niederbayerischen Landshut lebte er jedoch nur in Abständen, um zu arbeiten, ansonsten blieb er in Wien, der Stadt, die ihm literarischer Rahmen geworden war. Grotesker Familienroman und Totalitarismuskritik in einem ist sein komischstes Werk: 'Die Merowinger' von 1962. Krönender Abschluß des Lebenswerks sollte der vierteilige 'Roman No. 7' sein. Zu Lebzeiten erschienen ist nur der erste Teil: die Vater-Sohn-Geschichte 'Die Wasserfälle von Slunj' (1963), die dem Literarischen Quartett im Doderer-Gedächtnisjahr 1996 eine Empfehlung wert war. Am 23. Dezember 1966 starb er in einem Wiener Krankenhaus an Darmkrebs, Folge seiner Alkoholexzesse - 'Der Tod steht am Rande unseres Lebens und blickt in dieses hinein. Er umrandet unsere Existenz.' (Aus dem Tagebuch vom 6. April 1964). Thomas Zirnbauer 

Mehr vom Verlag:

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Mehr aus der Reihe:

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Mehr vom Autor:

Doderer, Heimito von

Produktdetails

Medium: Buch
Format: Kartoniert
Seiten: 400
Sprache: Deutsch
Erschienen: o.J.
Auflage: N.-A.
Maße: 191 x 121 mm
Gewicht: 333 g
ISBN-10: 3423114118
ISBN-13: 9783423114110

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Gattung: Roman
KNO-SAMMLUNG: dtv Taschenbücher Bd.11411
KNOABBVERMERK: 18. Aufl. 1991. 400 S. 191.00 mm
Einband: Kartoniert
Auflage: N.-A.
Sprache: Deutsch
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