Produktbeschreibung
Nur eine Rose als Stütze Gedichte "Vollkommenheit im Einfachen" - Walter Jens :Mein Buch des Monats9 Die Zeit, 1959 "Hilde Domin in ihrer federnden Präzision und dem maskenabreißenden Willen zum Lied für eine bessere Welt." Robert Minder, Süddeutsche Zeitung "Dem Mißtrauen so vieler Zeitgenossen gegenüber dem Wirkungspotential von Lyrik setzt Hilde Domin ihr unbeirrbares Vertrauen in die Ansteckungskraft des zur Wahrhaftigkeit erziehenden genauen Benennens." Horst Meller in B. v. Wiese: :Deutsche Dichter der Gegenwart9, 1973 In dieser Auflage sind Ort und Zeit der Entstehung der Gedichte von der Autorin angegeben. Hilde Domin erhielt u.a. den Meersburger Drostepreis, 1971, die Heine-Medaille der Heinrich-Heine-Gesellschaft, Düsseldorf, 1972, den Roswitha-Preis der Stadt Gandersheim, 1974, Den Rilkepreis, 1976, die Richard-Benz-Medaille der Stadt Heidelberg, 1982, Nelly-Sachs-Preis, Kulturpreis der Stadt Dortmund, 1983, Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz 1992, Friedrich Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg v.d.H., 1992, Preis für Literatur im Exil der Stadt Heidelberg, 1992. Gedichte von Hilde Domin wurden ins Chinesische, Englische, Französische, Italienische, Japanische, Lettische, Polnische, Portugiesische, Rumänische, Spanische, Tschechische und Ungarische übersetzt.
Zusammenfassung
Als Hilde Domin 1959 diesen, ihren ersten Gedichtband veröffentlichte,
schrieb Walter Jens: »Der Höhepunkt des Apokryphen ist
überwunden, man schreibt wieder Gedichte, die klar und präzise,
einfach und vollkommen sind... Man nimmt zur Kenntnis, man konstatiert
und beschwört, man stammelt nicht mehr und man schreit nicht.«
Und so ist Hilde Domins Lyrik: beispielhaft in Rhythmus und Struktur.
Äußerer wie innerer Erlebniswelt entlehnt sie ihre
Themen und verschlüsselt sie leichte in klangstarken Metaphern;
sie erkennt und benennt die brennenden Fragen der Zeit. Sie macht
ihre Leser zu Partnern. »Es kommen keine nach uns, / die
es erzählen werden, / keine, die was wir / ungetan ließen
in die Hand nehmen und zu Ende tun.«
Leseprobe
Ziehende Landschaft
Man muß weggehen können
und doch sein wie ein Baum:
als bliebe die Wurzel im Boden,
als zöge die Landschaft und wir ständen fest.
Man muß den Atem anhalten,
bis der Wind nachläßt
und die fremde Luft um uns zu kreisen beginnt,
bis das Spiel von Licht und Schatten,
von Grün und Blau,
die alten Muster zeigt
und wir zuhause sind,
wo es auch sei,
und niedersetzen können und uns anlehnen,
als sei es an das Grab
unserer Mutter.
Autoreninfo
Hilde Domin, geboren am 27. 07. 1909 in Köln, wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf. Sie studierte Jura, Wirtschaftswissenschaften, Soziologie und Philosophie. 1932 sah die Jüdin die NS-Machtergreifung voraus. Sie wanderte mit ihrem Mann, dem Kunsthistoriker Erwin Walter Palm, nach Rom aus. Sie verzichtete auf eine Universitätslaufbahn, unterstützte ihren Mann und verdiente mit Sprachunterricht und Übersetzungen den Lebensunterhalt. England wurde bald ihr zweites Asylland. Hier lehrte sie an einem College Sprachen. Erst als das Ehepaar in die Dominikanische Republik flüchtete, trat die Autorin aus dem Schatten ihres Mannes und begann unter dem Pseudonym Domin zu dichten. Dieser Wandel stand in engem Zusammenhang mit dem Tod ihrer Mutter, die meisten Gedichte sind aus Leid und Kummer heraus geschrieben. Hilde Domin empfindet diese Zeit als eine Art "zweite Geburt". Sie selbst schreibt: "Ich kam erst 1951 auf die Welt", dem Jahr, in dem erste literarisches Werke entstanden. In den Fol