PORTO-
FREI

Stiller

Roman

(Tb)

von Frisch, Max   (Autor)

Bei seiner Einreise in die Schweiz wird Mister White festgenommen, weil er für die Polizei mit dem verschwundenen Bildhauer Anatol Ludwig Stiller identisch ist. Frühere Freunde bestätigen den Verdacht. Er aber widersetzt sich dieser Festlegung, seine Aufzeichnungen in der Untersuchungshaft wehren sich gegen diese Behauptung mit der Feststellung: »Ich bin nicht Stiller!«.

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Produktbeschreibung

Bei seiner Einreise in die Schweiz wird Mister White festgenommen, weil er für die Polizei mit dem verschwundenen Bildhauer Anatol Ludwig Stiller identisch ist. Frühere Freunde bestätigen den Verdacht. Er aber widersetzt sich dieser Festlegung, seine Aufzeichnungen in der Untersuchungshaft wehren sich gegen diese Behauptung mit der Feststellung: »Ich bin nicht Stiller!«. 

Zusammenfassung


Bei der Einreise in die Schweiz wird Mr. White festgenommen, weil
er für die Grenzpolizei mit dem verschwundenen Bildhauer
Anatol Ludwig Stiller identisch ist. Frühere Freunde, sein
Bruder, seine Frau Julika und der Staatsanwalt bestätigen
in Aussagen und gemeinsamen Erinnerungen diesen Verdacht. Die
Aufzeichnungen des Mr. White in der Untersuchungshaft aber wehren
sich gegen diese Festlegung mit der Behauptung: »Ich bin
nicht Stiller!« In immer neuen Erzählungen will er dieser
Fixierung entgehen, weil ihm diese Identität fragwürdig
geworden ist und weil er sich die Freiheit der Wahl, ein anderer
zusein, erhalten will. - »Das Ich wird eine Behauptung der
Welt, der man eine Gegenbehauptung, ein Nicht-Ich entgegenstellt.
Anders gesagt: an Stelle des Ichs tritt ein fingiertes Ich, und
das Ich wird ein Objekt. Romantechnisch gesehen: das Ich wird
ein Kriminalfall. Einfacher ausgedruckt: Frisch hat sich durch
diese Form, die gleichzeitig Handlung, gleichzeitig Problematik
ist, in einen anderen verwandelt, der nun erzählt, nicht
von Stiller zuerst, sondern von sich, von White eben, für
den Stiller der andere ist, für den er sich nun zu interessieren
beginnt und dem er nachforscht, weil man doch ständig behauptet,
er sei mit ihm identisch. Gerade durch diese Romanform wird so
Selbstdarstellung möglich, gesetzt -, der Leser mache auch
mit, spiele mit. Ohne Mitmachen ist der Stiller weder zu lesen
noch zu begreifen.« Friedrich Dürrenmatt

 

Leseprobe


Erstes Heft


Ich bin nicht Stiller! - Tag für Tag, seit meiner Einlieferung
in dieses Gefängnis, das noch zu beschreiben sein wird, sage
ich es, schwöre ich es und fordere Whisky, ansonst ich jede
weitere Aussage verweigere. Denn ohne Whisky, ich hab's ja erfahren,
bin ich nicht ich selbst, sondern neige dazu, allen möglichen
guten Einflüssen zu erliegen und eine Rolle zu spielen, die
ihnen so passen möchte, aber nichts mit mir zu tun hat, und
da es jetzt in meiner unsinnigen Lage (sie halten mich für
einen verschollenen Bürger ihres Städtchens!) einzig
und allein darum geht, mich nicht beschwatzen zu lassen und auf
der Hut zusein gegenüber allen ihren freundlichen Versuchen,
mich in eine fremde Haut zu stecken, unbestechlich zu sein bis
zur Grobheit, ich sage: da es jetzt einzig und allein darum geht,
niemand anders zu sein als der Mensch, der ich in Wahrheit leider
bin, so werde ich nicht aufhören, nach Whisky zu schreien,
sooft sich jemand meiner Zelle nähert. Übrigens habe
ich bereits vor Tagen melden lassen, es brauche nicht die allererste
Marke zusein, immerhin eine trinkbare, ansonst ich eben nüchtern
bleibe, und dann können sie mich verhören, wie sie wollen,
es wird nichts dabei herauskommen, zumindest nichts Wahres. Vergeblich!
Heute bringen sie mir dieses Heft voll leerer Blätter: Ich
soll mein Leben niederschreiben! Wohl um zu beweisen, daß
ich eines habe, ein anderes als das Leben ihres verschollenen
Herrn Stiller.


»Sie schreiben einfach die Wahrheit«, sagt mein amtlicher
Verteidiger, »nichts als die schlichte und pure Wahrheit.
Tinte können Sie jederzeit nachfüllen lassen!«


Heute ist es eine Woche seit der Ohrfeige, die zu meiner Verhaftung
geführt hat. Ich war (laut Protokoll) ziemlich betrunken,
weswegen ich Mühe habe, den Hergang zu beschreiben, den äußeren.

 

Autoreninfo

Frisch, MaxMax Frisch wurde am 15. Mai 1911 in Zürich geboren und starb am 4. April 1991 an den Folgen eines Krebsleidens in seiner Wohnung in Zürich. 1930 begann er sein Germanistik-Studium an der Universität Zürich, das er jedoch 1933 nach dem Tod seines Vaters (1932) aus finanziellen Gründen abbrechen musste. Er arbeitete als Korrespondent für die Neue Zürcher Zeitung.Seine erste Buchveröffentlichung Jürg Reinhart. Eine sommerliche Schicksalsfahrt erschien 1934 in der Deutschen Verlags-Anstalt Stuttgart. 1950 erschien Das Tagebuch 1946-1949 als erstes Werk Frischs im neugegründeten Suhrkamp Verlag. Zahlreiche weitere Publikationen folgten. 

Mehr vom Verlag:

Suhrkamp Verlag

Mehr vom Autor:

Frisch, Max

Produktdetails

Medium: Buch
Format: Kartoniert
Seiten: 448
Sprache: Deutsch
Erschienen: Juli 2009
Maße: 177 x 110 mm
Gewicht: 264 g
ISBN-10: 351836605X
ISBN-13: 9783518366059

Herstellerkennzeichnung

Suhrkamp Verlag
Torstraße 44
10119 Berlin
E-Mail: info@suhrkamp.de

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Gattung: Roman
KNO-SAMMLUNG: suhrkamp taschenbuch 105
KNOABBVERMERK: 49. Aufl. 1973. 448 S. 177 mm
Einband: Kartoniert
Sprache: Deutsch

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