Produktbeschreibung
Sofie Amundsen wird kurz vor ihrem 15. Geburtstag in einer Serie ominöser
Briefe von einem mysteriösen Absender zu einem privaten Philosophiekurs
eingeladen. Zunächst vollziehen sich die Lektionen schriftlich, doch bald
lernt Sofie ihren Lehrer Alberto Knox per Videokassette und schließlich
in Person kennen. In Brief- und Dialogform erfährt sie die Grundzüge der
abendländischen Philosophiegeschichte. Zugleich findet sie an den verschiedensten
Orten Postkarten, die an die ihr völlig unbekannte gleichaltrige Hilde
M¿ller Knag adressiert sind und von deren Vater, einem norwegischen UN-Offizier
aus dem Libanon, stammen. In einer Waldhütte stößt Sofie auf Hildes Bild
in einem Zauberspiegel. Wirkt das Buch bis hierher wie eine Teenagergeschichte,
so muss der Leser bald die im Roman ausgesprochene These, dass das Sein
auf dem bloßen Wahrgenommenwerden beruhe, beim Wort nehmen: Die eigentliche
Wirklichkeit ist das Leben Hildes, deren Vater ihr mit einem Aktenordner
zur Philosophiegeschichte und zahllosen Geburtstagskarten gratuliert. Major
Knag hat Alberto und Sofie erfunden; Sofies Welt ist die Fantasie, in der
sich bei einer aus dem Ruder laufenden Gartenparty die Konventionen der
Realität verlieren. Als der Erzähler aus Beirut zurückkehrt, machen sich
Sofie und ihr Lehrer selbstständig. Sie treffen auf bekannte literarische
Figuren und erkennen, dass sie nicht wirklich leben, aber: >>Zum Ausgleich
werden wir auch nie sterben.<<
Presse
Mysteriöse Briefe landen im Briefkasten der 15jährigen Sofie Amundsen in Oslo. Was sollen diese Fragen: »Wer bist du?«, »Was ist ein Mensch?« und »Woher kommt die Welt?«. Sofie ist irritiert. Die Briefe werden ausführlicher und entführen sie in die abenteuerliche und geheimnisvolle Gedankenwelt der großen Philosophen. Ihr unbekannter Briefeschreiber erzählt Sofie die Geschichte Europas, der Antike, des Mittelalters und der Renaissance und dann nimmt die Geschichte eine unglaubliche Wendung »Ein dickes Buch, mit spitzen Fingern angefaßt und mit Begeisterung zugeklappt: ein großer Wurf im wört-lichen wie übertragenen Sinn.« Die Zeit
Leseprobe
Der Garten Eden
... schließlich und endlich mußte doch irgendwann irgend etwas aus null und nichts
entstanden sein ...
Sofie Amundsen war auf dem Heimweg von der Schule. Das erste Stück war sie mit Jotunn zusammen gegangen. Sie hatten sich über Roboter unterhalten. Jotunn hielt das menschliche Gehirn für einen komplizierten Computer. Sofie war sich nicht so sicher, ob sie da zustimmte. Ein Mensch mußte doch mehr sein als eine Maschine?
Beim Supermarkt hatten sie sich getrennt. Sofie wohnte am Ende eines ausgedehnten Viertels mit Einfamilienhäusern und hatte einen fast doppelt so langen Schulweg wie Jotunn. . Ihr Haus schien am Ende der Welt zu liegen, denn hinter Ihrem Garten gab es keine weiteren Häuser mehr, nur noch Wald. Jetzt bog sie in den Kløververein ein. Ganz am Ende machte der eine scharfe Kurve, die »Kapitänskurve« genannt wurde. Menschen waren hier fast nur samstags und sonntags zu sehen.
Es war einer der ersten Tage im Mai. In einigen Gärten blühten unter den Obstbäumen dichte Kränze von Osterglocken. Die Birken hatten dünne Umhänge aus grünem Flor. War es nicht seltsam, wie zu dieser Jahreszeit alles anfing zu wachsen und zu gedeihen? Woran lag es, daß Kilo um Kilo des grünen Pflanzenstoffes aus der leblosen Erde quellen konnte, sowie das Wetter warm wurde und die letzten Schneereste verschwunden waren? Sofie schaute in den Briefkasten, ehe sie das Gartentor öffnete. In der Regel gab es darin viel Reklamekram und einige große Briefumschläge für ihre Mutter. Sofie legte dann immer einen dicken Stapel Post auf den Küchentisch, ehe sie auf ihr Zimmer ging, um ihre Aufgaben zu machen.
Autoreninfo
Jostein Gaarder, geboren 1952, studierte Philosophie, Theologie und Literaturwissenschaft in Oslo und lehrte Philosophie an den Universitäten Oslo und Bergen. Seit 1991 ist er als freier Autor tätig und lebt mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen in Oslo. Mit "Sofies Welt" wurde er international bekanntr 1950 geborene Gisbert Haefs studierte Anglistik und Hispanistik. Er war fahrender Chansonnier und Komponist, ehe er mit dem Schreiben historischer Romane begann. Er war auch als Übersetzer und Herausgeber tätig.