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Erzählung

Eine Erzählung

von Grass, Günter   (Autor)

Eine heiter-melancholische Liebesgeschichte des Literaturnobelpreisträgers - erzählt mit leiser Ironie und satirischer Schärfe.

Buch (Kartoniert)

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Produktbeschreibung

"In Grass' Prosawerk (1992) wird dem Erzähler von einem ehemaligen Klassenkameraden
ein Paket mit Archivalien - abgesandt am 19. Juni 1999 - zugeschickt, mit
deren Hilfe er die Geschichte einer 'schönen Idee und deren entsetzlicher
Fleischwerdung' schreibt. Am Allerseelentag 1989 treffen sich in Gdansk
ein Witwer und eine Witwe, ein deutscher Kunsthistoriker und eine polnische
Restauratorin. Beide sind Vertriebene; und beider Eltern haben sich gewünscht,
einst in ihrer Heimaterde zu ruhen. So kommt es zur Idee einer Deutsch-Polnischen
Friedhofsgesellschaft - die Vertriebenen sollen als Tote auf 'Versöhnungsfriedhöfe'
zurückkehren dürfen. Untermalt von den Unkenrufen des Erzählers entwickelt
sich daraus in den nächsten Jahren ein florierendes Wirtschaftsunternehmen
und eine neue deutsche Landnahme in Polen bis hin zu Altersheimen für die
'Beerdigungswilligen' und 'Bungagolf'-Anlagen für ihre Enkel. Mit heiterer
Gelassenheit und unaufdringlicher Satire wird im 'Gesamtkunstwerk dieser
spätmeisterlichen Herbst-Erzählung' (Iris Radisch, 1992) vom Sterben, von
der Würde und von der Ruhe des Todes gesprochen, und ein Auferstehungsengel
erinnert an die alte Botschaft: 'Wirst sehen, wird sein wie neugeboren.'" 

Zusammenfassung


In Grass' jüngstem Prosawerk (1992) wird dem Erzähler
von einem ehemaligen Klassenkameraden ein Paket mit Archivalien
- abgesandt am 19. Juni 1999 - zugeschickt, mit deren Hilfe er
die Geschichte einer »schönen Idee und deren entsetzlicher
Fleischwerdung« schreibt. Am Allerseelentag 1989 treffen
sich in Gdansk ein Witwer und eine Witwe, ein deutscher Kunsthistoriker
und eine polnische Restauratorin. Beide sind Vertriebene; und
beider Eltern haben sich gewünscht, einst in ihrer Heimaterde
zu ruhen. So kommt es zur Idee einer Deutsch-Polnischen Friedhofsgesellschaft
- die Vertriebenen sollen als Tote auf »Versöhnungsfriedhöfe«
zurückkehren dürfen. Untermalt von den Unkenrufen des
Erzählers entwickelt sich daraus in den nächsten Jahren
ein florierendes Wirtschaftsunternehmen und eine neue deutsche
Landnahme in Polen bis hin zu Altersheimen für die »Beerdigungswilligen«
und »Bungagolf«-Anlagen für ihre Enkel. Mit heiterer
Gelassenheit und unaufdringlicher Satire wird im »Gesamtkunstwerk
dieser spätmeisterlichen Herbst-Erzählung« (Iris
Radisch, 1992) vom Sterben, von der Würde und von der Ruhe
des Todes gesprochen, und ein Auferstehungsengel erinnert an die
alte Botschaft: »Wirst sehen, wird sein wie neugeboren.«

 

Leseprobe


Der Zufall stellte den Witwer neben die Witwe. Oder spielte kein
Zufall mit, weil ihre Geschichte auf Allerseelen begann? Jedenfalls
war die Witwe schon zur Stelle, als der Witwer anstieß,
stolperte, doch nicht zu Fall kam.


Er stellte sich neben sie. Schuhgröße dreiundvierzig
neben Schuhgröße siebenunddreißig. Vor den Auslagen
einer Bäuerin, die in einem Korb gehäuft und auf Zeitungspapier
gebreitet Pilze, zudem in drei Eimern Schnittblumen anbot, fanden
Witwer und Witwe einander. Die Bäuerin hockte seitlich der
Markthalle zwischen anderen Bäuerinnen und dem Ertrag ihrer
Kleingärten: Sellerie, kindskopfgroße Wruken, Lauch
und rote Bete.


Sein Tagebuch bestätigt Allerseelen und gibt die Schuhgröße
preis. Ins Stolpern hat ihn die Bürgersteigkante gebracht.
Doch das Wort Zufall kommt bei ihm nicht vor. »Es mag an
diesem Tag, zu dieser Stunde Schlag zehn Uhr - Fügung gewesen
sein, die uns zusammenführte... « Sein Bemühen,
die dritte, stumm vermittelnde Person leibhaftig zu machen, bleibt
vage wie sein Versuch, in mehreren Anläufen ihr Kopftuch
zu bestimmen: »Kein eigentliches Umbra, mehr Erdbraun als
Torfschwarz... «

 

Autoreninfo


Günter Grass wurde am 16. Oktober 1927 in Danzig geboren, absolvierte nach der Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft eine Steinmetzlehre, studierte Grafik und Bildhauerei in Düsseldorf und Berlin.

1956 erschien der erste Gedichtband mit Zeichnungen, 1959 der erste Roman, Die Blechtrommel. 1999 wurde Günter Grass der Nobelpreis für Literatur verliehen. Bis zu seinem Tod am 13. April 2015 lebte Günter Grass in der Nähe von Lübeck. Sein gesamtes literarisches Werk ist auch bei dtv erschienen.  

Mehr vom Verlag:

dtv Verlagsgesellschaft

Mehr aus der Reihe:

dtv

Mehr vom Autor:

Grass, Günter

Produktdetails

Medium: Buch
Format: Kartoniert
Seiten: 250
Sprache: Deutsch
Erschienen: April 1994
Auflage: Nachdruck
Maße: 193 x 121 mm
Gewicht: 217 g
ISBN-10: 3423118466
ISBN-13: 9783423118460
Verlagsbestell-Nr.: 1760961

Herstellerkennzeichnung

dtv Verlagsgesellschaft
Tumblingerstraße 21
80337 München
E-Mail: produktsicherheit@dtv.de

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Libri-Verkaufsrang (LVR): 113950
Libri-Relevanz: 8 (max 9.999)
Bestell-Nr. Verlag: 1760961

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Gattung: Erzählung
KNO-SAMMLUNG: dtv Taschenbücher 11846
P_ABB: Mit Illustr.
KNOABBVERMERK: 9. Aufl. 2005. 250 S. 191.00 mm
Einband: Kartoniert
Auflage: Nachdruck
Sprache: Deutsch

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