Produktbeschreibung
Die Frage nach dem Mitgefühl des Menschen ist die Frage nach seinem Menschsein
Um unser Mitgefühl ist es schlecht bestellt. Woran liegt das? Es geht, so zeigt das Buch, um die Art, wie wir aufwachsen, um die Geschichte unserer Kindheit. Es geht um den Terror, dem Kinder ausgeliefert sind, und um das Umkippen dieses Terrors: Am Ende werden in unserer Zivilisation jene idealisiert, die kalt sind und die das Kind - und das Kind in sich selbst - nicht mehr wahrnehmen können. Die politischen Folgen sind katastrophal: Menschen entwickeln keine eigene Identität, sie identifizieren sich mit der Macht oder den Mächtigen.
Zusammenfassung
In Liverpool entführen zwei elfjährige Jungen einen
Zweijährigen und ermorden ihn. Die Tat hätte verhindert
werden können, wenn Passanten, die die Schreie des Kindes
hörten, eingegriffen hätten. Durch ihr Nichthandeln
stellen sie sich auf die Seite der Mörder und Entführer.
Um unser Mitgefühl ist es schlecht bestellt. Woran liegt
das?
Es geht, so zeigt das Buch, um die Art, wir wir aufwachsen, um
die Geschichte unserer Kindheit. Es geht um den Terror, dem Kinder
ausgeliefert sind, und um das Umkippen dieses Terrors: Am Ende
werden in unserer Zivilisation jene idealisiert, die kalt sind
und die das Kind - und das Kind in sich selbst - nicht mehr wahrnehmen
können. Die politischen Folgen sind katastrophal: Menschen
entwickeln keine eigene Identität, sie identifizieren sich
mit der Macht oder den Mächtigen. Jedoch verlieren Menschen,
die eine fremde Identität aus der Identifikation mit Macht
und ihren Symbolen beziehen - ein Musterbeispiel ist der Faschismus
von rechts oder von links -, das Fundament ihres Menschseins.
Vor allem wenn - wie heute - unsere Gesellschaften bedroht sind
vom Chaos und den Auswirkungen der globalen Wirtschaftsentwicklung,
droht der Ausbruch neuer Gewalt. Erst aus dem Vergleich mit primitiven
Kulturen, aus erschreckenden Berichten von Überlebenden der
Todeslager und aus der Beschäftigung mit den sogenannten
seelisch Kranken entwickelt das Buch Alternativen: Es könnte
Wege geben, sich der Politik der Gleichgültigkeit bewußt
zu werden und einen Ausweg aus der Sackgasse zu immer mehr Gewalt
und weniger Mitgefühl zu finden.
Autoreninfo
Arno Gruen war Professor an verschiedenen Universitäten und Kliniken. Daneben führt er seit 1958 seine psychotherapeutische Privatpraxis. Er lebt und praktiziert in der Schweiz.