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Ein Klassiker
- von Romysbeautychannel aus Karben, 24.04.2015 -
Francis Scott Fitzgerald ist mit dem zynischen Roman „ Der große Gatsby“ ein unangefochten elitäres Werk der Literaturgeschichte gelungen. Die formalen Erfordernisse der Novelle hat Fitzgerald in den Charakter seines Erzählers Nick Carraway gesenkt, der von sich selbst behauptet, er habe gelernt, sich mit dem Urteilen über seinesgleichen zurückzuhalten, welches zugleich als eine Warnung an den Leser gilt. Der Handlungsgang ist klar genug, aber was es zu bedeuten hat und wie es dazu kommt, darüber erhält er keine verlässliche Auskunft. Dem Ruhm des Buches hat es nie geschadet, denn es bietet denkbar viel Spielraum für Interpretationen, welche durch die Potenzialität auf drei disparate Wege visualisiert werden können: als exzentrisches Sittenbild; als bittersüße Liebesgeschichte, oder als Studie über den Zusammenhang von Geld und Seelenleben, dem Streben nach Glück und Erfolg, geprägt von den gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen nach dem ersten Weltkrieg.
Am tragischen Beispiel von Jay Gatsby schildert Fitzgerald dessen Lage vom Herumlungerer bis hin zum Multimillionär, der durch den wachsenden Wohlstand und der zunehmenden Mobilität der 1920er Jahre geprägt wurde.
Bei dem desaströsen Antihelden Gatsby handelt es sich zwar um eine eher märchenhafte Figur, aber die Geschichte hat dennoch ihre innere Logik, da sie als gesellschaftskritische Groteske bis hin zu einer tragischen Romanze polarisiert. Der gesamte Plot verlief absolut subtil und zu keiner Zeit hölzern.
Der Autor hat die extraordinäre Atmosphäre der „Roaring Tweenties" meisterhaft eingefangen, ausgehend von Prohibition, Jazz und Flapper- Bewegung, denn diese Epoche ließ Menschen wie Gatsby groß werden.