Produktbeschreibung
"Im Jahre 1908 geht in Sibirien ein Riesenmeteor nieder und vernichtet weite Gebiete der Taiga. Mehrere Expeditionen werden ausgesandt, um nach seinen Überresten zu forschen. Sie kehren ohne Erfolg zurück. Hundert Jahre später wird bei Bauarbeiten in der Taiga ein Fund gemacht, der beweist, daß der »Meteor« eine Weltraumrakete gewesen ist, die zu Erkundungszwecken von der Venus kam und einer Katastrophe zum Opfer fiel. Ein geheimnisvoller >Rapport< läßt eine Bedrohung der Erde vermuten. Das erste Raumschiff der Erde sollte ursprünglich nach dem Mars starten. Nun aber wird dieser Plan geändert; das neue Ziel heißt Venus."
Zusammenfassung
Im Jahre 1908 geht in Sibirien ein Riesenmeteor nieder und vernichtet
weite Gebiete der Taiga. Mehrere Expeditionen werden ausgesandt,
um nach seinen Oberresten zu forschen. Sie kehren ohne Erfolg
zurück. Hundert Jahre später wird bei Bauarbeiten in
der Taiga ein Fund gemacht, der beweist, daß der »Meteor«
eine Weltraumrakete gewesen ist, die zu Erkundungszwecken von
der Venus kam und einer Katastrophe zum Opfer fiel. Ein geheimnisvoller
"Rapport" läßt eine Bedrohung der Erde vermuten.
Das erste Raumschiff der Erde sollte ursprünglich nach dem
Mars starten. Nun aber wird dieser Plan geändert; das neue
Ziel heißt Venus. Mit einer achtköpfigen internationalen
Besatzung verläßt der "Kosmokrator" den Heimatstern,
um seine Bewohner vor einer furchtbaren Gefahr zu bewahren. Eine
unheimliche Welt empfängt die kleine Menschenschar auf dem
Planeten. Jeder Tag bringt neue Rätsel. Bald werden Anzeichen
für eine hochstehende Kultur entdeckt. Die Suche nach ihren
Schöpfern beginnt. Eines Tages sitzen acht Menschen wieder
im "Kosmokrator", glücklich, in eine Welt zurückzukehren,
in der die Schrecken, die ihnen auf der Venus begegneten, für
immer gebannt sind.
Leseprobe
Der tungusische Meteor
In den frühen Morgenstunden des 30.Juni 1908 konnten Zehntausende
von Bewohnern Mittelsibiriens eine außergewöhnliche
Naturerscheinung beobachten. Am Himmel stieg eine blendendweiße
Kugel auf, die sich mit rasender Geschwindigkeit von Südosten
nach Nordwesten bewegte. Sie überflog das Jenisseier Gouvernement
- eine Strecke von mehr als fünfhundert Kilometern - und
brachte unter ihrer Bahn den Erdboden zum Beben, die Fensterscheiben
zum Klirren; der Putz fiel von den Wänden, die Mauern bekamen
Risse. In den Orten, wo der Meteor sichtbar wurde, versetzte ein
gewaltiges Dröhnen Mensch und Tier in panischen Schrecken.
Die Bergleute in den Goldgruben ließen ihre Arbeit stehen
und liegen... Man hielt das Ende der Welt für gekommen.
Kurze Zeit nach dem Verschwinden des glühenden Balles erhob
sich hinter dem Horizont eine riesige Feuersäule, und im
Umkreis von siebenhundertfünfzig Kilometern waren Detonationen
zu hören.
In allen meteorologischen Stationen Europas und Amerikas registrierten
die Seismographen die Erschütterung der Erdrinde. Die Luftwelle
breitete sich mit Schallgeschwindigkeit aus und erreichte das
970 Kilometer entfernte Irkutsk nach einer Stunde, das 5000 Kilometer
entfernte Potsdam nach 4 Stunden 41 Minuten, Washington nach 8
Stunden. Als die Welle nach 30 Stunden 28 Minuten erneut in Potsdam
verzeichnet wurde, hatte sie, rund um die Erde, 34 920 Kilometer
zurückgelegt.
Während der folgenden Nächte zeigten sich über
den mittleren Breiten Europas silbern leuchtende Wolken von so
starkem Glanz, daß der deutsche Astronom Wolf in Heidelberg
für einige Zeit das Fotografieren von Planeten unterbrechen
mußte. Gigantische Staubmassen waren durch die Explosion
in die höchsten Schichten der Atmosphäre emporgeschleudert
worden und drangen nach einigen Tagen bis zur anderen Hälfte
der Erdkugel vor. ...
Autoreninfo
Stanislaw Lem wurde am 12. September 1921 in Lw w (Lemberg) geboren. 1939-41 und 1944-48 Studium der Medizin, Philosophie, Methodologie der Wissenschaft und Kybernetik; 1941-44 während der deutschen Besatzung Autoschlosser. Gegen Ende seines Studiums begann er zu schreiben, zunächst Gedichte, dann Novellen, seit 1950 Romane. Er lebt heute in Krakau.