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Mysteriöses Verschwinden einer Jugendlichen
- von Jenny aus Oberschöna, 02.05.2016 -
Die ehemalige Polizistin Miia tritt gerade ihren neuen Job an der Schule ihrer Heimatstadt an, als über Nacht eine 16-jährige Schülerin verschwindet. Was zunächst wie eine Ausreißer-Aktion aussieht, entwickelt sich mehr und mehr zum Rätsel, denn es gibt zwar keine Leiche aber die verschwundene Laura wird nirgends gesichtet. Obwohl Miia sich eigentlich von der Ermittlungsarbeit distanzieren wollte, greift sie nun doch ins Geschehen ein, vor allem weil sie der Fall an ihre vor fast 20 Jahren verschwundene Schwester erinnert. Mittels Internetrecherche stößt sie auf mehrere Ungereimtheiten, in die auch ihr Bruder Nikke verwickelt zu sein scheint. Als Schulpsychologe kannte er Laura sehr gut und rückt damit schon bald ins Visier der Öffentlichkeit …
Die vielversprechende Ausgangssituation dieses Romans, den man wirklich nicht als spannungsgeladenen Thriller bezeichnen kann, wird nur mäßig ausgebaut und dadurch wirkt das geschriebene Wort sehr konstruiert und unglaubwürdig. Im Großen und Ganzen geht es hier nicht nur um ein verschollenes Mädchen sondern in erster Linie um Kompetenzüberschreitung und öffentliche Anfeindungen, die gerade im Internetzeitalter in eine wahre Hetzkampagne ausufern können. Zahlreiche Spekulationen, sehr wenige Fakten und eine Hobby-Ermittlerin, deren Liebesleben die Autoren ganz besonders interessiert, machen das Buch für mich ziemlich uninteressant. Auch die Auflösung des Falls wirkt abrupt herbeigeführt und unbefriedigend, so dass ich mit Sicherheit keinen weiteren Band der „Palokaski-Trilogie“ lesen werde.
Fazit: Für mich handelt es sich weder um einen dunklen, psychologischen Thriller noch um ein fesselndes Beziehungsdrama, wie auf dem Einband versprochen wird. Die Story ist nicht schlecht geschrieben, so dass man sie durchaus lesen kann aber der Roman erreicht allerhöchstens das Mittelmaß.
Drei Bücher ergeben einen Krimi
- von Rezensentin/Rezensent aus Kreis HD, 17.08.2015 -
Miia Pohjavirta hatte einen Polizeijob. Aufgrund ihrer Internetsucht musste sie den aufgeben. Jetzt ist sie Sonderpädagogin an ihrer ehemaligen Schule. Statt Ruhe findet Miia einen Extremtrip zurück in ihre Kindheit: damals ist ihre Schwester Venla verschwunden. Und ausgerechnet am ersten Schultag stellt sich heraus, dass Laura verschwunden ist. Und Laura sieht aus, wie Venla damals! Miia kann aus ihrer Haut nicht wirklich heraus und verfällt immer wieder in alte Verhaltensmuster – die Polizistin in ihr wird nie still …
Wie soll man über dieses Buch schreiben, ohne zu viel zu verraten? Fangen wir mal damit an, dass „J.K. Johannson“ kein Autor ist, sondern eine Gruppe von Autoren und professionellen Drehbuchschreibern. Irgendwie merkt man das auch. Aber diesmal meine ich das nicht so positiv, wie sonst. An sich gewinnen Bücher dadurch immer, wenn Drehbuchautoren mit am Werk sind. Hier aber wird aus der ursprünglich interessanten Idee eine Miniserie fürs TV. Denn: es folgen noch zwei weitere Bände, die insgesamt dann den eigentlichen Krimi ergeben. Und insgesamt sind das dann keine 800 Seiten – ich vermute schon jetzt, man hätte daraus einen einzelnen 500-Seiten starken guten Krimi machen können!
Es ist klar, dass ein in Finnland spielender Roman sehr viele ungewohnte Namen mit sich bringt. Da hier aber noch dazu sehr viele Protagonisten auftreten, ist das sehr verwirrend und extrem anstrengend. Liest sich das Buch an sich recht flüssig, bremst es mit diesen Namen dann wieder aus.
Dann sind alle Protagonisten recht flach, man kann sich mit niemandem recht identifizieren und sympathisiert auch mit niemandem wirklich. Wird die Internetsucht von Miia nur lapidar bemerkt aber nicht viel darüber erzählt, so wird dafür ihr Sexleben umso intensiver ausgebreitet. Das mag manche interessieren, mich hätte dann doch eher interessiert, wie die Ermittlungen damals um Venlas Verschwinden verlaufen sind. Ja, klar, das werden wir im dritten Band erfahren. Aber es liest sich einfach nicht rund, wenn man gewisse Fragen erst kurz vor knapp beantwortet bekommt.
Gegen Ende erfährt man ein interessantes Detail, das eigentlich die Ermittlungen vorantreiben müsste – aber außer dem Leser fällt das niemandem auf. Sehr seltsam …! Und natürlich erscheint ganz am Ende die Person, die zur Hauptperson im nächsten Band wird.
Sorry, aber das ist mir alles ein wenig zu konstruiert und klischeehaft. Mehr als drei Sterne kann ich dafür nicht geben, auch wenn ich die nächsten beiden Bände vermutlich lesen werde. Ich hoffe nämlich darauf, dass die mich ein wenig mit diesen 267 Seiten versöhnen.
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