Produktbeschreibung
Nasti - mit vollem Namen Anastasia - hat Angst vor finsteren Räumen, Angst
vor dem Keller, vor Hunden, und sie hat Angst, allein in der Wohnung zu
sein. Sie hat immer Angst. Da bekommt Nasti plötzlich Hilfe, von einem
Gespenst.
Leseprobe
1. Kapitel,
in dem erklärt wird, warum die Geschichte besser doch
nicht im Jahr 1944 ihren Anfang nimmt.
Mit der Rosa Riedl hatte eine Menge Leute zu tun. Nicht nur Tina
und Nasti. Ein ganzer Häuserblock war irgendwie und irgendwo
in die Geschichte verwickelt. Die Frau Wokurka - zum Beispiel
- auch. Die Frau Wokurka ist die Hausmeisterin vom 44er Haus
in der Geyergasse. Und wenn es nach der ginge, dann müßte
die Geschichte im Jahr 1944 anfangen, an einem Sonntag um neun
Uhr in der Früh. Da haben nämlich sämtliche Marillenmarmeladegläser(1)
auf ihrer Kredenz oben zu wackeln angefangen. Und dann ist ein
Marmeladeglas richtig hochgehopst - bis fast zum Plafond. Und
dann ist es durch die Küche geschwebt, immer ganz knapp unter
der Zimmerdecke, bei der Oberlichte von der Küchentür,
die offen war, ist es auf den Gang hinaus und war einfach weg.
Die Frau Wokurka war, wie sie jetzt sagt, fix und fertig!
Sie hat sich vor Schreck überhaupt nicht rühren können.
Als ob ein eiskalter Blitz in sie eingeschlagen hätte, war
ihr. Erst wie die Sirenen zu heulen angefangen haben, hat sie
sich wieder bewegen können.......
(1) Christine Nöstlinger ist Wienerin. Und ihr Buch spielt
in Wien. Die handelnden Personen - und auch das Schutzgespenst
-sind also Wiener. Daher reden sie so, wie man eben in Wien redet.
Sie verwenden dabei Wörter, die man in Wien und in Österreich
stets verwendet und hört, aber in anderen Gebieten des deutschen
Sprachraums nicht. Dialektwörter werden auf den Seiten 199
und 200 erklärt.
Autoreninfo
Christine Nöstlinger, geb. 1936, lebte in Wien. Sie veröffentlichte Gedichte, Romane, Filme und zahlreiche Kinder- und Jugendbücher die mit vielen, auch internationalen Preisen ausgezeichnet wurden. Für ihr Gesamtwerk wurde sie mit dem Hans-Christian-Andersen-Preis ausgezeichnet. Sie starb am 28. Juni 2018.Anna Luchs, geboren 1959 im Berner Oberland, lebt und arbeitet als freie Illlustratorin in Zürich. Nach einer Lehre als Dekorationsgestalterin bildete sie sich in Visueller Kommunikation an der Schule für Gestaltung Luzern weiter. Anna Luchs hat viele, zum Teil preisgekrönte, Bilderbücher illustriert.