Produktbeschreibung
Zahllose Legenden ranken sich um das Leben Königin Luises von Preußen, die schon zu Lebzeiten außergewöhnliche Popularität genoss: Schön und lebenslustig, charmant und wenig gebildet, musste sie bereits als junge Frau zusammen mit ihrem Mann, Friedrich Wilhelm III., in schwierigen Zeiten den Thron besteigen und starb mit 34 Jahren in der Blüte ihres Lebens. Bedeutende Zeitgenossen wie Heinrich von Kleist und Achim von Arnim waren ihre Bewunderer, und Kaiser Napoleon I. nannte sie respektvoll seine »ärgste Feindin«. Heinz Ohff zeichnet in seiner Biografie das Bild einer Frau zwischen Legende und Historie und vermittelt zugleich einen lebendigen Eindruck der damaligen Zeit.
Zusammenfassung
Zahllose Legenden ranken sich um das Leben Königin Luises
von Preußen, die schon zu ihren Lebzeiten außergewöhnliche
Popularität genoß: Schön und lebenslustig, charmant
und wenig gebildet mußte sie bereits als junge Frau zusammen
mit ihrem Mann, Friedrich Wilhelm III., in schwierigen Zeiten
den Thron besteigen und starb mit vierunddreißig Jahren
in der Blüte ihres Lebens. Bedeutende Zeitgenossen wie Kleist
und von Arnim waren ihre Bewunderer, und Napoleon nannte sie respektvoll
seine »ärgste Feindin«. Heinz Ohff zeichnet in
seiner Biographie das Bild einer Frau zwischen Legende und Historie
und vermittelt zugleich einen lebendigen Eindruck der damaligen
Zeit.
Leseprobe
Der letzte Geburtstag
Nur Märchen fangen mit den Worten »Es war einmal«
an. Leider besteht die Geschichte der Menschheit nicht aus Märchen.
Da ist mehr von Blut, Schweiß und Tränen die Rede,
von Kriegen vor allem. Das gilt selbst für die schöne,
junge Königin, die wie eine Märchenerscheinung in ihrem
Land, einem der kargsten Europas, aufgetaucht, aber mit ihm keineswegs
untergegangen ist. Ihr Land, Preußen, existiert nicht mehr.
Ihre Legende jedoch reicht, durch Blut, Schweiß, Tränen
und, vor allem, Krieg, bis heute.
Luise war tatsächlich eine Königin, wie es sie sonst
nur im Märchen gibt. Zumindest war sie so angelegt: jung,
schön, lustig, charmant, modisch, vergnügungssüchtig,
dabei mitfühlend und großzügig, ein weiches Herz,
ein bißchen oberflächlich vielleicht, gründlich
ungebildet, aber von einer Erscheinung, daß selbst hartgesottenen
Gesandten aus fremden Ländern der Atem stockte und sie sich
in ihrer Begrüßungsansprache verhedderten, wenn sie
erschien.
Schön und bezaubernd war Luise bis zu ihrem frühen Tod,
auch ganz zuletzt nach über dreijährigem Exil im kalten
hohen Norden Preußens. Ihre Rückkehr in die Hauptstadt
Berlin erfolgte auf Wunsch ihres Erzfeindes Napoleon. Das Land
schien so gut wie verloren, ausgelaugt, von fremden Truppen beherrscht,
unzufrieden. »Es steht schlecht«, schrieb sie in einem
Brief an ihren Vater, »das ist wahr; Opfer und Aufopferung
ist mein Leben.«
Gewiß, ein verlorener Krieg und ein verlorenes Land, zu
schweigen von nicht weniger als zehn Geburten in 15 Jahren, hatten
sie ernster gemacht, reifer, aber auch selbstbewußter und,
erstaunlicherweise, aktiver.
Autoreninfo
Heinz Ohff, geboren 1922, war von 1961 bis 1987 Feuilletonchef des Berliner "Tagesspiegel". Von ihm liegen zahlreiche Biographien vor, unter anderem über Königin Luise von Preußen, Karl Friedrich Schinkel, Fürst Pückler-Muskau und Theodor Fontane. Der Autor lebt in Berlin und Cornwall.