Dieses Buch bricht den faulen Frieden, den die Erwachsenen mit der Gleichgültigkeit
geschlossen haben, um die Welt bis in die Nischen hinein nach ihrem Bilde
einzurichten. Es handelt von dem vielleicht folgenschwersten kulturellen
Kolonisierungsunternehmen in der Gegenwart: der Zerstörung der Kindheit
durch Mißachtung oder Destabilisierung ihrer Spielräume, ihrer inneren
Geschichte und ihrer spezifischen Zeitrechnung. Brisant ist nicht nur Postmans
These, daß in der abendländischen Zivilisation die Idee der Kindheit im
Verschwinden begriffen sei, sondern auch seine intelligente Analyse der
elektronischen Medien, die er als die machtvollen Beschleuniger dieser
Entwicklung bestimmt. Postmans Kritik gilt der Allianz von Kommerz, Ideologie
und Gedankenlosigkeit gegen die Ansprüche der Kinder auf eine eigene, freie
Lebenszeit: auf die Kindheit nicht als eine biologische, sondern vielmehr
als eine kulturelle Erfahrung. Die Vorstellungs- und Empfindungswelt der
Kindheit ist endgültig dann abgeschafft, wenn die Kinder und Jugendlichen
nur noch zu Erwachsenen-Wünschen fähig sind.
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