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Der Verbrecher aus verlorener Ehre

Außerdem enthalten: Spiel des Schicksals. Eine großmütige Handlung

von Schiller, Friedrich von   (Autor)

Anfangs begeht der Gastwirtssohn Christian Wolf nur kleine Gesetzeswidrigkeiten, wie beispielsweise Wildern, aber eines Tages erschießt er nach seiner Bestrafung einen Jäger und wird zum Mörder. Er kann flüchten und schließt sich Räubern an. Als er sich schließlich von den Räubern abwendet und entschließt, als Soldat dem preußischen Heer beizutreten, wird er zufällig an der Grenze aufgegriffen und nach einem Geständnis zum Tode verurteilt. An der 1786 anonym unter dem Titel "Verbrecher aus Infamia" erschienenen Erzählung zeigt sich wie auch in "Die Räuber" Schillers Faszination für Verbrechen und die Ergründung ihrer Ursachen und psychologischen Hintergründe. Beispielhaft am Schicksal Christian Wolfs schildert er, wie soziale Kontrolle, Ausgrenzung und Justiz dazu beitragen, dass ein kleiner Verbrecher zu einem Mörder wird und er trotz seines Wunsches nach einem geregelten Leben scheitert. Diese Motive wurden später auch teilweise in Heinrich Bölls Erzählung "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" aufgegriffen. Neben "Verbrecher aus verlorener Ehre" enthält die Ausgabe auch die Erzählung "Spiel des Schicksals" von 1788 und die 1782 erschienene Geschichte "Eine großmütige Handlung".

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Produktbeschreibung

Anfangs begeht der Gastwirtssohn Christian Wolf nur kleine Gesetzeswidrigkeiten, wie beispielsweise Wildern, aber eines Tages erschießt er nach seiner Bestrafung einen Jäger und wird zum Mörder. Er kann flüchten und schließt sich Räubern an. Als er sich schließlich von den Räubern abwendet und entschließt, als Soldat dem preußischen Heer beizutreten, wird er zufällig an der Grenze aufgegriffen und nach einem Geständnis zum Tode verurteilt. An der 1786 anonym unter dem Titel "Verbrecher aus Infamia" erschienenen Erzählung zeigt sich wie auch in "Die Räuber" Schillers Faszination für Verbrechen und die Ergründung ihrer Ursachen und psychologischen Hintergründe. Beispielhaft am Schicksal Christian Wolfs schildert er, wie soziale Kontrolle, Ausgrenzung und Justiz dazu beitragen, dass ein kleiner Verbrecher zu einem Mörder wird und er trotz seines Wunsches nach einem geregelten Leben scheitert. Diese Motive wurden später auch teilweise in Heinrich Bölls Erzählung "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" aufgegriffen. Neben "Verbrecher aus verlorener Ehre" enthält die Ausgabe auch die Erzählung "Spiel des Schicksals" von 1788 und die 1782 erschienene Geschichte "Eine großmütige Handlung". 

Leseprobe


Der Verbrecher aus verlorener Ehre


Eine wahre Geschichte


In der ganzen Geschichte des Menschen ist kein Kapitel unterrichtender
für Herz und Geist als die Annalen seiner Verirrungen. Bei
jedem großen Verbrechen war eine verhältnismäßig
große Kraft in Bewegung. Wenn sich das geheime Spiel der
Begehrungskraft bei dem matteren Licht gewöhnlicher Affekte
versteckt, so wird es im Zustand gewaltsamer Leidenschaft desto
hervorspringender, kolossalischer, lauter; - der feinere Menschenforscher,
welcher weiß, wie viel man auf die Mechanik der gewöhnlichen
Willensfreiheit eigentlich rechnen darf und wie weit es erlaubt
ist, analogisch zu schließen, wird manche Erfahrung aus
diesem Gebiete in seine Seelenlehre herübertragen und für
das sittliche Leben verarbeiten.


Es ist etwas so Einförmiges und doch wieder so Zusammengesetztes,
das menschliche Herz. Eine und eben dieselbe Fertigkeit oder
Begierde kann in tausenderlei Formen und Richtungen spielen, kann
tausend widersprechende Phänomene bewirken, kann in tausend
Charakteren anders gemischt erscheinen, und tausend ungleiche
Charaktere und Handlungen können wieder aus einerlei Neigung
gesponnen sein, wenn auch der Mensch, von welchem die Rede ist,
nichts weniger denn eine solche Verwandtschaft ahndet. Stünde
einmal, wie für die übrigen Reiche der Natur, auch für
das Menschengeschlecht ein Linnäus auf, welcher nach Trieben
und Neigungen klassifizierte, wie sehr würde man erstaunen,
wenn man so manchen, dessen Laster in einer engen bürgerlichen
Sphäre und in der schmalen Umzäunung der Gesetze jetzt
ersticken muß, mit dem Ungeheuer Borgia in einer Ordnung
beisammen fände.


Von dieser Seite betrachtet, läßt sich manches gegen
die gewöhnliche Behandlung der Geschichte einwenden, und
hier, vermute ich, liegt auch die Schwierigkeit, warum das Studium
derselben für das bürgerliche Leben noch immer so fruchtlos
geblieben. Zwischen der heftigen Gemütsbewegung des handelnden
Menschen und der ruhigen Stimmung des Lesers, welchem diese Handlung
vorgelegt wird, herrscht ein so widriger Kontrast, liegt ein so
breiter Zwischenraum, daß es dem letztern schwer, ja unmöglich
wird, einen Zusammenhang nur zu ahnden.

 

Autoreninfo

Friedrich von Schiller wurde 1759 in Marbach geboren. Auf Befehl des Herzogs Karl Eugen musste der junge Schiller 1773 in die 'Militär-Pflanzschule' eintreten, wo er ab 1775 Medizin studierte; später wurde er Regimentsmedicus in Stuttgart, das er 1782 nach Arrest und Schreibverbot wegen seines Stückes 'Die Räuber' jedoch fluchtartig verließ. 1789 wurde er zum Professor der Geschichte und Philosophie in Jena ernannt, 1799 ließ er sich endgültig in Weimar nieder. Schiller starb am 9.5.1805 in Weimar. 

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Schiller, Friedrich von

Produktdetails

Medium: Buch
Format: Geheftet
Seiten: 40
Sprache: Deutsch
Erschienen: Januar 2023
Maße: 200 x 129 mm
Gewicht: 41 g
ISBN-10: 3872911597
ISBN-13: 9783872911599
Verlagsbestell-Nr.: 2067510

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KNO-SAMMLUNG: Hamburger Lesehefte 160
KNOABBVERMERK: 2022. 40 S. 20 cm
Einband: Geheftet
Sprache: Deutsch

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