Produktbeschreibung
Als Adressatin der ¿Briefe an Milenä von Franz Kafka ist Milena Jesenskß in die europäische Literaturgeschichte eingegangen. Erst durch das Anfang der sechziger Jahre erschienene passionierte Porträt ihrer Ravensburger Lagergefährtin Margarete Buber-Neumann erfuhr man endlich auch etwas über das Leben dieser politisch engagierten tschechischen Journalistin. Geboren 1896 als Tochter einer renommierten Prager Familie, war sie Schülerin des ersten Mädchengymnasiums der K. u. K.-Monarchie, gehörte zum Kreis der jungen Boheme, bis sie sich mit Artikeln, Feuilletons und politischen Reportagen in den zwanziger und dreißiger Jahren einen Namen machte. 1939 von der Gestapo verhaftet, wurde sie ins Frauenlager Ravensbrück deportiert, wo sie am 17.5.1944 starb. »Alena Wagnerovßs Buch basiert auf langen sorgfältigen Recherchen und Gesprächen mit letzten Überlebenden, die Milena noch persönlich gekannt haben, und erhält dadurch einen hohen Grad an Authentizität. Sie bemüht sich mit Erfolg darum, ihre Heldin nicht zu verklären und nicht zu heroisieren, sondern vielmehr die Aura ihrer Ausstrahlung begreiflich zu machen.« Neue Zürcher Zeitung
Zusammenfassung
Als Adressatin der Briefe an Milena von Franz Kafka ist
Milena Jesenská in die europäische Literaturgeschichte
eingegangen. Erst durch das Anfang der sechziger Jahre erschienene
passionierte Porträt ihrer Ravensbrücker Lagergefährtin
Margarete Buber-Neumann erfuhr man endlich auch etwas über
das Leben dieser politisch engagierten tschechischen Journalistin.
Geboren 1896 als Tochter einer renommierten Prager Familie, war
sie Schülerin des ersten Mädchengymnasiums der K. u.
K.-Monarchie, gehörte zum Kreis der jungen Boheme, bis sie
sich mit Artikeln, Feuilletons und politischen Reportagen in den
zwanziger und dreißiger Jahren einen Namen machte. 1939
von der Gestapo verhaftet, wurde sie ins Frauenlager Ravensbrück
deportiert, wo sie am 17. 5. 1944 starb.
»Alena Wagnerovás Buch basiert auf langen sorgfältigen
Recherchen und Gesprächen mit letzten Überlebenden,
die Milena noch persönlich gekannt haben, und erhält
dadurch einen hohen Grad an Authentizität. Sie bemüht
sich mit Erfolg darum, ihre Heldin nicht zu verklären und
zu heroisieren, sondern vielmehr die Aura ihrer Ausstrahlung begreiflich
zu machen.« (NZZ)
Leseprobe
Wurzeln und Prägungen
Zu Hause in Prag
Das fünfstöckige Jugendstilhaus am unteren Rand des
Wenzelsplatzes besticht noch heute durch seinen großbürgerlichen
Zuschnitt und seine vornehme Eleganz. Der breite Eingang mit
kunstvoll geschmiedeten Gittern gestattet einzutreten, auf der
rechten Seite der geräumigen Eingangshalle lädt ein
Treppenhaus wie ein Bau im Bau mit bequemen, niedrigen Stufen
zum Weitergehen ein. Der Zugang ist von zwei schlanken Vasenskulpturen
flankiert, die Wände mit rosafarbenem Marmor ausgekleidet,
auch das Geländer mit einem breiten Handlauf ist aus Stein.
Den Boden des Treppenabsatzes schmückt ein Mosaik. Die
Fenster mit bunten Glasscheiben wecken die Illusion unaufhörlich
scheinender Sonne. Von der ersten in die weiteren Etagen geht
es zwar etwas bescheidener zu, aber auch das genügt, um den
Eindruck des Wohlstandes und existentieller Sicherheit zu vermitteln
und Selbstvertrauen einzuflößen. In diesem Haus an
der Grenze zwischen der Prager Alt- und Neustadt, damals Obstgasse
17, ist Milena Jesenská großgeworden. In der ersten
Etage des Hauses hatte ihr Vater, der bekannte Prager Zahnarzt
Jan Jesenský jahrelang seine Praxis; die Wohnung der Familie
befand Sich, nach der Überlieferung, im fünften Stock.
Heute läßt sich nicht mehr nachvollziehen, in welchem
Teil des geräumigen Gebäudes und in welcher Etage die
Familie Jesenský wohnte. Die späteren Umbauten haben
den ursprünglichen Grundriß des Hauses entstellt...
Autoreninfo
Wagnerov , AlenaAlena Wagnerov , geb. in Brünn, Tschechische Republik, lebt seit 1969 als freie Publizistin und Schriftstellerin in Saarbrücken.