Der fröhliche Weinberg / Schinderhannes

Zwei Stücke

von Zuckmayer, Carl   (Autor)

¿Der fröhliche Weinberg¿ gehört zu den wenigen deutschen Komödien, die über ihre Entstehungszeit hinaus lebendig bleiben. Das Stück trug Carl Zuckmayer 1925 das Lob der Kritik ein - ihm wurde dafür der Kleist-Preis verliehen -, es stieß aber auch auf die Ablehnung vieler Zeitgenossen. Allzu ungeschminkt erschien die Darstellung des Lebens und der Liebe in diesem rheinischen, weinseligen, rauflustigen und lebensfrohen Lustspiel. Mißbehagen bereitete einigen auch das satirische Element in diesem Stück, die schonungslose Verspottung aller möglichen Arten des Sentiments. Kritik mit Humor bruchlos zu verbinden, gelingt nur wenigen; Carl Zuckmayer hat für diese heikle Verbindung wohl die gelungensten Beispiele geliefen. Im ¿Schinderhannes¿ (1927) hat Zuckmayer jenen hessischen Räuberhauptmann, der 1803 in Mainz hingerichtet wurde, aus Moritaten und Volksromanzen wieder aufleben lassen. ¿Schinderhannes¿ ist kein politisch motivierter Räuber wie Karl Moor, sondern eher ein jugendlicher Krimineller mit einem Hang zu Freiheit und sozialer Gerechtigkeit.

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Produktbeschreibung

¿Der fröhliche Weinberg¿ gehört zu den wenigen deutschen Komödien, die über ihre Entstehungszeit hinaus lebendig bleiben. Das Stück trug Carl Zuckmayer 1925 das Lob der Kritik ein - ihm wurde dafür der Kleist-Preis verliehen -, es stieß aber auch auf die Ablehnung vieler Zeitgenossen. Allzu ungeschminkt erschien die Darstellung des Lebens und der Liebe in diesem rheinischen, weinseligen, rauflustigen und lebensfrohen Lustspiel. Mißbehagen bereitete einigen auch das satirische Element in diesem Stück, die schonungslose Verspottung aller möglichen Arten des Sentiments. Kritik mit Humor bruchlos zu verbinden, gelingt nur wenigen; Carl Zuckmayer hat für diese heikle Verbindung wohl die gelungensten Beispiele geliefen. Im ¿Schinderhannes¿ (1927) hat Zuckmayer jenen hessischen Räuberhauptmann, der 1803 in Mainz hingerichtet wurde, aus Moritaten und Volksromanzen wieder aufleben lassen. ¿Schinderhannes¿ ist kein politisch motivierter Räuber wie Karl Moor, sondern eher ein jugendlicher Krimineller mit einem Hang zu Freiheit und sozialer Gerechtigkeit. 

Zusammenfassung


"Der fröhliche Weinberg" gehört zu den wenigen
deutschen Komödien, die über ihre Entstehungszeit hinaus
lebendig bleiben. Das Stück trug Carl Zuckermayer 1925 das
Lob der Kritik ein - ihm wurde dafür der Kleist-Preis verliehen
-, es stieß aber auch auf die Ablehnung vieler Zeitgenossen.
Allzu ungeschminkt erschien die Darstellung des Lebens und der
Liebe in diesem rheinischen, weinseligen, rauflustigen und lebensfrohen
Lustspiel. Mißbehagen bereitete einigen auch das satirische
Element in diesem Stück, die Schonungslose Verspottung aller
möglichen Arten des Sentiments. Kritik mit Humor bruchlos
zu verbinden, gelingt nur wenigen; Carl Zuckmayer hat für
diese heikle Verbindung wohl die gelungensten Beispiele geliefert.


Im "Schinderhannes" (1927) hat Zuckmayer jenen hessischen
Räuberhauptmann, der 1803 in Mainz hingerichtet wurde, aus
Moritaten und Volksromanzen wieder aufleben lassen. "Schinderhannes"
ist kein politisch motivierter Räuber wie Karl Moor, sondern
eher ein jugendlicher Krimineller mit einem Hang zu Freiheit und
sozialer Gerechtigkeit.

 

Leseprobe


Erster Akt


Sonniger Herbstnachmittag im Weinberg. Steiler Weg. Bald näher,
bald ferner hört man während des ganzen Aktes den Gesang
der jungen Leute bei der Lese und beim Keltern. Die Weinhändler
Stenz, Rindsfuß, Vogelsberger mit Frau Rindsfuß und
Fräulein Stenz, die Weinreisenden Hahnesand und Löbche
Bär, Herr Knuzius im schwarzen Cut, Kurrle mit Aktenmappe
treten auf. In aller Mitte Jean Baptiste Gunderloch.


GUNDERLOCH: Kurz und gut, meine Herren, ihr habt ja Auge im Kopp,
überzeugt euch selbst, wie's mit meine Weinberg steht.

HAHNESAND: Für jed reif Traub möcht ich en Taler hawwe.


STENZ im kölschen Tonfall: Die Lag ist jut, aber wie
steht's mit de Rebläus?

GUNDERLOCH: Wie überall, ma muß nur Vitriol spritze.


STENZ: Det teure Zeug für die bettlige Lüs!

FRAU RINDSFUß: Die lohnende Aussicht, wo man hier hat! Und
die erhebende Natur! Seht nur, wie der Rhein fließt!

HAHNESAND: Ja, er kann's nit lasse.

FRÄULEIN STENZ: Wirklich, eine hochromantische Natur!

RINDSFUß leise: Lobt nit so laut, sonst geht er mit
dem Preis in die Höh!

VOGELSBERGER mürrisch zu Kurrle: Hat die Domän
schon e Aug drauf geworfe?

KURRLE: Darüber wird amtlicherseits noch nichts verlautbart.


VOGELSBERGER zu Rindsfuß: Der hat auch e Mundwerk
wie en Regierungspräsident. Zu Kurrle: Herr Diplomat,
ich dank Ihne für Ihr Aufklärung.

KURRLE: Wollen Sie mehr wissen? Kaufen Sie sichs amtliche Verordnungsblatt.


RINDSFUß: Da haste dei Fett.

HAHNESAND: Meine Herrn, mich juckt die Gurgel. Wie wär's
jetzt mit dem Weinpröbche?

GUNDERLOCH: Ein Augenblick, verehrte Anwesende! Nachdem wir nun
den Heiligkreuzwingert, den Rote Weg und den Kapellberg besichtigt
haben, kenne Sie den Umfang und die Beschaffenheit meines Besitztums.
Ich erkläre also noch einmal vor amtlichen Zeugen, daß
ich gesonnen bin, die Hälfte meiner Weinguts zum Schätzungswert
zu verkaufen, ebenso die Hälfte meiner Kellereibestände
an den Meistbietenden zu versteigern. Herr Kurrle vertritt bei
dieser Handlung die Behörde. Kurrle verbeugt sich.


STENZ: Un wat jeschieht mit der andere Hälft?

 

Autoreninfo

Carl Zuckmayer wurde am 27. Dezember 1896 in Nackenheim am Rhein geboren. Nach dem Abitur in Mainz meldete er sich als Kriegsfreiwilliger. 1918 begann er ein kurzes Studium der Geistes- und Naturwissenschaften in Frankfurt a.M. und Heidelberg. 1920 ging er nach Berlin. Erste Stücke blieben ohne Erfolg, erst "Der fröhliche Weinberg" brachte ihm 1925 den Durchbruch und den Kleist-Preis. 1933 verhängten die Nationalsozialisten ein Aufführungsverbot über ihn. Er zog in sein Haus nach Salzburg. 1938 floh er in die Schweiz, ein Jahr später emigrierte er in die USA, wo er als Farmer lebte. Von 1947 bis 1957 hielt er sich abwechselnd in der Schweiz und in den USA auf. 1958 kehrte er endgültig in die Schweiz zurück. Am 18. Januar 1977 ist er als einer der über Jahrzehnte erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren in Visp (Wallis) gestorben. 

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k.A.

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Mehr vom Autor:

Zuckmayer, Carl

Produktdetails

Medium: Buch
Format: Kartoniert
Seiten: 176
Sprache: Deutsch
Erschienen: November 1988
Auflage: 24. Auflage
Sonstiges: 1005351
Maße: 190 x 125 mm
Gewicht: 202 g
ISBN-10: 3596270073
ISBN-13: 9783596270071
Verlagsbestell-Nr.: 1935605

Bestell-Nr.: 289557 
Libri-Verkaufsrang (LVR): 61296
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KNO-SAMMLUNG: Fischer Taschenbücher 7007
KNOABBVERMERK: 24. Aufl. 2004. 174 S. 190 mm
KNOSONSTTEXT: 1005351
Einband: Kartoniert
Auflage: 24. Auflage
Sprache: Deutsch
Beilage(n): Paperback

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