Das sagen Kunden über diesen Artikel:
Theologisch mangelhaft
- von Kaplan Markus Böhme aus Freiberg, 12.01.2008 -
Eigentlich freut man sich, wenn ein Buch neu herausgegeben wird.
Bei der Neuauflage des Erstkommunionkurses „Zeichen der Liebe“ war diese Freude jedoch ziemlich bald vorbei. Zwar wirkt das Äußere des Buches recht ansprechend, dafür wurden jedoch theologische Inhalte verkürzt wiedergegeben oder erscheinen gar nicht mehr.
So weist die Vorbereitung auf das Sakrament der Versöhnung erhebliche Defizite auf.
Und auch die Eucharistie-Katechese ist äußerst defizitär: Eucharistie ist eben mehr als ein Mahl. Von Gedächtnis und Opfer ist im neuen Buch nicht mehr die Rede. Hier werden Glaubenswahrheiten verkürzt und damit falsch wiedergegeben, was teilweise an Häresie (= Auswahl von Glaubenswahrheiten) grenzt.
Sehr zu bedauern ist die Tatsache, dass die Geschichten, welche in den vorhergehenden Auflagen im letzten Teil des Buches abgedruckt waren und die sehr gut zur Erschließung manchen theologischen Inhalts verwendet werden konnten, in der Neuauflage ganz weggelassen worden sind.
Auch fällt auf, dass es kein Geleitwort des Bischofs mehr gibt.
Unser Bischof erklärte, dass die Bischöfe nicht einmal angefragt und um ein solches Geleitwort gebeten worden sind.
Damit fehlt gleichsam die Autorisierung dieses Buches durch die Kirche.
Mehr farbige Bilder und noch mehr Einheiten, bei denen Tücherlegen zur Veranschaulichung führen, machen jedoch kein besseres Buch daraus.
Die Neuauflage des Buches „Zeichen der Liebe“ bedarf unbedingt einer Überarbeitung.
Bis dahin kann man die Verwendung dieses Buches ruhigen Gewissens wohl keinen empfehlen.
Schön bunt, wenig Inhalt
- von Andreas Jaster aus Rositz, 12.01.2008 -
Rezension „Zeichen der Liebe“ (Neuauflage)
Auf den ersten Blick erscheint es ansprechend, kindgerecht und bunt – das neue Buch zur Vorbereitung auf Beichte und Erstkommunion. Bei näherem Hinsehen erweist sich dieses Werk jedoch als mangelhaft. Es reiht sich in die Vielzahl anderer Bücher dieser Art ein, denen es inhaltlich an Profil – insbesondere an (kindgerechter) Theologie – mangelt. So wird bspw. im Kapitel über das Bußsakrament (im übrigen wird an keiner Stelle erklärt, was ein Sakrament sein soll bzw. daß z.B. „Beichte“ ein Sakrament ist; allein das Wort „Beichte“ irritiert) zwar irgendwie auf das Geschehen hingearbeitet. Doch im entscheidenden Moment versagt das Buch: Auf Seite 50 geht Peter zum Fest der Versöhnung. Den Kindern wird jedoch nicht verraten, wie das geschieht, kurzum: der Ablauf einer „Beichte“ fehlt bzw. beschränkt sich auf die unmögliche Formulierung: „... Dann geht es ins Beichtzimmer, er [Peter] sagt dem Priester und damit Gott, was nicht o.k. war in der letzten Zeit und bittet um Vergebung.“ Hier ist wohl jede Religionspädagogik, die sich auch in Sprache widerspiegelt, an der unteren Niveaugrenze angekommen. Da hilft auch der Vorschlag für ein Merkblatt im Katechetenhandbuch S.132 nicht wirklich weiter, da die Grundlagen im Buch für die Kinder nicht erklärt werden.
Das Kapitel über die Eucharistie ist dann die absolute Katastrophe. Hier wird schlicht und ergreifend kein katholisches Eucharistieverständnis vermittelt; es ist nur noch ein Mahl, zu dem uns Jesus einlädt.
Am Ende des Buches (S.81) heißt es: „..in Kommunion-Kurs ist zu Ende, das große Fest gefeiert, dein Buch durchgearbeitet ...!“ – Es bleibt die Frage offen, was für ein Fest dann stattgefunden haben soll, wurden Kinder mit diesem Fragment eines Kommunionkurses vorbereitet. Kurzum: ein schönes anspruchsloses Bilderbuch, das auf keines der beiden Sakramente wirklich vorbereitet.
Dieses Buch ist somit auf keinen Fall zu empfehlen! Das Vorgängerbuch „Zeichen der Liebe“ mag auch seine Schwächen gehabt haben, ist jedoch für alle, die unsere Erstkommunikanten einigermaßen solide vorbereiten wollen, die einzige Alternative und sollte wieder aufgelegt werden – zumindest solange, bis eine wirkliche Alternative vorliegt.
Pfr. Andreas Jaster, Rositz