"Kurz darauf fuhren wir an den ersten, von Birken und Eichen beschatteten Gehöften vorbei in Worpswede ein. Das Dorf schmiegt sich mit seinen einzeln stehenden, durchaus nicht ärmlichen Häusern malerisch an die Nordwestseite des Weyerberges an. Es ist reichlich mit Grün durchsetzt und macht einen freundlichen, behaglichen Eindruck. Der hübscheste Flecken darin ist der unebene Platz vor dem aus roten Backsteinen errichteten Gasthaus. Fritz Overbeck hat ihn auf einer Radierung, Otto Modersohn auf einer Zeichnung festgehalten, beide bei Dämmerlicht. Ein ziemlich breiter, sandiger Hohlweg, in den sich die Wagenspuren tief eingraben, verbindet hier das untere Dorf mit dem oberen, von dem die dickturmige Kirche winkt. Die Häuser der Bauern, mit dicken, bemoosten Strohdächern belastet, stehen in malerischer Unregelmäßigkeit umher. Neben diesem und jenem Gehöft blickt man in eine bunte Gartenwildnis, und das Laubwerk lieblicher Birken und ernster Eichen ragt über manches Dach. Es ist ein hübscher, stimmungsvoller Winkel." Hans Bethge, Worpswede, 1907
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