Produktbeschreibung
Unter dem Eindruck der Dynamik aktueller technologischer Innovationen im Übergang zur Mediengesellschaft geraten die herkömmlichen Strukturen und Prozesse der politischen Meinungs- und Willensbildung immer mehr unter Anpassungsdruck. Das gilt sowohl für die zentralen politischen Akteure wie Regierung und Verwaltung, Parteien und Verbände als auch für Presse und Rundfunk. Die räumliche, zeitliche und soziale Entgrenzung der medialen Kommuikationsströme, die wachsende Differenzierung herkömmlicher Rollenzuweisungen, neue Berufsbilde und eine verstärkte Internationalisierung, Expansion und Kommerzialisierung des Mediensystems tun ein Übriges, um die bisherige Balance zwischen Politik und Massenkommunikation gründlich zu verändern. Ein aktueller Blick über das Forschungsfeld politischer Kommunikation macht deutlich, dass die skizzierten Wandlungsprozesse in den Rahmenbedingungen von der Politikwissenschaft bislang nur in groben Zügen und eher ekletisch als systematisch zum Gegenstand theoretischer Überlegungen und empirischer Forschung gemacht worden sind.
Inhaltsverzeichnis
Politische Akteure in der Mediendemokratie: Einführung in die Thematik und
Überblick über die Beiträge des Tagungsbandes.- 1: Mediendemokratie - Neue
Aufgaben für die politischen Akteure.- Regieren in Mediendemokratien:
Regierungssteuerung der Staats- und Regierungschefs im Vergleich.- Interaktion
von Politik, Public Relations und Journalismus.- Parteitagskommunikation:
Funktionen, Strukturen, Trends von Parteitagen in Deutschland und den USA.-
Professionalismus im Werden: Wahlkampfberater im US-Wahljahr 2000.-
Kommunikationsmanagement in der Politik: Anmerkungen zur "zirzensischen"
Demokratie.- 2: Politische Akteure - Analysen zu ihren "neuen" Rollen.-
Digitaler Strukturwandel der Öffentlichkeit? Zur Re-Konfiguration politischer
Akteure durch Neue Medien.- Wer reden will, muss hören: Die kommunikative Rolle
politischer Akteure in der vernetzten Gesellschaft.- "Forum der Nation?" - Die
Volksvertreter, die Medien und die Publizität parlamentarischer Arenen.- Von der
Bonner zur Berliner Republik? Aspekte des Wandels der politischen Kommunikation
in der Populärkultur.- 3: Proteste und Skandale.- Reden über Streit:
Theoretische Überlegungen zur politischen Konfliktkommunikation in der
Mediengesellschaft.- Auswahlverhalten von Massenmedien bei der Berichterstattung
über lokalen Protest.- Politische Skandale - Quelle der Politikverdrossenheit?
Eine Kontextanalyse zum Einfluß der Medienberichterstattung über politische
Skandale auf individuelle Einstellungen zu Parteien, Politikern und zur
Demokratie in Ost- und Westdeutschland.- 4: Vermittlung - Wissenschaft, Medien
und Politik im Diskurs.- Verkünder - Vermittler - Vertrauensperson.
Regierungssprecher im Wandel der Zeit.- Imperativ der Politik.- Das Mismatch der
Mediendemokratie:Anmerkungen zu den Spielregeln der politischen Kommunikation.-
Alles ist anders, alles bleibt gleich - Journalisten und Politiker im
Bonn-Berlin-Vergleich.- Die neuen Bedingungen der Mediendemokratie:
Herausforderungen für Politik, Medien und Wissenschaft. Auszüge aus einem
Roundtable-Gespräch zwischen Carsten Schneider, Horst Schättle, Matthias Gehler,
Christoph Bieber, Patrick Rössler und Heribert Schatz.- Forum:
Politikwissenschaftliche Perspektiven in der Mediendemokratie.- Rückblick auf
die Tätigkeit des DVPW-Arbeitskreises "Politik und Kommunikation" und die
gemeinsamen Jahrestagungen mit der DGPuK-Fachgruppe "Kommunikation und
Politik".- Die politische Kommunikationsforschung in der deutschen
Politikwissenschaft am Scheideweg: Vom Nischendasein zur Forschungsperspektive
in politikwissenschaftlichen Kernbereichen.- Politikwissenschaft und Medien.
Defizite der Forschung und Überlegungen zur ihrer Beseitigung.- Zwei Hinweise zu
einer notwendigen Diskussion.- Angaben zu den Autoren.
Kritik
"Ein Band voll geballter Analysen des neuen Umfalds von namhaften Autoren wie Miriam Meckel und Uwe-Karsten Heye. Roundtable-Gespräch und politologischer Grundlagenteil runden das Bild ab." politik & kommunikation, 05/2007
Autoreninfo
Dr. Patrick Rössler ist Professor für Kommunikationssoziologie und -psychologie an der Universität Erfurt.
Dr. Heribert Schatz ist Professor für Politisches System der Bundesrepublik an der Universität Duisburg und Geschäftsführer der RISP GmbH Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung.
Jörg-Uwe Nieland ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Duisburg und am RISP.