Als ¿Prozesse sprachlicher Verstärkung¿ werden Reanalyse-Vorgänge behandelt, bei denen sprachliche Einheiten auf der Skala der Konstruktionsebenen ¿ Phonologie, Morphologie, Lexik ¿ aufsteigen (¿Degrammatikalisierung¿) und sich von synthetisch-intransparenten zu analytisch-transparanten Gebilden entwickeln (¿Delexikalisierung¿) ¿ Prozesse also, die der ¿Grammatikalisierung¿ und ¿Lexikalisierung¿ entgegengerichtet sind. Ein erster Themenblock versammelt unter dem Motto ¿Form sucht Bedeutung¿ Beiträge zur semantischen Verstärkung formaler Substanz: zu Volksetymologie, Affix- und Index-Reanalyse, Mondegreens, De-Idiomatisierung und semantischer Aufladung sprachlicher Zeichen aus ihren Gebrauchsbedingungen (Re-Kontextualisierung). In einem zweiten Block sind unter dem Motto ¿Bedeutung sucht Form¿ Prozesse thematisiert, bei denen eine semantische Verstärkung eine formale nach sich zieht: semantische Sekretion (pleonastische Konstruktionen) und delokutive Derivation. Das im Einleitungsbeitrag skizzierte typologische Modell differenziert zusätzlich in zeichengebundene und gebrauchsgebundene Verstärkungsprozesse: morphologische Sekretion, De-Idiomatisierung und semantische Sekretion einerseits, Re-Kontextualisierung anderseits.
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